Attendorn


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Am Nordufer des Biggesees liegt die alte Hansestadt Attendorn. Bereits um 780 wurde der Ort gegründet und 1222 erhielt er die Stadtrechte verliehen. Von den massiven Mauern und Türmen, die die Stadt seit dem 13. Jahrhundert schützten, ist heute nicht mehr viel zu sehen. Nur noch vereinzelt findet man Reste der ehemaligen Stadtbefestigungen.

Der Bieketurm ist einer dieser Überreste der Stadtmauer, der Pulverturm und das Kölner Tor gehörten ebenfalls dazu. Im Bieketurm befindet sich heute das Zeughaus der Schützengesellschaft Attendorn. In einer Ausstellung kann man sich über die Entwicklung der Attendorner Stadtbefestigung informieren und mehr darüber lernen, wie sich die mittelalterliche Stadt gegen ihre Widersacher zu verteidigen wusste.

Übrigens hat die Schützenbruderschaft im Ort eine enorme Bedeutung. Schon 1222, in dem Jahr, als Attendorn Stadtrechte erhielt, wurde sie gegründet. Und bis heute ist das immer am ersten Juli-Wochenende stattfindende Schützenfest Attendorn einer der Höhepunkte im jährlichen Festkalender. Weitere Veranstaltungen im Jahresablauf sind das seit 1988 veranstaltete und überregional bekannte Gauklerfest im Sommer, das Attendorner Altstadtfest am zweiten Septemberwochenende und der vorweihnachtliche Martinimarkt am zweiten Novemberwochenende.

Zurück zu den Sehenswürdigkeiten von Attendorn. Mitten im Ort befindet sich ein Kreisverkehr. Das ist an sich nicht ungewöhnlich, der Attendorner Kreisverkehr wird aber von einer Siegessäule geschmückt. Sie erinnert an den deutsch-französischen Krieg von 1870-71 und die folgende Deutsche Reichsgründung.

Es gibt im ganzen südlichen Sauerland nur ein profanes Gebäude im gotischen Baustil: das ehemalige Rathaus der Stadt Attendorn. Es entstand im 14. Jahrhundert und wurde im 18. und 19. Jahrhundert mehrfach umgebaut. Bemerkenswert sind vor allem die Staffelgiebel und die zweiteiligen Maßwerkfenster, die den Chorfenstern der Pfarrkirche nachempfunden sind.

Im Jahr 1909 wurde im alten Rathaus von Attendorn ein heimatkundliches Museum untergebracht. Brände in der Stadt und nicht zuletzt die Bombardierung während des Zweiten Weltkriegs hatten dem Gebäude schwer zugesetzt. 1967 wurde es mit großem Aufwand restauriert, und heute beherbergt es das bekannte Südsauerlandmuseum. Die Bandbreite der ausgestellten Exponate ist groß: Vor- und Frühgeschichte der Region sind ebenso vertreten wie die Themen Jagd im Sauerland, altes Handwerk oder Westfälische Zinnfiguren.

„Ich möchte Feuerwehrmann werden!“ Dieses Zitat weckt Kindheits-Erinnerungen an einen kleinen Drachen. Und auch auf viele große und kleine Menschenkinder übt die Feuerwehr eine große Anziehungskraft aus. Für alle, die sich dafür interessieren, wie sich die Feuerwehr in Attendorn entwickelte, und wie man vor hundert oder zweihundert Jahren gegen Brände vorging, empfiehlt sich ein Besuch im Feuerwehrmuseum Attendorn. Historische Fahrzeuge und Löschgeräte sind ebenso zu sehen wie Uniformen und Orden.

Zu den Höhepunkten im Jahr zählt der Attendorner Karneval. Schon für das Jahr 1600 ist belegt, dass in Attendorn Karneval gefeiert wurde. Mit der Herrensitzung eine Woche vor Karnevalssonntag beginnt der Spaß. Es folgen der Lütgenfastnachtstag am Donnerstag und die große Prunksitzung am Karnevalssonntag. Der Rosenmontag gehört den Kindern für ihren Umzug und tags darauf schließt der Veilchendienstagszug den Reigen ab. Bis zu 30.000 Besucher kommen zum Straßenumzug, der damit zu den größten im südlichen Sauerland zählt.

In Attendorn ruft man übrigens nicht Helau oder Alaaf, sondern ein dreifaches Kattfiller. Dies ist der Spitzname der Attendorner und bedeutet Katzenmörder. Damit ist aber nicht eine dunkle Wesensart der Südsauerländer gemeint, sondern ein Vorfall, den man sich von alters her erzählt. Ein Attendorner wollte bei einer Belagerung der Bilsteiner den gegnerischen Anführer – den Erzbischof von Köln - erschießen, traf mit seinem Bogen aber nur eine Katze. Glück für den Bischof, Pech für die Katze und Grund für einen außergewöhnlichen Karnevalsruf.


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