Niedersachsens Top-Wanderziel ist die Lüneburger Heide und das wissen die Hiesigen auch zu schützen. Der im Nordwesten der Lüneburger Heide gelegene Naturpark Lüneburger Heide umfasst gerundet eine Fläche von fast 1.100km² und beinhaltet zahlreiche Naturschutz- und Landschaftsschutzgebiete. Die Landschaft Lüneburger Heide liegt im Städtedreieck Hamburg, Bremen und Hannover, besteht aus Heide-, Geest- und Waldlandschaft. Es gibt zwei schöne Heidewanderzeiten, die bekannteste ist zur Heideblüte im Spätsommer. Schön kann auch das Frühjahr sein, wenn die Lämmer ihr Näschen rausstrecken. Und noch eins zum Wandern in der Lüneburger Heide: zweites Paar Schuhe hilft.
Eine Spezies, die berühmt wurde, ist die Heidschnucke, die die Heide geduldig und ausdauernd pflegt. Der etwa 223km lange Heidschnuckenweg, von Hamburg nach Celle, ist wohl der bekannteste Fernwanderweg der Heide. Der Freudenthalweg (150km) von Hamburg nach Verden erinnert an dichtende Brüder. Ein weiterer bekannter Namensträger wird mit einer Dreitagestour geehrt, dem Pastor-Bode-Weg (44km), die die Salz- und Hansestadt Lüneburg mit dem malerischen Wilsede verbindet. Wer’s kürzer mag: Das sind die 10 schönsten Rundwanderwege der Lüneburger Heide.
Diese wunderbare Runde beinhaltet alles, was eine Wanderung durch die Heide bieten kann! Es beginnt und endet in Wörme, wo man in einem Café im Schafstall einkehren kann. Büsenbach und Büsenbachtal, Heide am Pferdekopf und im Naturschutzgebiet Brunsberg sowie der Wald Lohberge. Der Heidschnuckenweg kommt hier auch durch, weil es so schön ist!
Rundwanderung Büsenbachtal & Brunsberg (Lohberge), 11km, Gehzeit ca. 2,5 Stunden
Der Totengrund ist der Basisgrund für das Naturschutzgebiet Lüneburger Heide! Auf unserem Plan zwischen Oberhaverbeck und Sellhorn, südlich von Wilsede, steht zu einem großen Teil der Wald Oberhaverbecker Holz und die maßgeblichen Heiden heißen Steingrund, mit Schafstall und Bienenstock, Totengrund, der liegt am Holzberg (132m), und wir haben die Heide am Turmberg (135m). Noch ein wesentliches Merkmal der Heide fehlt auch nicht: Heidedichter Hermann Löns.
Als weitere Rundwanderung mit „Tiefenheideerfahrung“ nebst Höhenausflug bietet sich die zum höchsten Berg in der Lüneburger Heide an. Ab Niederbeck wandern wir zum 169m messenden Wilseder Berg. ER stammt aus der Vorletzten Eiszeit und wäre er nicht, hätte der Vermesser Gaus noch mehr Schwierigkeiten gehabt, die Heidelandschaft mangels augenscheinlicher Höhen auszumessen. Am Berg treffen wir auf eine Gauß-Säule, 1925 dort aufgestellt. Zur Tiefenheideerfahrung kommt am Wanderweg noch ein lang gestreckter Schafstall.
Wilseder Berg ab Niederhaverbeck, 7km, Gehzeit ca. 1 Stunde und 40 Minuten
Im Norden des Naturschutzgebiets Lüneburger Heide, westlich von Hanstedt, ist die Töps-Heide ein beliebtes Wanderziel. Es handelt sich um eine Hochfläche, auf der diese Heidelandschaft bezaubert. Hier wandern wir am Hummelsberg (100m). Am Hexentanzplatz ist sowas wie eine Wiege der Naturisten. Der Hermann-Löns-Schafstallt ist ein beliebtes Fotomotiv.
Töps-Heide Rundwanderung in den Hanstedter Bergen, 9,6km, Gehzeit ca. 2 Stunden und 15 Minuten
Die Stadt Schneverdingen liegt außerhalb und ganz am Rand des Naturschutzgebiets Lüneburger Heide. Die Rundwanderung bietet alles: Städtchen mit Brunnen, man kann mit der Heidekönigin auf einer Bank sitzen und kommt zum Krönungsort der Heidekönigin am Höpen. Das Heideblütenfest ist jährlich Ende August. Dazu erlebt sich: Osterheide, Militärgeschichte, den fantastischen Heidegarten mit 200 Heidearten, Park mit Schafstallkirche und Heidschnucken vielleicht auch.
Lüneburg wird 956 erstmals urkundlich genannt. Die Stadt schöpfte im Mittelalter aus ihren Schätzen und machte ihr Geld mit der Salzgewinnung: die Innenstadtrunde führt durch die Geschichte, mit gotischer Kirche Salzmuseum und Saline, das bekannte Rathaus Lüneburg mit Glockenspiel, einige Beispiele der sakralen norddeutschen Backsteingotik … alles sehr schön!
Lüneburg Stadtrundgang, 5km, Gehzeit ca. 1 Stunde und 15 Minuten
Jesteburg liegt am Südrand des Klecker Walds, einem Mischwald, durch den sich mittels 15 Stationen der Waldfrieden wieder herstellen lässt, wenn man das Rätsel löst. Bei Lohof geht’s los in die unterhaltsame Runde, mit Wald und Teichen! Man kann hernach auch noch Jesteburg anschauen.
Märchenwanderweg Jesteburg (Naturpark Lüneburger Heide), 3km, Gehzeit ca. 45 Minuten
Der Bernsteinsee mit Sand auf dem Grund ist ein Stück Karibik, so türkisblau ist er. Nahebei ist ein Feriengebiet mit Sport und was die unterschiedlichen Familienmitglieder freuen könnte. Wandernde freuen sich über das Naturschutzgebiet Großes Moor, das wieder vernässt wird. Man wandert mit dem Elbe-Seitenkanal und kommt ein Stück durch Stüde. Gifhorn ist nur 15km entfernt und bietet viele weitere Entdeckungen.
Als „Perle der Südheide“ wird der sehr schmucke Ort Müden beschrieben. Idyllische, Kopfsteinpflastergassen, St. Laurentius, Heidesee und weiteres Wasser am Örtzeck, wo die Wietze in die Örtze mündet. Die Wanderung führt zur Höhe Wietze (102m), von Wald umgeben. Man genießt wunderbare Heideblicke und wandert entlang einige Gedenksteine, einer davon ist der Lönsstein wo die Runde startet. Hermann Löns (1866-1914) würde vermutlich heute nicht mehr so gefeiert, entsprach aber damals dem Zeitgeist. Zum Erlebniswert der Runde gesellt sich der Wildpark Müden.
Lönsstein und Wietzer Berg bei Müden (Örtze), 7km, Gehzeit ca. 1 Stunde und 40 Minuten
Südwestlich von Bad Bevensen liegt der klösterliche Kraftort Ebstorf. Die Wanderrunde beginnt, wenn man so will, im 12. Jahrhundert und zeigt einem die Lüneburger Heide nochmal auf ganz andere Art. Wiesen, Wald, Bächlein Schwienau und Wiesensee, Feldflur und vor allen Dingen: Klostergeschichte. Die lässt sich dort durch weitere vier Wege ergründen. Kloster Ebstorf ist eines von sechs Heideklöstern, die evangelisch wurden.
Kloster Ebstorf Rundweg, 12km, Gehzeit ca. 2 Stunden und 40 Minuten
Bildnachweis: Von Hamburger Birderin [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons