Der kleine Seelbach entspringt bei Lenzhahn auf Idsteiner Stadtgebiet, fließt durch Oberseelbach und mündet bei Niederseelbach in den Daisbach. Er ist der historische Namensgeber für die Region rund um die Taunus-Gemeinde Niedernhausen, die im Dreieck zwischen Untertaunus, Hochtaunus und Main-Taunus liegt.
Der Seelbach ist dabei gar nicht das größte Fließgewässer. Der 15km lange Daisbach, der bei Engenhahn entspringt und südlich von Eppstein in den Schwarzbach einmündet, ist deutlich länger. Aber um 1220 wurde in Niederseelbach am kleinen Seelbach ein Kirchspiel eingerichtet, zu dem auch die Orte Niedernhausen, Königshofen, Oberseelbach, Engenhahn sowie die heute zu Idstein gehörenden Orte Dasbach und Lenzhahn zählten.
Neben dem Seelbach fließt dem Daisbach von Westen her der kleine Theißbach zu. Hier im Theißtal – einem weitläufigen Naherholungs- und Naturschutzgebiet – befindet sich mit der Hohen Kanzel (592m) der höchste Punkt im Seelbacher Grund. Westlich des Daisbachtals steigen die Berge dann auch wieder an: Buchwaldskopf (492m) und Großer Lindenkopf (499m) markieren deutlich den Übergang in den Hochtaunus.
Zentraler Ort im Seelbacher Grund ist Niedernhausen, vielen Reisenden sicherlich durch die gleichnamige Abfahrt an der Autobahn A 3 ein Begriff. Und die Autobahn ist es auch, die – neben waldreicher Natur - die größte Sehenswürdigkeit im Seelbacher Grund beisteuert: die Theißtalbrücke aus den 1930er Jahren, die mittlerweile zwei weitere Brücken als Nachbarn hat und die alle auf knapp 50m Höhe das 500m breite Theißtal eindrucksvoll überspannen.
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