Silberg (Kirchhundem)


Ganz im Südwesten des Hochsauerlands, wo der Bergkamm entlang von Wolfshorn (642m), Hoher Wald (655m) und Addebach (560m) die Rothaarvorhöhen vom Littfelder Grund und dem Hilchenbacher Winkel trennt, liegt Silberg. Seit der Gebietsreform 1969 gehört es mit seinen rund 450 Einwohnern zur Gemeinde Kirchhundem. Silberg schmiegt sich in einen kleinen Talkessel, in dem mehrere schmale Wasserläufe in den Silberbach münden. Im Südosten ragt der gleichnamige Silberg (547m) über dem Ort auf.

Silberg ist zwar kein sehr großer Ort, doch es gibt einiges zu entdecken. Den Anfang macht die Pfarrkirche St. Antonius Einsiedler. Sie ist recht neu und entstand erst in den 1960er Jahren, um den zu klein gewordenen Vorgängerbau zu ersetzen. Die eigentliche Besonderheit ist die Osterkrippe. Sie wird jedes Jahr zur Osterzeit in der Kirche aufgebaut und zeigt verschiedene Szenen aus der biblischen Ostergeschichte. Ebenfalls sehenswert ist der barocke Altar, der vermutlich in Attendorn in der bekannten Sasse-Werkstatt entstand. Der Glockenturm mit seinen 20m Höhe wurde erst 1988 hinzugefügt.

Die weiteren Sehenswürdigkeiten in Silberg sind eher weltlicher Natur. Der Bergbau spielte hier lange Zeit eine wichtige Rolle. Erst 1935 wurde die letzte der zahlreichen Gruben endgültig stillgelegt. Der Ortsheimatpfleger Herbert Severin hat über Jahre hinweg eine kleine private Sammlung zur Bergbaugeschichte zusammengetragen, die auf Anfrage besichtigt werden kann. Verschiedene Werkzeuge und Gegenstände des täglichen Lebens, Erzgestein aus den verschiedenen Gruben, alte Schriftstücke und andere Exponate erlauben einen kleinen Blick in die Vergangenheit.

Die Sammlung hat ihren Platz heute im Gut Schrabben gefunden, einer Hofanlage, deren Ursprünge bis ins Spätmittelalter zurückverfolgt werden können. Sie bildet die Grundlage für die größere, heimatkundliche Sammlung, die seit 2009 hier im Gutshof auf rund 230qm Fläche ausgestellt wird. Fossilien, Mineralien und Informationen über die umliegenden Naturschutzgebiete runden die Ausstellung ab.

Zur Anlage gehört auch das alte Backhaus. Es stammt vermutlich aus der Mitte des 18. Jahrhunderts und wird heute wieder regelmäßig bewirtschaftet. Im Jahr 2000 hatte sich der Heimat- und Backesverein gegründet und die Gebäude des Hofes restauriert. Seit 2001 kann im Backes nun auch wieder traditionelles Bauernbrot in dem historischen Holzbackofen gebacken werden - eine echte Köstlichkeit, die man probieren sollte, wenn man die Gelegenheit dazu hat.

Maßgeblich an der Erhaltung des Gutshofs Schrabben und dessen Bewirtschaftung beteiligt ist auch der Silberger Bobbycar-Club. Wer bisher dachte, die kleinen Plasik-Autos seien nur etwas für die ganz Kleinen, kann sich bei den hiesigen Bobbycar-Rennen eines Besseren belehren lassen. Die speziell getunten Renn-Bobbycars bringen es bei den erfahrenen Piloten schon mal auf bis zu 70 km/h. Erfunden wurde der Sport, für den heute sogar internationale Meisterschaften ausgetragen werden, hier im beschaulichen Silberg, der deutsche Verband hat hier seinen Sitz. Immer am 1. Mai wird in Silberg der Große Preis von Silbergstone ausgetragen.

Wer es lieber etwas ruhiger - und vor allem langsamer - mag, kann bei einer Wanderung die Naturschutzgebiete im Süden und Osten Silbergs erkunden. Mehrere Flächen entlang des Dollenbrucher Bachs, im Sellenbruch und am Silberbach-Oberlauf sind unter Naturschutz gestellt. Wie es die Namen andeuten, handelt es sich dabei um recht feuchte Biotope in den moorigen Bachtälern, die aber in sich ausgesprochen unterschiedlich sind. Besonders bemerkenswert ist das große Vorkommen von Königsfarn im Sellenbruch. Und wer viel Glück hat, kann sogar einen der Eisvögel entdecken, die hier ein Zuhause gefunden haben.

Östlich von Silberg ist auch der Nachbarort Brachthausen einen Besuch wert. Er liegt am Kriegerweg. So wird die frühgeschichtliche Fernstraße häufig genannt, die einst eine wichtige Verbindung zwischen Siegen und Paderborn darstellte. Da der heilige Nikolaus unter anderem als Schutzpatron der fahrenden Händler gilt, finden sich an diesen Strecken häufig Kirchen und Kapellen, die ihm geweiht sind. So auch hier.

Bereits im 17. Jahrhundert entstand in Brachthausen eine Nikolaus-Kapelle, die Anfang des 19. Jahrhunderts durch die heute zu sehende neugotische Kapelle ersetzt wurde. Der sehenswerte Barock-Altar der Kapelle hat eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Als 1810 die Karmeliterklause nahe Welschen-Ennest aufgelöst wurde, ersteigerte man ihn für die Brachthäuser Kapelle.


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