Refrath (Bergisch Gladbach)


Deutlich älter als Bergisch Gladbach selbst ist der heutige Stadtteil Refrath. Bereits 855 erteilte Kaiser Lothar I. eine Rodeerlaubnis auf dem Gebiet von Kippekausen. Kurze Zeit später entstand hier eine kleine Turmhügelburg, eine sogenannte Motte. Reste der Grundmauern sowie der innere Wassergraben sind bis heute erhalten geblieben und liegen gegenüber der 1967 aus Holz und Glas erbauten evangelischen Zeltkirche, deren Dach nur an vier Punkten aufliegt und den oktogonalen Innenraum überspannt.

Der historische Ortskern von Refrath selbst liegt etwas nördlich und gruppiert sich um die Taufkirche, die älteste erhaltene Kirche auf dem Stadtgebiet von Bergisch Gladbach. Der Bruchsteinbau entstand um das Jahr 1200 und folgte einer Holzkirche, die wohl bereits im 9. Jahrhundert gegründet wurde. In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts wurde ein größerer Chor in der Breite des Schiffes angefügt und ein gedrungener Westturm angebaut. Reste gotischer Wandmalereien aus dem 15. Jahrhundert wurden 1908 im Chorraum freigelegt. Neben dem Nordportal der Taufkirche steht ein Memorienstein mit Ankerkreuz, den Experten noch auf das 9. Jahrhundert datieren.

Die Taufkirche war früher die katholische Pfarrkirche von Refrath, bis 1871 die St. Johann Baptist Kirche eingeweiht wurde. Die dreischiffige Hallenkirche entstand ab 1864 nach einen Entwurf und unter der Leitung von Diözesanbaumeister Vincenz Statz.

Nicht weit von der St. Johann Baptist Kirche steht das Refrather Bürgerhaus Steinbreche. Haus Steinbreche wurde 1712 errichtet und Ende des 19. Jahrhunderts zu einem bekannten Ausflugslokal umgebaut. Neben den Gasträumen entstanden u.a. auch zwei Weiher, der Kahnweiher und der Zaubersee. Beide Seen sind Überbleibsel aus der Zeit, als rund um Haus Steinbreche noch Steinbrüche bewirtschaftet wurden. Heute kann man z.B. am Kahnweiher auf einem Lehrpfad Wissenswertes zu heimischen Pflanzen lernen.

Nördlich von Refrath erstreckt sich auf einer Fläche von 189ha das Naturschutzgebiet Gierather Wald, das den Kern der Schluchter Heide bildet. Die Schluchter Heide zählt wie die Wahner Heide, der Thielenbruch oder der Dünnwalder Wald zu den Bergischen Heideterrassen, die sich rechtsrheinisch zwischen Troisdorf und Duisburg langziehen. Die meisten Flächen sind bebaut, aber die wenigen Schutzzonen wie die Schluchter Heide mit dem Gierather Wald gehört zu den wichtigsten Naturräumen in Nordrhein-Westfalen.

Südlich von Refrath wird’s langsam laut, denn die Autobahn A 4 führt hier entlang. Hinter der Trasse liegt im Flehbachtal das Kinderdorf Bethanien. Es wurde von dem Stararchitekten Gottfried Böhm 1962-68 gebaut, der u.a. auch das Rathaus in Bensberg und das Bürgerhaus Bergischer Löwe entwarf.


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