Kronberg


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Der Luftkurort Kronberg im Taunus war von Beginn des 13. Jahrhunderts bis 1704 Stammsitz der Ritter von Kronberg, die nicht unerheblichen Anteil an der Kronberger Fehde 1389 hatten. Im Rahmen dieser Auseinandersetzung erlitt die Reichsstadt Frankfurt am Main die größte militärische Niederlage in ihrer Geschichte und musste über hundert Jahre lange Reparationszahlungen - auch an die Kronberger zahlen.

Wohnhaft waren die Ritter von Kronberg auf Burg Kronberg, einer hochmittelalterlichen Felsenburg, die um 1220 errichtet wurde. Ältester noch erhaltener Bauteil ist der freistehende Bergfried, der eine Höhe von gut 42m hat. Der Bergfried ist zugänglich und manch ein Taunus-Experte schwört darauf, dass man vom Kronberger Freiturm den schönsten Blick auf das Rhein-Main-Gebiet hat.

Nach dem Tod des letzten männlichen Sprosses der Ritter von Kronberg, fiel die Burg Kronberg an die Kurfürsten von Mainz, nach Napoleons Niederlage dann an Preußen und hier war es dann die spätere Kaiserin Friedrich (Victoria von Sachsen-Coburg und Gotha), die für eine Restaurierung der Burg Kronberg sorgte. Zehn Jahre nach ihrem Tod wurde um 1911 der Prinzenturm errichtet. 2001-02 wurden die Oberburg und bis 2004 die übrigen Gebäude grundlegend saniert.

2008 konnte dann im Stammhaus der Mittelburg das neu gestaltete Burgmuseum eröffnet werden, das hier bereits seit 1912 seinen Platz hat. Etwas unterhalb am Burgtor befindet sich das 2005 fertiggestellte Stadtmuseum Kronberg.

Um die Burg herum gruppiert sich die malerische Altstadt von Kronberg. Zahlreiche gut erhaltene Gebäude aus der Vergangenheit fallen ins Auge, so die Receptur, die unter dem Mainzer Kurfürsten als Verwaltungsbeäude – eine so genannte Kellerei – erbaut wurde. 1980 wurde der Recepturhof von der Stadt Kronberg als Kulturzentrum umgewidmet.

In der Receptur befinden sich heute das Standesamt und die Kronberg Academy – eine internationale Meisterschule für Cellisten, die Kronberg das Prädikat „Welthauptstadt des Cellos“ einbrachte, ausgeprochen vom Jahrhundert-Cellisten Mstislaw Rostropowitsch. Die Kronberg Academy findet alle zwei Jahre zusammen mit dem internationalen Cello-Festival statt

Älter als die Receptur ist der Hellhof, der bereits 1424 erwähnt wird. Der Hellhof liegt unweit des Eichentors – dem letzten Tor der früheren Stadtbefestigung – und ist ein von den Kronberger Rittern erbauter Adelshof. Heute befindet sich im Hellhof eine Galerie.

Die gleiche Altersklasse wie der Hellhof hat die evangelische Johanniskirche, deren Ursprünge im 14. Jahrhundert liegen und die nach einem Brand 1437 deutlich erweitert wurde. Im Inneren der Johanniskirche zieht die Deckenbemalung von 1617 den Besucher in ihren Bann.

Der bekannteste Pfarrer der Johanniskirche war Johann Ludwig Christ. Der Nachwelt erhalten blieb er aber nicht so sehr wegen seiner Predigten, sondern vielmehr als Pomologe: als Obstbaukundler. Der Obstpfarrer verfasste einige Standardwerke der Pomologie. In seinem Gedenken legte der Kronberger Obst- und Gartenbauverein eine Erlebnis-Obstwiese im Kronthal und die Jubiläums-Obstwiese an. Der Arbeitskreis Streuobstwiesen betreut die Pfarrer Christ-Obstwiese im Süden Kronbergs an der Schwalbacher Straße, Ecke Geiersbergweg.

Zurück in der Innenstadt fällt ein weiteres Gebäude ins Auge, das wie eine Kirche ohne Turm aussieht. Und tatsächlich ist die 1737-39 erbaute Streitkirche genau das: ein bauliches Relikt aus der Zeit, als versucht wurde, das evangelische Kronberg zu re-katholisieren. Kurmainz wollte das Projekt nach Aussterben der Ritter von Kronberg durchdrücken, stieß aber auf erbitterten Widerstand der evangelischen Bürger. Das Ergebnis: Die Kronberger Streitkirche wurde nie geweiht, der Glockenturm wieder abgebrochen und das Gebäude weltlich genutzt. Heute befindet sich hier das Museum zur Kronberger Malerkolonie.

Weniger Streit gab’s um das heutige Rathaus der Stadt Kronberg. 1905-07 ließ der Bankier Wilhelm Bonn eine Villa im Jugendstil errichten und mit einer kleinen Parkanlage im englischen Stil umgeben. 1922 kaufte die Stadt das Anwesen, das damals wie heute auf den Namen Villa Bonn hörte. Die ehemalige Empfangshalle der Villa wurde zum Magistratssaal, der frühere Speisesaal zum Büro des Bürgermeisters. Das Vorzimmer des Bürgermeisters befindet sich in der früheren Küche der Villa Bonn. Bevor die Villa Bonn zum Rathaus wurde, arbeitete der Bürgermeister u.a. im Haus Drei Ritter, ein Ende des 16. Jahrhunderts erbautes Anwesen mit geschnitztem Erker.

Neben Stadtmuseum, dem Museum in der Streitkirche und dem Burgmuseum gibt es noch zwei weiteren interessante Sammlungen in Kronberg zu bestaunen. Das Fritz-Best-Museum im Talweg wiedmet sich den Arbeiten des Kronberger Malers und Bildhauers (1894-1980). Die Werkschau hat ihren Platz im ehemaligen Atelierhaus des Künstlers.

An ihrem Firmensitz in der Kronberger Westerbachstraße unterhält die Firma Braun seit 2005 die Braun Sammlung. Sie zeigt in wechselnden Ausstellungen Objekte aus dem umfassenden Design-Archiv der Firma, die bis 1995 unter dem Leiter der Design-Abteilung Dieter Rams internationale Design-Geschichte schrieb und deren Produkte stilbildende Formen am laufenden Band produzierte.


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