Watzenborn-Steinberg


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Die Stadt Pohlheim liegt südlich von Gießen im Übergang vom Gießener Becken ins Butzbacher Becken, das bereits zur Wetterau zählt. Der Name Pohlheim geht zurück auf die althochdeutsche Bezeichnung für Pfahl und deutet damit auf die Nähe zum römischen Grenzwall Limes hin, der von Nord nach Süd durch das Stadtgebiet von Pohlheim verlief.

Südlich von Watzenborn-Steinberg in Richtung Grüningen dokumentiert der rekonstruierte Römerturm auf dem Sandberg ein Stück Limes-Geschichte. Hier auf Pohlheimer Grund hatte der Limes seinen nördlichsten Punkt. Dahinter lag nur noch Barbarenland, wie die Römer die wenig kultivierten Volksgruppen aus den germanischen Wäldern nannten.

Um daran zu erinnern und einen weiteren, der Landwirtschaft geschuldeten Verfall des Limes zu verhindern, kaufte der Gießener Psychiatriedirektor Professor Robert Sommer 1910 ein gut 3.000qm große Gebiet zwischen Watzenborn-Steinberg und Grüningen und errichteten wenig später einen Gedenkstein. Diesen kennt man heute als Barbarenstein, denn Prof. Sommer vermerkte mit Sinn für Humor, dass der Limes-Gedenkstein von einem Barbaren – einem Nicht-Römer – errichtet wurde.

Das Grundstück ging auf Wunsch des Stifters später an den Heimatverein Pohlheim, der hier 1967 den Limes-Wachturm nachbauen ließ. Der Römerturm auf dem Sandberg hat einen Durchmesser von 19m und ist Teil des Wappens der 1970 gegründeten Stadt Pohlheim. Seit dem Bau des Römerturms ist der Limesabschnitt bei Watzenborn-Steinberg ein beliebtes Ziel für Wanderer. Vom Wachgang aus hat man einen eindrucksvollen Ausblick zum Kloster Schiffenberg, ins Gießener Lahntal und zur Wetterau.

Ebenfalls einen schönen Ausblick hat man übrigens von der Pohlheimer Heimatkanzel. Sie wurde auch von Prof. Sommer spendiert. Die ursprünglich Deutsche Wacht genannte Heimatkanzel nutzte Prof. Sommer u.a. für Vorträge. Heute genießt man den tollen Ausblick ins Gießener Becken. Die Pohlheimer Heimatkanzel liegt etwas nördlich des Römerturms in Richtung Watzenborn-Steinberg.

In Watzenborn-Steinberg lohnt ein Blick auf die Alte Kirche in der Ortsmitte. Sie entstand Anfang des 12. Jahrhunderts. Die zunächst im romanischen Stil erbaute Taufkapelle in Watzenborn wurde Ende des 15.Jahrhunderts im frühgotischen Stil erweitert und besteht bis heute in dieser Form. Bis 1999 wurde die Kirche überwiegend von der Syrisch-Orthodoxen Pfarrei genutzt, bis deren Kirche in Garbenteich fertiggestellt wurde.

In Watzenborn-Steinberg gibt es ein kleines Heimatmuseum, die Heimatstube Pohlheim. Die Heimatstube gibt einen guten Einblick in das dörfliche Leben im 19. Jahrhundert. Angegliedert ist eine Kulturscheune, in der verschiedene Veranstaltungen durchgeführt werden.


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