Hohenseelbachskopf


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Der Hohenseelbachskopf (504m) ist ein erloschener Vulkan, der zwischen Neunkirchen und Herdorf liegt. Er galt als größte und schönste Basaltkuppe Deutschlands, bis ab etwa 1890 die Basaltspitze für Straßenbaumaßnahmen abgetragen worden ist.

Bereits in vorchristlicher Zeit wurde die markante Spitze des Hohenseelbachskopf für den Bau einer keltischen Wallanlage und Fliehburg genutzt. Um 1350 bauten die Herren von Seelbach eine moderne Burgfeste auf den Hohenseelbachskopf, die allerdings nur zwei Jahre bewohnt werden konnte. Dann zerstörten Truppen des Erzbischofs Balduin von Trier die uneinnehmbare Burg – wahrscheinlich durch eine längere Belagerung und die darauf folgende Aufgabe der Burgherren. Dieser massive Eingriff wurde vom Trierer Erzbischof mit dem Argument begründet, die Seelbacher würden von der Burg aus Raubzüge unternehmen. 1950 wurde zu Erinnerung an die ehemalige Heimatburg derer von Seelbach eine Gedenktafel zum 600. Jahrestag der urkundlichen Ersterwähnung aufgestellt, die das Wappen des Adelsgeschlechts zeigt.

In unmittelbarer Nachbarschaft des Hohenseelbachskopf liegt die Malscheid (509m). Auch hier fiel die Basaltkuppe den Bauarbeiten der Industrialisierung zum Opfer. Der Basaltabbau führte zum Entstehen eines Kraters, der sich mit Wasser füllte. Dieser 2,5ha große Silbersee ist heute ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer und Ausflügler, wobei Baden und Campen strengstens verboten sind. Sowohl Hohenseelbachskopf als auch Malscheid stehen heute unter Naturschutz. In den Steilwänden der Malscheid sind bis zu vierzig Meter hohe Basaltsäulen sichtbar.

Ein nicht gesondert ausgeschilderter Rundwanderweg, der in Herdorf startet, erschließt die schöne Gegend um Malscheid und Hohenseelbachskopf auf rund 10km. Startpunkt ist die Ortsmitte von Herdorf, die man über die Homscheidstraße in Richtung Josefshäuschen verlässt. Das Josefshäuschen erinnert an einen Mord, der hier geschehen ist. Von hier genießt man einen guten Ausblick über Herdorf.

Auf dem mit X bezeichneten Europäischen Fernwanderweg geht es weiter in Richtung Malscheid. In südwestlicher Richtung öffnet sich das Sottersbachtal mit den noch erhaltenen Maschinenhallen der Grube San Fernando, in denen heute ein privates Bergwerkmuseum eingerichtet ist. Oben angekommen breitet sich der Silbersee im Krater aus. Man erkennt Schloss Friedewald, den Stegskopf und den Sendeturm von Bad Marienberg. Von hier folgt man weiter dem Fernwanderweg E1 und gelangt zur Hirtenwiese. Jetzt ist es noch eine Viertelstunde bis zum Hohenseelbachskopf.

Nach einer kurzen Rast verlässt man den Hohenseelbachskopf durch den Fichtenwald und erreicht die Waldschmiede. Hier sind Reste von prähistorischen Verhüttungsanlagen zu sehen. Im Sommer ist der Platz dicht mit rotem Fingerhut bewachsen. Weiter talkabwärts erreicht man die Betriebsanlagen der Gruben San Fernando und Friedrich Wilhelm und folgt der Streckenführung der alten Grubenbahn. Nach zwanzig Minuten ist man etwa wieder zurück in Herdorf.

Ebenfalls lohnenswert ist der vom Herdorfer Westerwaldverein angelegte Herdorfer Heimatwanderweg. Seine Besonderheit sind die zehn großen Schautafeln am Weg, die über wirtschaftliche und kulturelle Vergangenheit informieren. Der Weg ist mit einem schwarzen Schild, das ein Wappen trägt, ausgeschildert. Die Streckenlänge liegt bei rund 13km bei einer Höhendifferenz von 540m. Starpunkt ist die Alte Post in Herdorf.

Der Druidensteig ist ein 2009 eröffneter Qualitätsweg, der von der Freusburg bei Kirchen über den Hohenseelbachskopf in die Kroppacher Schweiz bei Hachenburg führt und dann an den Westerwaldsteig anschließt. Auf seiner 75km langen Wegführung ist der Hohenseelbachskopf die höchste Stelle dieser Wanderung, die über fünf Höhen und durch fünf Täler führt.


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