Wehen (Taunusstein)


Eingerahmt von Halberg (430m) im Norden und Eichelberg (535m) im Südosten liegt Wehen, ein Stadtteil von Taunusstein im Untertaunus. Schon früh siedelten hier Menschen, wie der Fund des Kleinkastells Heidekringen belegt. Es diente als rückwärtiges Schutzlager an der alten Römerstraße, die von Wiesbaden zum Kastell Zugmantel am Limes führte – an der Trasse der heutigen Hühnerstraße B 417.

Zentrales Bauwerk in Wehen ist das Wehener Schloss. Es wurde wenige Jahre nach der Verleihung der Stadtrechte 1323 erbaut und war seit 1346 Gerichts- und Verwaltungssitz für den Wehener Grund: ein Verwaltungsbezirk, der das Gebiet zwischen Kirberg, Idstein, Bad Schwalbach und Wiesbaden umfasste. Das Wehener Schloss, wie es sich heute zeigt, hat mit dem Ursprungsbau aber nichts gemeinsam und entstammt aus der Zeit um 1750, als ein Amtshaus benötigt und auf dem Gelände des im Dreißigjährigen Kriegs zerstörten Anwesens erbaut wurde.

In dem schnörkellosen Landschlösschen residiert seit 1995 Stadtmuseum Taunusstein, das sinnigerweise auf den offiziellen Namen Museum im Wehener Schloss hört. Der thematische Schwerpunkt des Museums im Wehener Schloss befasst sich mit der regionalen Alltagskultur. Ergänzt werden die Daueraustellungen durch die Ausstellungsreihe Kunst im Schloss, die vor allem zeitgenössischen Künstlern ein Forum bietet.

Fast so alt wie Wehen selbst ist der jüdische Friedhof am Halberg. Bereits 1329 ordnete Graf Gerlach von Nassau-Weilburg die Ansiedlung von Juden an, die natürlich einen eigenen Friedhof brauchten. Der älteste der 55 noch erhaltenen Grabsteine stammt aus dem Jahre 1694. Der jüdische Friedhof in Wehen ist das letzte Zeugnis jüdischer Geschichte in Taunusstein. Die um 1800 erbaute Synagoge in der Weiherstraße wurde in der Reichskristallnacht zerstört.

Die evangelische Kirche Wehen wurde unter Verwendung von Steinen der alten Stadtbefestigung 1810-12 anstelle einer baufälligen gotischen Kapelle außerhalb der ehemaligen Stadtmauer am Standort des früheren fürstlichen Jagdzeughauses errichtet. In der Kirche fällt der schwarze Marmoraltar ins Auge. Er kam 1722 aus der Schlosskirche Idstein nach Wehen.

Das alte Pfarrhaus wurde nach Abriss des baufälligen Vorgängergebäudes 1768 erbaut und ist heute in Privatbesitz. Das stattliches Wohnhaus besteht aus ganz verschieferten Fachwerkwänden. Die Gartenmauer des ehemaligen Pfarrgartens ist im Südosten und Südwesten mit dem Verlauf der ehemaligen Stadtmauer identisch.

In der Gerichtstrasse befindet sich das frühere herrschaftliche Jagdhaus Wehen, das später auch als Amtsgericht genutzt wurde. Das Jagdhaus verlor seine Bedeutung, als im Jahre 1824 unter Wilhelm von Nassau das damals noch auf Wehener Gebiet liegende Jagdschloss Platte fertiggestellte wurde.


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