Das Oberbergische Land liegt östlich von Köln und erstreckt sich bis hin zum Sauerland. Das Oberbergische ist dabei nicht deckungsgleich mit dem Kreisgebiet des Oberbergischen Kreises, sondern ist als Wandergebiet durch natürliche Grenzen gefasst: Im Norden trennt die Wupper das Oberbergische vom Niederbergischen und dem Bergischen Städtedreieck, im Süden ist es die Agger, die die Grenze zum Sieg-Bergland bildet und im Westen markiert der Rhein den Übergang zum Niederrhein. Nur im Osten ist die Grenze etwas schwammig und folgt grob dem Verlauf der Autobahn A 45, die hier das Sauerland vom Bergischen Land trennt.
Das Oberbergische Land wird geprägt durch das spannende Spannungsfeld von Industriehistorie einerseits und den Wechsel vom Blau der großen Talsperren und dem satten Grün der weitläufigen Waldgebiete auf der anderen Seite. Ergänzt wird das Ensemble durch Heidelandschaften, Hangmoore und Obstbaumwiesen, so dass es reichlich Abwechslung für Wanderer im Oberbergischen Land gibt.
Das Oberbergische Land ist als Wanderregion durch den Sauerländischen Gebirgsverein (SGV) voll erschlossen. Ein gut ausgebautes Wanderwegenetz durchzieht die abwechslungsreiche Landschaft. Zu den wichtigsten Fernwegen im Oberbergischen Land zählen etwa der Graf-Engelbert-Weg, der Neandertalweg und der Talsperrenweg. Auch zwei touristische Wege – der Bergische Weg und der Bergische Panoramasteig – durchstreifen das Oberbergische Land, ebenso wie große Teile des Wupperwegs und des Kölner Elisabethpfads.
Natürlich gibt es auch eine große Auswahl an markierten Rundwanderwegen und nahezu unbegrenzt viele Möglichkeiten, eigene Touren zu entwickeln. Schöne Rundwanderungen in Oberberg sind etwa die Wasserroute unverDhünnt (15km), der Bensberger Schlossweg (9km) und die Rundwanderung zum Unnenbergturm und zur Genkeltalsperre (8km). Die sieben schönsten Rundtouren im Oberbergischen Land haben wir redaktionell für euch zusammengestellt.
Das Oberbergische Land gliedert sich in neun Teilgebiete. Ganz im Südwesten liegen die rechtsrheinischen Stadtteile der Großstadt Köln, die hier gerne auch als Schäl Sick bezeichnet werden. Hier finden sich Sehenswürdigkeiten wie die Pfeilerbasilika St. Heribert mit dem Heribertschrein und die romanische St. Nikolaus Basilika, die Rhein-Seilbahn zum Rheinpark und das Odysseum, den Thurner Hof, den Höhenfelder See, den Schlosspark Stammheim und das Naturschutzgebiet am Hornpottweg.
Nach Osten geht das Stadtgebiet von Köln in das Wandergebiet Königsforst-Sülz über, ein etwa 3.000ha großes Waldgebiet, das sich in die Stadtgebiete von Lohmar, Rösrath und Overath fortsetzt. Der Königsforst ist eines der wichtigsten Naherholungsgebiete für Köln und bietet neben zahlreichen Wander- und Spazierwegen auch Lehrpfade, Wildgehege, Wassertretbecken und Teiche. Weiter die Agger hinauf kann man bei Lohmar Schloss Auel, Haus Sülz und Burg Schönrath und bei Overath die Burgruine Großbernsau entdecken. In Rösrath lohnt ein Besuch von Schloss Eulenbroich.
Folgt man der Sülz weiter flussaufwärts, erreicht man das Wandergebiet Sülztal in der Gemarkung der Gemeinden Kürten und Lindlar. Die Sülz, ein 24km langer Zufluss der Agger, die bei Hommerich durch den Zusammenfluss von Kürtener Sülz und Lindlarer Sülz entsteht. Sehenswürdigkeiten im Sülztal sind u.a. Schloss Georghausen, die Burgruine Eibach und Schloss Heiligenhoven, die Kirche St. Johannes Baptist in Kürten und das Bergische Freilichtmuseum.
Östlich von Lindlar erhebt sich zwischen Engelskirchen und der Aggertalsperre bei Gummersbach das Agger-Bergland. Neben dem Oberbergischen Dom und dem LVR-Industriemuseum lohnt ein Besuch der Aggertalhöhle, der längsten Höhle im Rheinland. Für den rechten Überblick empfiehlt sich zuvor ein Marsch entlang der Aggerschleifen mit schönen Aussichten vom Haldyturm und der Aussichtsruine Meerhardtfels.
