Arnsberg


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Am südwestlichen Rand des Naturparks Arnsberger Wald, umschlossen von einer doppelten Schleife der Ruhr, liegt die Stadt Arnsberg, Sitz des gleichnamigen Regierungsbezirks. Jenseits der Ruhr und der Autobahn im Nordosten sieht man schon die steilen Hänge zum Plackwald hin ansteigen, hinauf auf den Heinberg (394m) und den Damberg (415m), während die Stadt selbst auf Höhen um die 200m ü. NN liegt. Aber auch im Süden und Westen bleibt das Ruhrtal nicht flach. Die überwiegend bewaldeten Hänge ziehen sich hinauf zu Osterfeldsköpfe (358m) oder Hopfenberg (348m).

Als Arnsberg 1237 seine Stadtrechte erhielt, spielte es eine recht bedeutende Rolle in damaligen Bund der Hanse. Doch die Geschichte der Stadt Arnsberg beginnt schon sehr viel früher. 789 taucht sie erstmals in alten Urkunden auf. Im 11. Jahrhundert entstand die erste Burg, Anfang des 12. Jahrhunderts begann die Geschichte von Schloss Arnsberg. Vom Ende des 16. Jahrhunderts bis zum Siebenjährigen Krieg, währenddessen das Schloss 1762 zerstört wurde, erlebte Arnsberg eine Blütezeit als Residenzstadt, blieb aber auch anschließend eines der politischen Zentren Westfalens.

Der historische Stadtkern Arnsbergs liegt südlich unterhalb des Schlossbergs auf einem Bergrücken, um den die Ruhr ihre Schleife zieht. Hier gruppieren sich rund um den alten Marktplatz prächtige alte Bauten wie das Rathaus. Es geht auf das Jahr 1710 zurück, das klassizistische Portal entstand 1840. Wer sich links von diesem Portal die Fassade anschaut, wird auch eine kleine vergitterte Nische entdecken. Die spätgotische Madonna darin stammt aus der Zeit um 1470 und kam aus Schwaben nach Westfalen.

Die vielleicht repräsentativste Anlage am alten Markt ist aber nicht das Rathaus, sondern der Landsberger Hof aus dem Jahr 1605. Das Stadtpalais hatte Kurfürst Ernst von Bayern erbauen lassen. Dem Hauptgebäude ist auf der Rückseite ein Turm angeschlossen, ein Seitenflügel und mehrere Nebengebäude komplettieren die Anlage.

Im Landsberger Hof befindet sich seit 1964 das Sauerland-Museum. Die Landesgeschichte des kurkölnischen Herzogtums Westfalen ist ein Schwerpunkt der Ausstellung. Daneben werden auch Exponate aus der Ur- und Frühgeschichte der Region gezeigt, aus Handwerk, Handel und Landwirtschaft sowie aus der Kulturgeschichte. Auch sauerländische Künstler finden im Sauerland-Museum eine Plattform.

Mittig auf dem alten Marktplatz findet sich der Maximiliansbrunnen. Benannt ist er nach seinem Stifter, Kurfürst Maximilian Friedrich, der die Brunnensäule im 18. Jahrhundert seiner westfälischen Residenzstadt schenkte. Auch die weiteren Gebäude, die den Marktplatz umstehen, sind sehenswert, wie etwa der Gasthof In der Krim, 1709 erbaut und seit 1833 als Gaststätte genutzt, oder die alten Fachwerkhäuser Haus Honning und Weichsscher Hof am Aufgang zur Altstadt und zum Glockenturm hin.

Ebenfalls am alten Markt steht das Arnsberger Trillerhäuschen, auch Roll- oder Narrenhäuschen genannt. Dieser Gitterkasten war ein prangerähnliches Strafinstrument, mit dem früher die Ehrenstrafe vollzogen wurde. Diebe, Rauf- und Trunkenbolde, unzüchtige und streitsüchtige Frauen sperrte man in den Käfig und drehte sie, bis ihnen schwindlig wurde und sie sich erbrachen.

Das Wahrzeichen von Arnsberg ist der Glockenturm mit der auffälligen barocken Haube oberhalb des alten Markts. Ursprünglich war er eigentlich einer der Türme der Stadtbefestigung gewesen, schon 1170 hatte er diese Funktion. Damit gehört er zugleich zu den ältesten Bauwerken von Arnsberg, wenn er auch nach den großen Stadtbränden 1600 und 1709 wieder aufgebaut werden musste.

Als direkt an der Stadtmauer die Stadtkapelle St. Georg erbaut wurde, übernahm der Turm die Funktion als Kirchturm, obwohl er das Kirchlein mit dem nahezu quadratischen Grundriss nicht direkt berührt. Die Kapelle blickt auf einige Jahrhunderte zurück - sie wurde 1323 geweiht und ersetzte eine zusammengestürzte Vorgängerin. Nur die Sakristei der dreijochigen Hallenkirche ist jünger, man baute sie 1730 an. Die Innenausstattung aus dem 17. Jahrhundert zeigt sich typisch barock.

Am anderen Ende des alten Marktes findet sich noch eine Besonderheit: Die KulturSchmiede Arnsberg. Wo früher Gegenstände aus Eisen und Stahl entstanden, wird heute Kultur gemacht. Die Halle einer ehemaligen Schmiede im historischen Stadtzentrum unterhalb des Schlosses wurde zum Raumtheater mit einer variablen Bühne umgewidmet. Theater, Kleinkunst und Konzerte kommen heute darin zur Aufführung, der Zuschauerraum bietet knapp hundert Personen einen Sitzplatz.


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