Dom zu Wetzlar


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Der Dom in Wetzlar, eines der Wahrzeichen der ehemaligen Reichsstadt, ist sichtbare Geschichte. Sichtbar in dem Sinne, dass die Kirche Elemente aus den verschiedenen Epochen ihrer Entstehung heute noch vereint und zum Selbstentdecken der unterschiedlichen Bauweisen und Epochen einlädt. Genutzt wird die Kirche seit 1561 sowohl von der katholischen als auch von der evangelischen Gemeinde und zählt somit zu den ältesten Simultankirchen in Deutschland.

Entstanden ist der Wetzlarer Dom als Nachfolgebau einer 897 geweihten Salvatorkirche. Im 10. Jahrhundert wurde aus dieser Kirche ein Marienstift, der 1180 mit einer spätromanischen Pfeilerbasilika ergänzt wurde. Aus dieser Zeit trägt der Wetzlarer Dom auch noch den Namen St. Maria bzw. Dom unserer lieben Frau.

Ab 1230 wurde dann über und um diese beiden alten Kirchen mit dem Bau des eigentlichen Doms begonnen, der bis heute nicht wirklich fertiggestellt ist, dafür aber baugeschichtlich interessant stilistische Elemente aus Romanik, Gotik, Renaissance und Barock in einzigartiger Weise verbindet. Heute würde man wohl von einer gelungenen Cross-Over-Architektur sprechen und den Wetzlarer Dom ein faszinierendes Patchwork nennen.

Im Wesentlichen wurde der Wetzlarer Dom in drei Hauptbauphasen errichtet. Die erste markiert den stehengebliebenen Teil der romanischen Westfassade mit einem von ursprünglich zwei Türmen. Der zweite Bauabschnitt markiert die Hallenkirche des 13. Jahrhunderts und der dritte die unvollendete spätgotische Westfassade des 14. Jahrhunderts.

Trotz der verschiedenen, meist unvollendeten Bauabschnitte, zeigt sich der Wetzlarer Dom heute auf den ersten Blick als abgeschlossener Sakralbau, der von dem dreigeschossigen, aus rotem Sandstein bestehenden Turm an der Südwestecke des Langhauses dominiert wird. Im Inneren übernehmen die mächtigen, geschmückten Pfeiler eine dominante Rolle.

Bedeutendster Schatz im Wetzlarer Dom ist eine aus der Zeit um 1370 stammende Pieta – eine Darstellung der Jungfrau Maria mit dem vom Kreuz abgenommenen Leichnam Jesus Christus. Die Wetzlarer Pieta ist in der Johanniskapelle zu sehen. Doch auch die vielen Wandmalereien, die Epitaphien (Denkmäler für Verstorbene) und Grabsteine, die Kanzel, Leuchter und Orgel sind einen Besuch wert.

Der Domplatz ist die größte Freifläche in der Altstadt von Wetzlar. Daher wurde hier traditionell der Markt abgehalten und der Fläche der Name Buttermarkt gegeben. Bis 1757 war der Kirchhof südlich des Doms als Begräbnisstätte verwendet worden. Erst mit der Auflösung dieses Bereiches als Friedhofsgelände entstand der Domplatz in seiner heutigen Gestalt.


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