Wiesbadener Taunus


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Die hessische Landeshauptstadt Wiesbaden liegt am südöstlichen Rand des Rheingaus und wird im Norden vom Seelbacher Grund, im Osten vom Ländchen, im Westen von der Rheingau-Pforte und im Süden von der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz am anderen Ufer des Rheins umgeben. Vom Rheintal auf 115m ü NN. aus steigt die Landschaft zunächst sanft und dann hinter der Innenstadt von Wiesbaden mit dem Schlossplatz und dem Kurviertel steil bis auf über 600m am Taunuskamm an.

Wiesbaden entstand als Gründung der Römer, die auf der anderen Rheinseite ein großes Legionslager – das heutige Mainz – unterhielten. Da man in Mainz die Thermalquellen am anderen Rheinufer kannte, wurde im späten 1. Jahrhundert nach Christus Aquae Mattiacorum als römischer Badeort gegründet.

Später zogen die Franken in den Wiesbadener Taunus und unter Kaiser Karl dem Großen wurde Wiesbaden eine Kaiserpfalz und Zentrum des neu geschaffenen Königssondergaus. Der Königssondergau diente der Finanzierung des Hofstaats und erstreckte sich zwischen den beiden Flüssen Walluf und Kriftel.

Ab dem 12. Jahrhundert wurde der Königssondergau als Reichslehen an die Grafen aus Nassau vergeben. Die Nassauer bleiben über Jahrhunderte die Herren im Wiesbadener Taunus und 1744 – mittlerweile als Fürsten – verlegte man die Residenz von Usingen an den Rhein und regierte fortan auf Schloss Biebrich.

Als 1806 schließlich das Herzogtum Nassau gegründet wurde, entschloss man sich recht bald die Hauptstadt von Weilburg nach Wiesbaden zu verlegen, was 1816 aus dem kleinen Wiesbaden die Hauptstadt eines eigenen Staates im deutschen Bund machte. Das ging bis 1866 gut. Doch die Nassauer kämpften im Deutschen Krieg auf der falschen Seite und fortan war Nassau nur noch eine preußische Provinz.

Nur noch preußische Provinz? Fünf Jahre nach dem Sieg gegen Österreich 1866 wurde Preußen die beherrschende Macht in Kontinentaleuropa und gründeten das deutsche Kaiserreich. In der Folge kamen die Kaiser immer wieder mal zum Kuren und Entspannen nach Wiesbaden und aus der kleinen Stadt am Rhein wurde binnen weniger Jahre die Weltkurstadt Wiesbaden. Speziell der letzte deutsche Kaiser Wilhelm II. weilte regelmäßig in Wiesbaden und machte aus Wiesbaden so etwas wie die kaiserliche Sommerresidenz.

Im Gepäck des Kaisers: Ziemlich viel Geld, das großzügig in die Infrastruktur gesteckt wurde und immer mehr Kurgäste anzog. Nicht nur der russische Zar kam, auch den russischen Literatur-Zar Fjodor M. Dostojewski zog es regelmäßig nach Wiesbaden – vor allem in die Spielbank Wiesbaden. Seine Erlebnisse der Spielsucht verarbeitete er später in dem Roman „Der Spieler“ und Literaturexperten sich einig: Das fiktive Roulettenburg im Roman ist wohl Wiesbaden.

Nach dem Krieg wurde das vergleichsweise wenig zerstörte Wiesbaden Hauptstadt des neuen Landes Hessen. Dieses Zentrum der Macht brachte nicht nur ein Heer gut bezahlter Beamter hervor, sondern zog auch viele andere Dienstleister – Versicherungen, Banken, Filmproduktion etc. – an. So wurde aus Wiesbaden einer der teuersten und kaufkräftigsten Regionen der Bundesrepublik.

Für Ausflugsgäste lockt Wiesbaden mit einer fast schon unübersichtlichen Menge an Sehenswürdigkeiten, allen voran das Kurviertel mit Spielbank, Kurpark und dem Hessischen Staatstheater sowie dem Schlossplatz mit dem Stadtschloss, der monumentalen Marktkirche und den beiden Rathäusern. Aber auch Wanderer können im Wiesbadener Taunus einiges erleben. Speziell die Taunushänge hinauf bieten am Neroberg (245m), dem Kellerskopf (474m) und der Platte (498m) hervorragende Wandergebiete, in denen man schöne Aussichten, reichlich Natur und eine ansehnliche Zahl an Einkehrmöglichkeiten findet.


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