An ihrer Quelle heißt die Wupper noch Wipper und entlang ihres Oberlaufs liegt das Wandergebiet Wippertal. Das Wippertal erstreckt sich rund um Marienheide mit der bekannten Wallfahrtskirche. Beliebte Ausflugsziele im Wippertal sind die Brucher Talsperre, die Lingesetalsperre und der Aussichtsturm auf dem Unnenberg (506m). Kulturell interessant sind das Bauernhaus Dahl, Schloss Gimborn und die Bunte Kerke in Müllenbach.
Nach Nordwesten schließt sich das Wupper-Dhünn-Eck an, das sich südlich der Wupper von Wipperfürth bis hinauf zur Wuppertalsperre zieht. Der historische Marktplatz und die St. Nikolaus Kirche in Wipperfürth, das Pulvermuseum in Ohl, die Pauluskirche und Schloss Hückeswagen mit dem Heimatmuseum zählen zu den „Must-Sees“ im Wupper-Dhünn-Eck.
Die 40km lange Dhünn charakterisiert das Wandergebiet westlich von Wipperfürth. Hier erstreckt sich auf dem Gebiet von Wermelskirchen und Odenthal das Dhünntal, dessen markanteste Ausprägung die Große Dhünntalsperre ist. Das wichtigste Reiseziel im Dhünntal ist aber der Altenberger Dom, ehemalige Grablege der bergischen Grafen. Nicht weit entfernt sind die spärlichen Reste von Burg Berge zu finden, wo um 1060 die Geschichte des Bergischen Lands begann. Besser in Schuss sind heute Schloss Strauweiler und Schloss Haniel. Für Wanderer interessant ist das Naturschutzgebiet Orchideenwiese bei Heintjeshammer und das Eifgenbachtal. Familien freuen sich auf den Deutschen Märchenwald Altenberg.
Südlich an das Dhünntal schließt sich das Stadtgebiet von Bergisch Gladbach an, das in der sogenannten Paffrather Mulde liegt. Es gilt viel zu entdecken: Schloss Bensberg, die Malteser Komturei und Schloss Lerbach, die Tausendjährige Taufkirche in Refrath und die romanische Pfarrkirche St. Clemens, das Bergische Museum für Bergbau, Handwerk und Gewerbe und das Papiermuseum Alte Dombach, die Städtische Galerie Villa Zanders und das Bensberger Rathaus – liebevoll Affenfelsen genannt.
Leverkusen wurde erst 1930 gegründet und verdankt seinen Namen dem Chemieunternehmer Carl Leverkus aus Wermelskirchen. Dessen Firma ist in der Bayer AG aufgegangen, die heute in Leverkusen an der Wuppermündung in den Rhein ihren Sitz hat. Trotz der jungen Geschichte gibt es Einiges zu entdecken. Da wären z.B. Schloss Morsbroich mit dem Museum für Moderne Kunst, die Villa Römer – heute das Haus der Stadtgeschiche –, der Wasserturm in Bürrig mit Blick auf den Neuland-Park, die Doktorsburg in Wiesdorf, der Freudenthaler Sensenhammer, das Naturgut Ophoven, der Wildpark Reuschenberg, der Carl-Duisberg-Park, den Bürgerbusch und natürlich das weithin bekannte Bayer-Kreuz als Symbol für die Industriegeschichte an der Wuppermündung
Folgt man der Wupper von Leverkusen aus wieder flussaufwärts, erreicht man das Wandergebiet Murbachtal auf dem Gebiet der Städte Leichlingen und Burscheid. Schloss Eicherhof, Villa Weyermann und das Naherholungsgebiet Diepental an der gleichnamigen Talsperre, die Lambertsmühle und der Sinneswald gehören zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten und Ausflugszielen entlang des 11km langen Murbachs.
Das Oberbergische Land verfügt über eine sehr gute Autobahn-Anbindung. Das Wandergebiet wird eingerahmt von der A 4 im Süden (zwischen Abfahrten Gummersbach und Köln-Merheim), der A 3 im Westen (vom Dreieck Heumar bis zur Abfahrt Leverkusen-Opladen), der A 1 im Norden (zwischen Kreuz Leverkusen und Abfahrt Wermelskirchen) und der A 45 im Osten (Abfahrt Meinerzhagen, von hier aus geht es über die L 237 nach Marienheide und Wipperfürth).
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