Sankt Katharinen (Landkreis Neuwied)


St. Katharinen liegt auf einer Höhe von rund 320m auf der Wasserscheide zwischen Rhein und Wied im Naturpark Rhein-Westerwald. Im Norden grenzt St. Katharinen an die Ortsgemeinde Vettelschoß, östlich liegen die Gemeinden Neustadt (Wied) und Roßbach (Wied), im Süden die Höhenlagen der Gemeinde Dattenberg und im Westen die Stadt Linz am Rhein. In den 17 Ortsteilen leben insgesamt nur 3.600 Einwohner.

In Notscheid, nördlich von St. Katharinen, findet sich neben einigen gepflegten Fachwerkhäusern aus dem 18. Jahrhundert die 1878 im gotischen Stil errichtete Herz Jesu Kapelle. Den Chorraum schmückt ein gotisch gestalteter Altar. Die mit gelben Rautenmustern verzierten Fenster in Chor und Langhaus stifteten verschiedene Dorfbewohner. Auf dem Weg von St. Katharinen nach Notscheid kommt man an einem anschaulichen Wasserturm vorbei, der hier nur Leggewies genannt wird.

Von Notscheid aus lohnt ein Marsch zum Rennenberg (353m). Mitten im Wald liegt hier die frei zugängliche Burgruine Rennenberg, einst Stammsitz der Freiherren von Rennenberg. Über die Bauzeit ist nichts überliefert, die Errichtung dürfte aber deutlich vor dem 13. Jahrhundert stattgefunden haben. Bis 1581 wurde Burg Rennenberg genutzt, seitdem ist sie dem Verfall preisgegeben, bietet aber nach wie einen schönen Ausblick aufs Rheintal und die Goldene Meile.

Von der Burgruine führt ein schöner Waldweg weiter zum Schloss Rennenberg. Der spätklassizistische Bau wurde von Fürst Friedrich IV. zu Salm-Kyrburg, Nachkomme und Erbe der Edelherren von Rennenberg, als Sommersitz errichtet und ist nach wie von in privater Hand.

Die Freiherren von Rennenberg stehen in engem Zusammenhang mit dem Zisterzienserkloster, das 1208 in St. Katharinen errichtet und im Dreißigjährigen Krieg zerstört wurde. Das Kloster wurde wieder aufgebaut und war bis zur Säkularisation 1803 aktiv. Als Ausweichquartier in stürmischen Zeiten lebten die Schwestern immer wieder für einige Zeit im Katharinenhof, das heute das evangelische Gemeindehaus in Linz am Rhein ist.

Aus den Klosteranlagen ist heute noch die Abteikirche vorhanden, die als Pfarrkiche St. Katharina dient. Die ursprünglich einschiffige Nonnenkirche entstand im Stil der Bettelorden-Architektur des Mosel-Lahngebietes. Deutlich sind zwei Bauphasen erkennbar. Der Westteil mit einbahnigen Fenstern stammt von 1257, der Ostteil mit Chor von 1324. Das Seitenschiff fügte man 1913 an. Bemerkenswert ist das hängende Eisenkreuz im Chorraum, in dessen Rahmen ein Rumpf Christi eingearbeitet wurde, der von einer Kreuzigungsgruppe stammt, die Hans Backoffen 1530 schuf und die bis auf diesen Rumpf im Zweiten Weltkrieg zerstört worden ist.

Östlich von St. Katharinen zieht sich das Anxbachtal bis hinüber zur Wied. Hier wurde über mehrere hundert Jahre Erzbergbau und Basaltabbau betrieben. Diesem Wirtschaften fielen einige Bergspitzen zum Opfer, z.B. der Strödter Kopf (341m) und der früher 396m hohe Notscheider Kopf (374m), wo sich heute im Kratergebiet ein See gebildet hat. Auch der weiter westlich gelegene Hummelsberg (389m) wurde um gut 50m abgetragen. Dabei wurde auch ein Ringwall aus der Hunsrück-Eifel-Kultur (600-400 v.Chr.) zerstört, der 1936 hier gefunden wurde und was auf eine befestigte Höhensiedlung hinweist.

Die südliche Linzer Höhe ist ein schönes und ruhiges Wanderrevier zwischen Rheintal und Wiedtal, das auch von Rheinsteig und Rheinhöhenweg gestreift wird. St. Katharinen hat darüber hinaus eigene Wanderungen eingerichtet, die die nähere Umgebung erkunden. So führt der Grubenweg auf knapp 10km durchs Brochenbachtal an die Wied und steuert dabei die 1681 errichtete Brochenbacher Mühle an, das letzte erhaltene Mahlwerk von dereinst sieben Mühlen auf Gemeindegebiet. Weitere Wege führen an die markanten Erhebungen, so der Basaltweg an den Hummelsberg (vom Ortsteil Noll startend) und die Rundwege zum Ginsterhahner Kopf (ab Grendel) und zum Strödter Kopf (ab Ramheckhöfe).


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