Schmallenberg


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Schmallenberg ist als Mittelzentrum und zugleich flächengrößte Gemeinde eines der touristischen Herzen im Sauerland. Das Stadtgebiet erstreckt sich nördlich des Rothaarkamms, der hier das Hochsauerland vom Siegerland trennt. Östlich schließt sich mit dem Winterberger Hochland und dem Willinger Upland das Dach des Sauerlands an.

Ihre Wurzeln hat die Stadt Schmallenberg in der Gründung des Klosters Grafschaft 1072. Um die Abtei gegen die Grafen aus Arnsberg zu schützen, wurde um 1200 eine kleine („schmale“) Burg errichtet. Rund um diese Schmalenburg entwickelte sich ein Ort, der erstmals 1228 urkundlich erwähnt wurde.

Aus dieser Zeit ist freilich nicht mehr viel zu sehen, denn 1822 vernichtete ein Brand fast alle Gebäude in Schmallenberg. Die Innenstadt Schmallenbergs wirkt daher planmäßig angelegt und ist ein schönes Beispiel für den Städtebau im 19. Jahrhundert. Typisch sind die klassizistischen Einflüsse, die geradlinige Form der durchgängig zweistöckigen Gebäude, Dacheindeckungen aus Schiefer und reich geschnitzte Türen.

Überstanden hat den Stadtbrand von 1822 die katholische Pfarrkirche St. Alexander. Ihre ältesten Teile stammen noch aus dem 13. Jahrhundert. 1905-06 wurde allerdings ein neuromanischer Erweiterungsbau errichtet und dabei auch der Kirchturm neu gebaut. Der scheint allerdings nicht die Stabilität des mittelalterlichen Vorläufers gehabt zu haben und musste 1996 wieder abgerissen werden. Seit 2004 hat die Schmallenberger Alexanderkirche jetzt wieder einen neuen Turm. Im Inneren der Alexanderkirche findet sich eine sehenswerte Pietà aus dem 15. Jahrhundert und ein Sakramentshäuschen aus spätgotischer Zeit.

Geht man von der Alexanderkirche südwärts in Richtung Lenne, erreicht man das zweite interessante Sakralbauwerk in Schmallenberg, die Kapelle auf dem Werth. Hier vermutet man den Standort der alten Schmalenburg aus dem 13. Jahrhundert. Die einschiffige, zweijochige Kapelle wurde 1682 gebaut und ist der heiligen Maria und dem Evangelisten Johannes geweiht.

In Nachbarschaft der Kapelle befindet sich auch ein Bürgerhaus aus dem 18. Jahrhundert, das auf den Resten eines sechseckigen Turmes der früheren Stadtmauer errichtet wurde. Dieses Haus wurde 1985-86 zum Stadtarchiv Schmallenberg ausgebaut und dokumentiert heute als eines der letzten Gebäude die Bauweise vor dem großen Stadtbrand von 1822.

Jenseits der Lenne liegt der neuere Teil von Schmallenberg. Hier befinden sich auch das kleine Damwildgehege Schmallenberg (Am Huckelberg) und die Jugendherberge am Rothaarsteig, die einen eigenen Hochseilklettergarten vorhält, den man allerdings nur im Rahmen eines Reisearrangements nutzen kann.

Unten im Lennetal erstreckt sich der schmucke Kurpark Schmallenberg. Der Ententeich wird von einer Skulptur geziert, die auf den Namen „Das blaue Wunder“ hört. Zu sehen ist ein goldener Hase, der auf einem roten Sockel einen blauen Fisch angelt. Die Plastik stammt vom Künstler Heinrich Brummack, der auch den in der Ferne als Landmarke wahrnehmbaren Krummstab für den Waldskulpturenweg geschaffen hat.

Nach einem so ästhetisch versüßten Spaziergang durch den Kurpark in Schmallenberg bietet sich ein Abstecher ins Kunsthaus Alte Mühle an, das wieder auf der anderen Lenneseite liegt. Die Grundmauern der alten Korn- und Ölmühle gehen auf das Jahr 1265 zurück, die Anlage gehörte damals zum Kloster Grafschaft. 1974 hatte der in Schmallenberg gebürtige Künstler Hermann Falke die Mühle gekauft und restauriert. Heute trägt ein Verein die Räumlichkeiten und führt Falkes Ideen fort: eine Begegnungsstätte für Kunst und Kultur, für Historisches und neue Ideen zu schaffen. Ausstellungen, Lesungen und Konzerte finden hier ebenso statt wie Workshops und Seminare.

Zurück in der Kernstadt sei ein Spaziergang durch die Weststraße empfohlen. Hier finden sich zwei bemerkenswerte Fachwerkhäuser: Zum einen die Hausnummer 7, ein fünfachsiges Flachgiebelhaus vor älterem Backstein-Baukörper, dessen Fassade 1903 in Jugendstilformen umgestaltet wurde. Und dann die Hausnummer 11, das Haus Schenk. Es wurde nach dem Stadtbrand in Schmallenberg errichtet und 1902 im Stile Sauerländer Fachwerkbauten erweitert und aufgestockt. Zu erkennen sind auch hier die Einflüsse des Jugendstils.

Am Ende der Weststraße stößt man auf den Schützenplatz Schmallenberg. Von hier ist es nicht weit zum Holz- und Touristik-Informationszentrum, kurz HUTZ genannt. Hier kann man sich einerseits informieren, was Schmallenberg mit seinen Ortsteilen dem Besucher zu bieten hat. Zum anderen gibt es Informationen rund um Holz und Wald. Immerhin sind rund 60% des Rothaargebirges bewaldet, und die Holzwirtschaft bildet seit jeher eine wichtige Grundlage für die Existenz der Bevölkerung. Seit einigen Jahrzehnten wird auch der Tourismus immer wichtiger, so dass heute rund 25% der Beschäftigten in der Region mit Wald, Holz oder Touristen zu tun haben.

Fest im Veranstaltungskalender der Stadt verankert ist die alle zwei Jahre stattfindende Schmallenberger Woche. Ein großes Open-Air-Festival und Straßenfest mit Kunsthandwerk, Brauchtum und viel Musik lockt jeweils im August der geraden Jahre zahlreiche Besucher von nah und fern in die Stadt.


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