Solingen-Gräfrath


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Was der Innenstadt von Solingen fehlt – historische Bausubstanz – ist im Stadtteil Gräfrath üppig vorhanden. Gräfrath entstand im 12. Jahrhundert, als hier ein Augustinerinnenkloster gegründet wurde, das bis 1803 Bestand hatte. Als dem Kloster Gräfrath Anfang des 14. Jahrhunderts eine Reliquie der heiligen Katharina von Alexandria geschenkt wurde, wurde Gräfrath das Ziel vieler Pilgerreisen. Heute ist im ehemaligen Klostergebäude das Deutsche Klingenmuseum untergebracht.

Die ehemalige Klosterkirche firmiert heute als katholische Pfarrkirche St. Maria Himmelfahrt und geht zurück auf einen Vorgängerbau aus dem 12. Jahrhundert. Der aktuelle vierte Kirchenbau an dieser Stelle erfolgte 1727 unter Beibehaltung romanischer und gotischer Außenmauern. Die barocke Innenausstattung erhielt die ehemalige Klosterkirche 1748.

Die Klosterkirche steht erhöht über dem Marktplatz von Gräftrath, der von der Struktur her mittelalterlich ist, von der Bausubstanz sich aber im Wesentlichen als biedermeierliche bergische Kleinstadt des frühen 18. Jahrhunderts präsentiert. Die Fachwerkhäuser halten sich fast alle an den Bergischen Dreiklang: Schwarzer Anstrich des Ständerwerks und Einsatz von rheinischem Schiefer zur Wandverkleidung, weiße Fenster- und Türrahmen sowie die Kalkung der Gefache und der grüne Anstrich der Fensterläden und Türen.

Geht man vom malerischen Altstadtkern von Gräfrath hinter die Kirche, sieht man den Beginn einer Grünanlage am Brandteich. Die startet als Park und wird später zum Wald und nennt sich Gräfrather Heide.

In der Gräfrather Heide liegt der Tierpark Fauna, neben dem Solinger Vogel- und Tierpark der zweite Zoo im Stadtgebiet von Solingen. Der Tierpark Fauna zeigt auf einer Fläche von drei Hektar etwa 500 Tiere auf über hundert Arten.

Passiert man am Tierpark Fauna die Lützowstraße, steht man vor dem Lichtturm Solingen. Eigentlich war der Lichtturm Solingen mal der Gräfrather Wasserturm und wurde 1904 am höchsten Punkt des Stadtgebiets von Solingen auf 276m ü. NN errichtet. Bis 1983 war der Wasserturm in Betrieb und sollte dann abgerissen werden – bis der Denkmalschutz dieser Idee einen Riegel vorschob. 1993 widmete der Lichtkünstler Johannes Dinnebier den Turm in einem spannenden Projekt um: nicht mehr Wasser, sondern Licht charaktersiert seitdem den Leuchtturm an der Stadtgrenze zu Wuppertal.

Geht man die Lützowstraße noch ein wenig weiter Richtung Vohwinkel, kommt man bald zu einem Weg, der links zum Haus Grünewald führt. Haus Grünewald ist eine Villa mit englischem Landschaftsgarten und wird aufgrund ihrer Größe auch Schloss Grünewald genannt. Haus Grünewald wurde 1817-24 erbaut und wird heute als Event Location genutzt. Von 1843-61 wohnte Friedrich Hermann de Leuw in der feudalen Villa.

Friedrich Hermann Wer? Friedrich Hermann de Leuw war ein berühmter Augenarzt im 19. Jahrhundert. Er praktizierte ab 1823 in Gräfrath und Patienten aus der ganzen Welt kamen nach Gräfrath gereist. Dieser besondere Gesundheitstourismus ebbte aber mit dem Tod de Leuws 1861 rapide ab.


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