Taunus


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Salvete amici montium taunensium: Seid gegrüßt, Freunde des Taunus! Schon die Römer ließen es sich im nördlichen Hinterland von Frankfurt am Main gutgehen und legten entlang des heute als UNESCO-Weltkulturerbe geschützten Limes zahlreiche Siedlungen und Badehäuser an. Heute sind es die Büroarbeiter aus Mainhattan, die den Taunus – das Land der Berge, Burgen und Bäder – als perfektes Naherholungsgebiet auserkoren haben und rund um den von Tacitus Monte Tauno genannten Großen Feldberg (881m) ihre Akkus wieder aufladen.

Der Taunus ist der südöstliche Teil des Rheinischen Schiefergebirges. Seine natürlichen Grenzen sind der Rhein im Westen, die Lahn im Norden und der Main im Süden. Der östliche Übergang vom Taunus in die oberhessische Wetterau gestaltet sich fließend und verläuft ungefähr auf Höhe der Autobahn A 5 zwischen Wetzlar und Frankfurt am Main.

Wandern im Taunus

Die Landschaft des Taunus ist abwechslungsreich. Entlang des von West nach Ost verlaufenden Taunushauptkamms erheben sich zwischen dem Rheingau hinter Rüdesheim bis nach Bad Homburg Berge auf einer Höhe zwischen 400m und 800m ü. NN. Nördlich des Hauptkamms liegen flachere Landschaften, die ins Lahntal oder ins Mittelrheingebiet abfallen. Südlich des Hauptkamms entlang des Mains ist die Landschaft durch Frankfurt und Wiesbaden im Wesentlichen städtisch geprägt.

Im 19. Jahrhundert war der Taunus im Zuge der Rheinromantik das beliebteste Wandergebiet in ganz Europa. Der Bund der Feldbergläufer war 1868 einer der ersten Wandervereine Deutschlands. Aus ihm ging später der Taunusklub hervor, der heute ein Wegenetz von rund 2.700km im Taunus unterhält. Der Rheinsteig führt entlang der Westgrenze des Taunus und der Lahnhöhenweg folgt dem nördlichen Begrenzungsfluss. Die beiden Europäischen Fernwanderwege E 1 (vom Nordkap nach Sizilien) und E 3 (von Istanbul zum portugiesischen Cabo de São Vicente) kreuzen sich am Großen Feldberg. Der E 3 wird übrigens auch als Taunushöhenweg geführt und gehört damit zu den Klassikern des Wandergebiets.

Der Taunus ist wohl eines der jüngsten Wandergebiete, denn der Name „Taunus“ existiert noch gar nicht lange. Bis vor 200 Jahre sprachen man allgemein nur von der Höhe. Erst durch Isaac von Germings 1813 veröffentlichten Bäderführer „Die Heilquellen am Taunus“ setzte sich der Begriff langsam durch. Von Gerning bezog sich dabei auf den von Tacitus in seinen Annalen bezeichneten Monte Tauno, der wahrscheinlich das Feldbergmassiv meinte. Wer den Taunus bei einem Tagesausflug erkunden will: Das sind die 10 schönsten Rundwanderwege im Taunus.

Wandergebiete im Taunus

Touristisch gliedert sich der Taunus in fünf Urlaubsregionen. Den größten Teil nimmt der Hochtaunus ein, mit dem zentralen Bergmassiv um den Großen Feldberg, dem einzigartigen Limeskastell Saalburg, der Werther-Stadt Wetzlar, der Königsresidenz Weilburg, der kaiserlichen Sommerfrische Bad Homburg, der Kubacher Kristallhöhle, dem Opel-Zoo in der Hohen Mark, dem Freilichtmuseum Hessenpark und dem malerischen Weiltal.

Vom Lahntal steigt der Hochtaunus bis zum Taunushauptkamm an und fällt dann wieder ab in den Main-Taunus, das südliche Begrenzungstal. Hier dominiert dichte Besiedlung im Umland der Bankenmetropole Frankfurt am Main. Der Main-Taunus-Kreis ist der Landkreis mit der zweithöchsten Bevölkerungsdichte in Deutschland. Aber auch hier finden sich viele vor allem kulturelle Kleinode, z.B. Burg Eppstein, der Bolongaropalast und das Höchster Schloss, das Hattersheimer Rosarium und das Arboretum Main-Taunus, der Kurpark und das Hundertwasserhaus in Bad Soden, der Flörsheimer Eisenbaum, der Atzelbergturm und der Meisterturm bei Hofheim.

