Der Schwarzwald ist das höchste Mittelgebirge Deutschlands. Über siebzig Gipfel erheben sich jenseits der Tausend-Meter-Grenze. Brüder, zur Sonne, zur Freiheit. Kein Wunder, dass der Schwarzwald zu den beliebtesten Urlaubsgebieten des Landes gehört. 35 Millionen Übernachtungen jährlich sprechen eine deutliche Sprache.
Wo die Berge hoch, da die Täler tief. Das zeigt sich im Schwarzwald sehr eindrucksvoll. Vom Rhein im Süden und Westen zieht sich die Landschaft über die Weinberge des Markgräflerlands, des Breisgaus und der Ortenau sanft hinauf in die großen Waldflächen des Hochschwarzwalds, die nur ab und an malerisch von kleinen Dörfern unterbrochen wird.
Südlich von Baden-Baden wurde 2014 der Nationalpark Schwarzwald eingerichtet. Das Nationalparkzentrum steht auf dem Ruhestein (915m), einer Passhöhe zwischen Murgtal und Achertal. Zusammen mit den beiden größten deutschen Naturparks – dem Naturpark Südschwarzwald und dem Naturpark Schwarzwald Mitte-Nord – stehen mehr als zwei Drittel der Fläche des Schwarzwalds unter besonderem Schutz.
Wer’s sich leisten konnte, fuhr im 19. Jahrhundert zum Wandern in die Schweiz. Der Schwarzwald war quasi nur Transitland. Das fand die örtliche Wirtschaft nicht gut und gründete 1864 den (badischen) Schwarzwaldverein, Deutschlands ersten Wanderverein. Heute sind rund 65.000 Wanderer im Schwarzwaldverein organisiert, der ein Wegenetz von 24.000km betreut.
Viele Wanderwege im Schwarzwald gelten als Premiumwege, sind also besonders naturnah und erlebnisstark. Dazu zählen natürlich auch die über dreißig Schwarzwälder Genießerpfade, zu denen so beliebte Wege wie der Jägersteig am Schluchsee, der Peterstaler Schwarzwaldsteig, der Bernauer Hochtal Steig, der Mummelsee-Hornisgrindepfad und der Wasserfallsteig zählen. Speziell für Tagesausflügler: Das sind die 10 schönsten Wanderwege im Schwarzwald.
Feldberg (1.493m), Titisee und Schluchsee: das sind die drei touristischen Magnete im Schwarzwald. Und natürlich kann man auch hier prima wandern: Z.B. auf Rundwanderungen durch die wilde Ravennaschlucht, vom Titisee zum Hochfirst (1.190m), auf dem Seerundweg Schluchsee, die Gipfeltour vom Feldberg zum Stübenwasen und der Rothäuser Ländle-Tour.
Fernwanderwege: Wer hat’s erfunden? Der Schwarzwaldverein. Im Jahr 1900 wurde mit dem Westweg Deutschlands erster Fernwanderweg durchgängig markiert. Heute gibt’s natürlich viele weitere Alternativen für einen Wanderurlaub im Schwarzwald: Schluchtensteig, Murgleiter, Baiersbronner Seensteig, Ostweg, Kandelhöhenweg und Hochrhein-Höhenweg sind nur einige der Namen, die einem hier einfallen.
Wer in Deutschlands höchstes Mittelgebirge reist, der möchte natürlich die schönsten Berge in Augenschein nehmen. Neben dem Feldberg lohnen Ausflüge zum Kandel (1.241m) bei Waldkirch, zum Schauinsland (1.284m) bei Freiburg, zum Blauen (1.165m) bei Schliengen, zur Hornisgrinde (1.163m) bei Sasbach und zum Belchen (1.414m) bei Münstertal.
Es müssen aber nicht immer die höchsten Berge sein. Aussichten gibt’s auch sonst satt, denn viele Aussichtstürme bieten wunderbare 360-Grad-Panoramen über den Schwarzwald, z.B. vom Eichelspitzturm, dem Rothaus-Zäpfle-Turm, der Hohen Warte, dem Riesenbühlturm, dem Vogteiturm, dem Rinkenturm und dem Merkurturm in Baden-Baden.
Wer im Schwarzwald Wasser sucht, wird fündig. Neben Schluchsee und Titisee gibt’s z.B. den Feldsee, den Mummelsee, die Schwarzenbachtalsperre und die Talsperre Kleine Kinzig. Bekannte Täler sind natürlich die Wutachschlucht, das Glottertal, das Murgtal, Gauchachschlucht, Schleifenbachschlucht, das Dreisamtal, das Renchtal, die Haslachklamm und das Nagoldtal.
Wein, Rhein, Glücklichsein: Sprechen wir vom Urlaubsgebiet Schwarzwald, meinen wir damit auch die Tallagen entlang des Rheins, den rebumkränzten Kaiserstuhl etwa, das Markgräflerland am Rheinknie und das Weinparadies Ortenau.
In Sachen Kultur lohnen Ausflüge zum Freiburger Münster, zu Europas größtem Marktplatz in Freudenstadt, in die alte Reichsstadt Gengenbach und in die Hermann-Hesse-Stadt Calw, zu den Klöstern Alpirsbach und St. Blasien, zum Festspielhaus Baden-Baden und ins Schwarzwälder Freilichtmuseum Vogtsbauernhof.
Schwarzwälder Schinken, Schwarzwälder Kirschwasser, Schwarzwälder Kirschtorte: Wer kennt diese Klassiker nicht. Die Schwarzwälder Küche ist bodenständig und allseits beliebt ist eine deftige Vesper mit frischem Bauernbrot und Speck.
Aber es geht auch auf die feine Art – die Nähe zu Frankreich lässt grüßen. Es gibt wohl kaum eine Gegend in Deutschland, wo sich mehr Schlemmertempel finden lassen, als im Schwarzwald. Bekannt ist insbesondere Baiersbronn, das Sternedorf. Drei Restaurants haben sich hier zusammen acht Michelin-Sterne erkocht. Soviel Haute cousine auf so engem Raum gibt’s nicht mal in Paris.
Kommunalpolitisch gehören ganz oder anteilig zum Schwarzwald der Enzkreis, der Ortenaukreis, der Schwarzwald-Baar-Kreis, die eigenständigen Städte Pforzheim, und Baden-Baden sowie die Landkreise Karlsruhe, Rastatt, Calw, Freudenstadt, Rottweil, Emmendingen, Breisgau-Hochschwarzwald, Lörrach und Waldshut.
Die Anreise in den Schwarzwald erfolgt mit dem Auto über die Autobahn A 5 (Karlsruhe-Basel) im Westen oder die Autobahn A 81 (Stuttgart-Singen) im Osten. Wichtige Verbindungsstraßen im Schwarzwald sind die Bundesstraße B 294 (Bretten-Freiburg), B 500 (Rastatt-Waldshut), B 463 (Pforzheim-Albstadt), B 33 (Offenburg-Bad Dürrheim) und die B 31 (Breisach-Geisingen).
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