Rheingauer Rieslingpfad Etappe 4 Assmannshausen - Kaub


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Wegweiser
Länge: 22.9km
Gehzeit: 07:55h
Anspruch: schwer
Wegzustand: gut
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Höhenprofil und Infos

Die Schlussetappe des Rheingauer Rieslingpfads leitet den Wanderer hinüber vom hessischen Rheingau ins rheinland-pfälzische Loreley-Burgen-Land. Gestartet wird an der katholischen Pfarrkirche Heilig Kreuz in Assmannshausen.

Die Heilig-Kreuz-Kirche wurde im 14. Jahrhundert errichtet. Der quadratische Kirchturm im Osten ist 43m hoch und besitzt einen achteckigen spitzen Turmhelm. Der Hochaltar wurde 1872 durch einen Flügelaltar im gotischen Stil ersetzt, in dessen Mittelstück ein Gemälde aus der Schule des Renaissancekünstlers Matthias Grünewald eingefügt wurde.

Von der Kirche geht es in Serpentinen hinauf in die Weinberge zur Rotweinlaube Assmannshausen. Die Rotweinlaube wurde ursprünglich als Kulisse für den Film „Ich bin die andere“ mit Katja Riemann und Armin Müller-Stahl errichtet und dann 2007 von der Dorfgemeinschaft mitten in den Weinbergen auf Höhe des Rheinsteigs aufgestellt. Die hervorragende Aussicht auf die Weinhänge sollte auf jeden Fall zu einer kurzen Pause einladen.

Zusammen mit dem Rheinsteig führt der Rheingauer Rieslingpfad weiter oberhalb des Rheins zum Teufelskadrich (416m). Am Weg beeindrucken immer wieder gute Aussichtspunkte und einige Schutzhütten laden zur Rast ein. Der Teufelskadrich selbst, ein sagenumwobener, steiler Abhang, besteht aus Blockschuttfeldern, die während der Eiszeit entstanden sind. Die hier dominierenden Traubeneichen-Wälder sind als Naturschutzgebiet ausgewiesen.

Durch den Bächergrund geht es weiter rheinabwärts. Der Bächergrund ist ein Taleinschnitt zwischen Lorch und Assmannshausen. Von hier hat man einen guten Blick auf den unter Naturschutz gestellten Lorcher Werth, eine der größeren Rheininseln. Der Bächergrund besteht nach Süden hin auf aufgegebenen Weinbergslagen und ansonsten aus Wäldern, die mit Eichen, Robinien und Kiefern bewachsen sind.

Dann erreicht der Rieslingpfad an der Mündung der Wisper in den Rhein das idyllische Lorch im Rheingau. Hier lohnt ein Stopp an der Pfarrkirche St. Martin, die ab 1279 errichtet wurde. Im Innern befindet sich der größte und älteste nachgewiesene Holzschnitzaltar, der eine wichtige kunstgeschichtliche Bedeutung besitzt. Eine Besonderheit stellt auch ein Teil der Orgel dar, das sogenannte „Riesling-Register“. Durch Betätigung des Registerzuges „Riesling 2f“ ertönt Vogelgezwitscher und es öffnet sich eine kleine Tür, hinter der zwei Flaschen Riesling und zwei Weingläser versteckt sind.

Gegenüber der Kirche liegt das große Fachwerk-Rathaus der Stadt Lorch. In einem modernen Anbau wurde 1989 das Robert-Struppmann-Museum eröffnet, das vor allem kirchliche Skulpturen aus der Zeit um 1400 zeigt. Die sakralen Werke werden ergänzt durch Bodenfunde aus dem Wispertaunus. Die ältesten Ausstellungsstücke sind ein Halsring und ein Kinderarmreif aus der Bronzezeit. Gezeigt werden auch Keramikfunde aus der Römerzeit, mittelalterliche Gebrauchsgegenstände und Trinkgefäße aus der Zeit des Barock.

Durch die Marktgasse führt der Rieslingpfad am Leprosenhaus vorbei, das einst der Ausquartierung der Leprakranken diente. Hier finden sich noch Reste der alten Stadtbefestigung von Loch. Am anderen Ufer der Wisper erhebt sich der Strunk, ein im 16. Jahrhundert errichteter Rundturm aus Schieferbruch- und Sandsteinen gemauert. 2005-06 wurde der Strunk restauriert und dient als Informationszentrum zum UNESCO Welterbe Oberes Mittelrheintal. Über einen Treppenturm kann man zur Aussichtsplattform aufsteigen, von der man einen schönen Rundblick über Lorch hat.

Unterhalb der Ruine Nollig geht es dann wieder hinauf in die Rheingau-Hänge. Parallel zum Rhein verläuft der Rieslingpfad nach Lorchhausen, den westlichsten und auch tiefsten Ort in Hessen. Sehenswert ist die in den Weinbergen oberhalb Lorchhausens stehende Clemenskapelle aus dem Jahre 1909. Der Rieslingpfad führt vorbei und bietet hier einen schönen Blick über das Rheintal.

Hinter Lorchhausen passiert der Rieslingpfad die Landesgrenze nach Rheinland-Pfalz und erreicht das Loreley-Burgen-Land. Zwei der Burgen dieses Landstrichs bekommen wir zum Abschluss der Reise auch zu sehen: Burg Pfalzgrafenstein im Rhein und Burg Gutenfels oberhalb von Kaub. Letztere gilt als eines der bedeutendsten Beispiele staufischen Burgenbaus am Rhein.

Burg Pfalzgrafenstein – auch bekannt als die Pfalz im Rhein – zählt zu den bekanntesten Burgen am Rhein. Die Pfalz ist eine der wenigen Rheinburgen, die nie zerstört wurden. Der ursprüngliche, 36m hohe fünfeckige Zollturm wurde mit der Zeit durch eine 2,60m dicke Ringmauer mit Wehrgang und Schießscharten ergänzt. Die starken Mauern ließen die Burg zu einer Art steinernem Schiff mitten im Rhein werden; sie dienten gleichzeitig als Wellen- und Eisbrecher. Und 1814 wurde das Nutzungsspektrum dann von Generalfeldmarschall von Blücher erweitert: Er nutzte die Pfalz als Brückenpfeiler für eine Pontonbrücke und führte hier seine Truppen über den Rhein und schlug Napoleon.

Apropos Blücher: Angekommen in Kaub endet der Rheingauer Rieslingpfad am Blüchermuseum. Hier hatte der Feldmarschall einst sein temporäres Hauptquartier und plante die Rheinüberquerung. 50.000 Soldaten, 15.000 Pferde und 182 Geschütze setzten über, was im Museum anschaulich dargestellt wird. Ausgestellt werden außerdem Utensilien aus Blüchers Hauptquartier und aus den Freiheitskriegen.

Rieslingpfad Etappen


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Autor: garmini
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