Nördlich an das Stadtgebiet von Frankfurt am Main schließt sich der Hochtaunus an. Er verläuft über den Taunushauptkamm am Feldberg bis hinab ins Lahntal und bildet damit die natürliche Rückzugsregion der Metropolregion Rhein-Main und das Kerngebiet des Taunus.
Als touristisches Gebiet ist der Hochtaunus nicht deckungsgleich mit dem Landkreis Hochtaunus, sondern orientiert sich im Wesentlichen an dem Gebiet des Naturparks Taunus. Der Naturpark Taunus ist der zweitgrößte Naturpark in Hessen und zählt jährlich etwa 18 Millionen Besucher, die auf den Wanderwegen zwischen Feldberg und Lahntal unterwegs sind.
Als Wanderrevier bietet der Hochtaunus viel Abwechslung. Viele große Wanderwege kreuzen die Region zwischen Lahntal und Rhein-Main-Ebene, z.B. der Frankfurter Elisabethpfad als Teil des deutschen Jakobswegenetzes, der Taunushöhenweg als Teil des Europäischen Fernwanderwegs E3 und der Schinderhannespfad als große Mehrtagesrundtour durch den Hochtaunus.
Seit 2005 gibt es mit dem Heilklimapark Hochtaunus zwischen Oberursel, Königstein und Schmitten auch den ersten Heilklimapark in Deutschland. Damit ist wissenschaftlich untermauert, das Wandern im Hochtaunus der Gesundheit sehr zuträglich ist. Das sind die sieben schönsten Rundwanderungen im Hochtaunus.
Den ersten Einstieg in den Hochtaunus bildet für die Frankfurter die Hohe Mark, die sich zwischen Oberursel, Steinbach im Taunus, Kronberg und Königstein erstreckt. Der Opel-Zoo, die Burgruine Falkenstein, der dritthöchste Taunus-Gipfel Altkönig (798m), das malerische Schloss Friedrichshof, der Quellenpark Kronthal und die Burg Königstein zählen zu den Highlights, die die Hohe Mark zu einem klassischen Ausflugsgebiet für viele Städter machen.
Weiter östlich liegt der Homburger Vortaunus. Hier finden sich nicht nur das Landgrafenschloss und der schöne Kurpark von Bad Homburg, sondern auch das einzige komplett wieder aufgebaute Römerkastell, die Saalburg. Es zeigt eindrucksvoll, wie die Römer in den ersten beiden Jahrhunderten die Grenze zu Germanien – den Limes – schützten. Der Limes ist übrigens seit 2005 von der UNESCO als Weltkulturerbe geschützt und nach der Chinesischen Mauer das zweitgrößte Bodendenkmal der Welt.
Homburger Vortaunus und Hohe Mark gehen in das Feldberggebiet über, das sich rund um den Großen Feldberg (881m) und den Kleinen Feldberg (826m) erstreckt, die beiden höchsten Berge des Taunus. Hier auf dem Dach des Rheinischen Schiefergebirges genießt man nicht nur einen hervorragenden Ausblick über Taunus, Wetterau und Rhein-Main-Ebene. Man kann sich im Hessenpark auch in die Geschichte zurückversetzen und einen Tag wie anno dazumal erleben.
Nördlich senkt sich der Taunushauptkamm ins Usinger Land. Rund um Usingen gibt es einiges zu entdecken. Hoch im Kurs stehen die Eschbacher Klippen, eine markante Felsformation, die von Kletterern genutzt wird. Das schmucke Wehrheim liegt ganz in der Nähe des kleinen Familienfreizeitparks Lochmühle, ehemals wie die Kapersburg Standort eines Limes-Kastells. Weiter nördlich bei Hoch Weisel verlässt der Limes dann den Taunus und geht in die Wetterau über.
Die Westflanke des Hochtaunus bildet das Weiltal. Die Weil entspringt am Kleinen Feldberg und fließt auf 47km der Lahn zu. Verträumte Dörfchen säumen das Talgebiet. Burg Altweilnau und Schloss Neuweilnau finden sich hier, später erreicht man Weilmünster und den Möttauer Weiher. An einer Bergflanke befindet sich mit der Vogelburg ein besonderer Vogelpark, in dem über 500 Papageien beheimatet sind.
Das Weiltal geht in das Weilburger Lahntal über, das seinen Namen der früheren Königsresidenz Weilburg verdankt. Aber nicht nur die schmucke Stadt an der Lahn mit dem weltweit einzigen Schiffstunnel, dem schönen Barockschloss Weilburg, dem malerischen Tiergarten und dem Bergbaumuseum sind eine Reise wert. Eine der spektakulärsten Höhlen Deutschlands- die Kubacher Kristallhöhle – findet sich ebenfalls im Weilburger Lahntal.
Weiter östlich schließt sich das Solmser Land an. Zentraler Ort ist Braunfels. Auch hier lockt neben der schönen Altstadt ein Tiergarten und das fein herausgeputzte, neugotische Schloss Braunfels. Der kleine Kuhschwanzweiher, das deutschsprachige Zentrum der koptischen Christen und die Ruine von Burg Philippstein sind wie die größte Sternwarte Hessens in Burgsolms beliebte Ziele für Tagestouristen.
Im Übergang vom Solmser Land nach Wetzlar liegen der Schöffengrund und das Hüttenberger Land. Hier führte nicht nur der junge Goethe im gräflichen Jagdhaus Charlotte Buff zum Tanz aus, sondern zahlreiche Fachwerkkerne und die bekannten Hüttenberger Tore machen die kleinen Örtchen zwischen Kleebach und Solmsbach zu beliebten Fotomotiven. Und auch eines der hessischen Nationalgerichte – der Handkäse – ist hier in Hüttenberg beheimatet.
Den nordöstlichen Zipfel des Hochtaunus markiert der Wetzlarer Taunus rund um die Domstadt Wetzlar. Hier begann die Karriere des deutschen Vorzeigedichters Johann Wolfgang von Goethe, als er im Reichskammergericht hospitierte, die junge Charlotte Buff kennenlernte und den tragischen Tod seines Freunds Karl Wilhelm Jerusalem zum ersten Topseller der Buchgeschichte verarbeitete: Die Leiden des jungen Werthers. Aber nicht nur Goethe, auch der Wetzlarer Dom, die Burgruine Kalsmunt, das optische Museum Viseum und das Siebenmühlental erfreuen sich bei Wanderern großer Beliebtheit.
Verkehrstechnisch ist der Hochtaunus gut zu erreichen, bildet doch die Autobahn A 5 (Basel – Bad Hersfeld) quasi die Ostflanke dieses Gebiets. Zahlreiche Abfahren zwischen Bad Homburg und dem Gambacher Kreuz (Schnittpunkt mit der A 45 von Dortmund nach Aschaffenburg) bieten Einstiegspunkte in den Hochtaunus. Der Taunusschnellweg – die A 661 – führt vom südlichen Rhein-Main-Gebiet über Frankfurt direkt in die Hohe Mark. Die Bundesstraßen B 456 (Bad Homburg – Weilburg) und B 275 (Usingen – Idstein) durchkreuzen den Hochtaunus.
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