An der Mündung des Mains in den Rhein auf Höhe von Wiesbaden beginnt der Rheingau. Hier werden die besten Riesling-Weine der Welt kultiviert und Weingüter wie Schloss Vollrads und Schloss Johnnisberg säumen die Rheinhöhen. Die Rüdesheimer Drosselgasse und die stolze Germania am Niederwalddenkmal sind international bekannt. Kloster Eberbach, der Rheingauer Dom in Geisenheim, das Wispertal, das gotische Weindorf Kiedrich und nicht zuletzt das Kurbad Wiesbaden mit Spielbank, dem Stadtschloss – Sitz des Hessischen Landtags – und dem Neroberg (245m) zählen zu den touristischen Aushängeschildern des Rheingaus.

Der Hintertaunus umfasst als Wanderregion den Teil des Taunus, der im Bundesland Rheinland-Pfalz liegt. Zwischen Lahnstein im Norden und Kaub im Süden bietet der Hintertaunus mit Loreley, Burg Lahneck, Burg Maus, Marksburg und der Pfalz im Rhein markante Ziele entlang des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal. Der südliche Teil des Naturparks Nassau mit Jammertal und Aartal sowie der Einrich bei Katzenelnbogen mit dem Lauf des Limes-Grenzwalls sind landschaftliche Kleinode im Hinterland der Lahn.

Eingebettet zwischen Hochtaunus und Hintertaunus erstreckt sich ab dem Limburger Becken südwärts der Untertaunus mit Goldenem Grund, Hühnerstraße und Aartaunus zwischen Idstein und Bad Camberg. Diese fruchtbare Senke war die Kornkammer des Taunus und Geburtsstätte des Selterswassers, mit dem die Mineralwasserkultur in Deutschland begann. Der spätromanische Limburger Dom – der einst die Rückseite des Tausend-Mark-Scheins zierte –, die Altstadt um Schloss Idstein und der Kurort Bad Schwalbach gehören zu den bekannten Ausflugszielen im Untertaunus.

Anreise in den Taunus

Verwaltungstechnisch gehören der Rheingau-Taunus-Kreis (RÜD), der Main-Taunus-Kreis (MTK), der Hochtaunuskreis (HG) und die Stadt Wiesbaden (WI) komplett zum Taunus. Dazu kommen Teile von Lahn-Dill-Kreis (LDK), Kreis Limburg-Weilburg (LM), Landkreis Gießen (GI) und der Stadt Frankfurt am Main (F).

Die größte Stadt im Taunus ist Wiesbaden mit 276.000 Einwohnern. Weitere wichtige Orte sind entlang der Lahn die Städte Wetzlar, Weilburg, Limburg, Diez und Lahnstein. Im südlichen und zentralen Taunus liegen Bad Schwalbach, Taunusstein, Idstein, Bad Camberg, Oberursel, Bad Homburg, Eppstein, Kelkheim, Bad Soden, Schwalbach, Eschborn, Flörsheim, Hattersheim und Hofheim sowie die nordwestlichen Stadtteile von Frankfurt.

Verkehrstechnisch wird der Taunus am Ostrand von der Autobahn A 5 (von Bad Hersfeld nach Basel) begrenzt und zentral von der Autobahn A 3 (von den Niederlanden nach Passau) durchquert. Den Südrand markiert der Rhein-Main-Schnellweg, die Autobahn A 66 von Wiesbaden über Frankfurt am Main nach Fulda. Ebenfalls von Norden nach Süden durchlaufen die Bundesstraßen B 8 (von Limburg nach Frankfurt am Main), die Rheinuferstraße B 42 (von Lahnstein nach Wiesbaden), die B 54 (von Limburg nach Wiesbaden) und die Bäderstraße B 260 (von Nassau nach Walluf) den Taunus. In Ost-West-Richtung ist die Bundesstraße B 275 von der Wetterau an den Rhein bedeutsam. Die Hühnerstraße B 417 führt von der Lahn bei Nassau über Limburg über den Taunus-Hauptkamm nach Wiesbaden.


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