Kloster Marienthal (Westerwald)


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In einem schönen von Wald umgegebenen Talschluss liegt in der Nähe von Seelbach bei Hamm das frühere Franziskanerkloster Marienthal. Die Legende berichtet, dass ein Hirte hier ein Marienbild geschnitzt hat und vor diesem regelmäßig betete. Um 1460 sei deshalb eine Kapelle erbaut worden und es soll zahlreiche Wunderheilungen gegeben haben, die im Marienthaler Mirakelbuch aufgezeichnet sind.

Aufgrund dieser Berichte setzte schon bald eine rege Wallfahrt in das Tal des Marienthaler Bachs ein und 1494 wurde eine neue Kirche errichtet, um die Besucherströme zu fassen. Bautätigkeit und geistliche Betreuung leisteten in dieser Zeit die Mönche der Zisterzienserabtei Marienstatt, das knapp 20km östlich in der Kroppacher Schweiz liegt.

Im Zuge der Reformation führten die Grafen von Sayn 1561 den evangelischen Glauben ein und Wallfahrten fanden zunächst nicht mehr statt. Erst 1666, als Graf Salentin Ernst von Sayn-Hachenburg der katholischen Kirche zu Dank verpflichtet war, wurde Marienthal wieder katholisch und als Kloster Marienthal durch die Franziskaner aus Hachenburg betreut.

1803 wurde das Kloster Marienthal säkularisiert und kam später in den Besitz der preußischen Regierung, die die Klosterkirche dem Erzbischöflichen Stuhl in Köln übereigneten. Von 1892-1974 waren dann wieder Franziskaner aktiv. Nach der Beendigung der Klostertätigkeit, werden seitdem die Gebäude als Bildungsstätte Haus Marienthal von der Kirche genutzt.

Noch heute ist Marienthal ein beliebter Wallfahrtsort und auch viele Wanderer nutzen den historischen Wallfahrerweg, der Kloster Marienthal mit der Abtei Marienstatt in der Kroppacher Schweiz verbindet. Dieser Marienwanderweg zählt zu den bekanntesten Wanderwegen im Westerwald. Weitere örtliche Rundwanderungen sind ab den Besucherparkplätzen ausgeschildert.

Die heutige Wallfahrtskirche wurde 1839 gebaut. Von der ursprünglichen um 1500 errichteten Kirche ist nur der Ostteil im Original erhalten. Der barocke Hochaltar wurde erst 1968 hier aufgestellt. Er stammt ursprünglich aus Windorf an der Donau. In einer Nebenkapelle auf der rechten Seite der Wallfahrtskirche befindet sich das gut ein Meter große Gnadenbild der schmerzhaften Mutter aus dem 15. Jahrhundert, das der Kölner Schule zugeordnet wird.

Links des Marienthaler Baches liegt auf einer Anhöhe der Marienthaler Kreuzweg. Er wurde in den Jahren von 1853 bis 1869 errichtet und wird speziell zu den Hauptzeiten der Wallfahrt von Mai bis zur ersten Oktoberhälfte genutzt. Anlage und Gestaltung des Marienthaler Kreuzwegs ähneln den Grottenstationen des Kreuzweges auf dem Arenberg bei Koblenz. Es waren wohl dieselben Handwerker, die auch in Marienthal arbeiteten.


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