Burscheid


Burscheid gilt als die Musikstadt im Bergischen Land. Das liegt u.a. daran, dass in Burscheid 1812 das erste Laienorchester auf deutschem Boden gegründet wurde, die Musicalische Akademie zu Burscheid. Aus dieser Tradition entwickelte sich die Musikschule mit gut 800 Schülern, ein überaus erfolgreiches Blasorchester mit Orchesterschule und diverse Chöre.

Bei so viel Musikbegeisterung wundert es nicht, dass es in Burscheid auch für die Freunde modernerer und vor allem lauterer Musik eine Anlaufstelle gibt: das Jugend- und Kulturzentrum Megaphon. Neben einem guten Veranstaltungsprogramm bietet das Megaphon auch die Möglichkeit, selbst Audio-, Radio- und Videoproduktionen zu erstellen. Abgerundet wird das Angebot durch verschiedene Werkstätten, wie etwa der Töpferei.

Aber nicht nur fürs Ohr, auch fürs Auge hat Burscheid etwas zu bieten. Dies gilt vor allem für die evangelische Kirche am Marktplatz. Die ursprüngliche Kirche stammte aus dem 11. Jahrhundert. Das heutige Kirchenschiff wurde 1767 als einschiffige verputzte Saalkirche mit hohen Rundbogenfenstern neu gebaut. Altar, Kanzel und Orgel sind zu einem Rokokoaufbau zusammengefasst, dem typisch bergischen Prinzipalstück. Dem Kirchenschiff vorgesetzt ist der quadratische Westturm, 1869-1874 den zuvor abgebrochenen alten Turm ersetzte. Er zeichnet sich durch Lisenen- und Rundbogengliederung und gekoppelte Fenster mit eingestellten Säulen als Schallarkaden aus.

An der Hauptstraße Ecke Bürgermeister-Schmidt-Straße versprüht Burscheid ein wenig Pariser Charme: Hier steht am Luchtenberg-Richartz-Park der 1903 erstellte Wallace-Brunnen. Wallace-Brunnen sind öffentliche Trinkwasserspender in Form gusseisener Figuren, die ursprünglich von dem Mäzen Sir Richard Wallace für das durch den Deutsch-Französischen Krieg 1870 stark mitgenommene gestiftet wurden und heute maßgeblich das Stadtbild der Seine-Metropole prägen.

Ein weiterer, wenngleich deutlich größerer Blickfang in Burscheid ist Haus Landscheid. Es liegt südlich von Burscheid auf der anderen Seite der Autobahn A 1. Haus Landscheid geht auf ein Rittergut aus dem 14. Jahrhundert zurück. Die heutigen Gebäude, die gastronomisch genutzt werden, entstanden 1718-25 als barockes Landschlösschen und wurden 1929 zu einer großbürgerlichen Villa umgestaltet.

Der prominenteste Sohn Burscheids ist übrigens Günter Wallraff. Der Enthüllungsjournalist, der u.a. die Bild-Zeitung ins Visier nahm („Der Mann, der bei BILD Hans Esser war“) und in die Rolle der türkischen Gastarbeiters Ali schlüpfte („Ganz unten“), wurde 1942 in Burscheid geboren. Sein Recherchestil fand 2006 unter dem Wort „wallraffa“ sogar Eingang in den offiziellen schwedischen Sprachschatz. Mal schauen, wie lange es dauert, bis der Duden das Verb wallraffen für sich entdeckt.


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