Mudershausen


Mudershausen liegt im Südwesten des Aartals an den Ausläufern des Einrich, auf halber Strecke zwischen Hahnstätten und Katzenelnbogen. Landschaftlich zählt die Gemarkung von Mudershausen zur so genannten Schiesheimer Aartalweitung. Durch die relative Höhenlage hat man von hier aus eine gute Sicht ins Aartal und auf den nördlich gelegenen Lahn-Westerwald. Nördlich von Mudershausen erhebt sich auf einem 60m hoch über dem Tal aufragenden Kalksteinfelsen die Burg Hohlenfels.

Im Erdzeitalter des Devon, vor 360 Mio. Jahren, war die Schiesheimer Aartalweitung Teil eines flachen, tropischen Meeres mit kalkhaltigen Korallenriffen. Ein solches ehemaliges Korallenriff prägt die Landschaft um Mudershausen. Im Zuge vulkanischer Aktivitäten begann die Gebirgsbildung, das Meer trocknete aus, und die Gesteinsschichten brachen in Schollen. Durch Erdbewegungen wurden diese Schollen teils mehrere hundert Meter vertikal zu mächtigen Gesteinsschichten aufgeworfen. Ungewöhnlich für Rheinland-Pfalz ist die Auslaugung, also Aushöhlung, der Kalkfelsen durch stehendes Grundwasser. Dadurch haben sich im Rhein-Lahn-Kreis über siebzig Höhlen gebildet.

Eine dieser Höhlen ist die Nebelhöhle, die 1999 von der Höhlenkundlichen Arbeitsgruppe Hessen (HAGH) entdeckt wurde. Mit 650m Länge und 80m Tiefe gilt sie derzeit als die längste und gleichzeitig tiefste Höhle in Rheinland-Pfalz. Und das gibt nur den aktuellen Erkenntnisstand wieder!

Fast die gesamte Nebelhöhle ist ausgestattet mit Calzitkristallen, Knöpfchen-, Blumenkohl- und Perlsintern. Selbst die bekannte Kubacher Kristallhöhle bei Weilburg wird durch diesen Reichtum in den Schatten gestellt. Davon überzeugen kann man sich derzeit aber noch nicht. Die Nebelhöhle ist aufgrund der andauernden Forschungsarbeiten für die Öffentlichkeit nicht begehbar.

Rund um Mudershausen, speziell südwärts in Richtung des Ortsteils Bonscheuer, weisen verschiedene fränkische Hügelgräber auf die lange Besiedlung der Region hin.

Später und bis ins 20. Jahrhundert hinein wurde Mudershausen vom Bergbau geprägt. Bereits im 15. Jahrhundert begann man damit, Ocker, Magnetit, Phosphorit, Rot- und Brauneisenstein abzubauen sowie Marmor und Kalkstein zu brechen. 1960 wurde der Bergbau dann komplett eingestellt. Der über 4km lange Barbarastollen erinnert an dieses Kapitel der Ortsgeschichte; gelegentlich gibt es Führungen durch den Stollen. Geblieben ist außerdem der Rest einer Seilbahnkonstruktion, mit der Kalkstein zur Bahnstation nach Zollhaus transportiert wurde.

Das Rathaus mit Glockenturm ist ein Wahrzeichen der Gemeinde Mudershausen. Es wurde 1913 entworfen und 1915 fertiggestellt. Wie im Taunus so oft, war das Rathaus-Gebäude gleichzeitig Verwaltungssitz und Betsaal. Seit 1983 steht der Walmdachbau mit seinem fünfgeschossigen Turm unter Denkmalschutz.


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