Kahler Asten


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841,9m ü. NN hoch ist der Kahle Asten, nur etwas über drei Kilometer südwestlich von Winterberg gelegen. Viele denken, er sei der höchste Berg im Sauerland. Doch das stimmt nicht ganz, der höchste Berg ist mit 843,2m ü. NN der Langenberg. Wohl aber ist der Kahle Asten der bedeutendste, bekannteste und am häufigsten besuchte Berg im Sauerland, der Mittelpunkt der sauerländischen Gebirgszüge, auch Vater der tausend Berge genannt.

Die Bergheide auf der Kuppe und am Nordhang des Kahlen Astens steht zu großen Teilen unter Naturschutz. Besenheide wächst hier in Mengen, dazu Heidelbeeren, Preiselbeeren, Wacholder und einige vereinzelte Birken, Weiden oder Ebereschen. Wo mal zwischendurch eine Fichte steht, kann man an ihr deutlich die vorherrschende westliche Windrichtung ablesen. Fahnenwuchs nennt das der Fachmann, wenn sich die Zweige der Bäume oder auch ganze Stämme dem ständigen Winddruck beugen.

Dafür, dass die Bergheidelandschaft erhalten bleibt und kein Wald aufkommt, sorgen Heidschnucken, die in den Sommermonaten regelmäßig auf dem Kahlen Asten weiden dürfen. Ein 2,5km langer Lehrpfad direkt auf der Kuppe des Kahlen Astens informiert über alles Wissenswerte.

Ganz oben auf dem Kahlen Asten steht schon lange ein Aussichtsturm, der einen einzigartigen Rundblick über eben jene tausend Berge des Sauerlands bietet. Mehr als 100km weit kann man bei klarem Wetter vom Astenturm schauen. Wer besonders gute Augen - oder ein gutes Fernglas - hat, der kann von hier aus den Großen Feldberg im Taunus (115km entfernt), die Wasserkuppe in der Röhn (135km) oder sogar den Brocken im Harz (163km) erspähen.

23m hoch liegt die Plattform des Astenturms, der 1889 neu auf dem Kahlen Asten errichtet wurde. Zuvor hatte es bereits einen ersten Bau gegeben, 1884 entstanden. Warum dieser einstürzte, ist bis heute unklar. 1894 stockte man den Astenturm von zuvor 13m Höhe um 10m auf, 1922 nahm die neue Gaststätte an seinem Fuß ihren Betrieb auf. In den 1930er Jahren wurden die Gebäude erneut erweitert und 1943 von der Luftwaffe beschlagnahmt. Während des Zweiten Weltkrieges wurde der Astenturm mit seinen Nebengebäuden stark beschädigt und erst 1954 von den Besatzungsmächten wieder freigegeben. 1955 war die Instandsetzung abgeschlossen und der Ausflugsbetrieb zum Kahlen Asten konnte wieder beginnen.

Schon seit 1918 befindet sich auf dem Kahlen Asten auch eine Wetterstation. Wer aufmerksam Wetterberichte und Vorhersagen verfolgt, hat den Namen des Berges mit Sicherheit schon öfter einmal gehört. Wenn’s in Nordrhein-Westfalen richtig raue Winde gibt, sich ein Starkregen für mehrere Tage festsetzt oder im Winter Schneerekorde gemeldet werden, dann stammen diese Daten meist vom Kahlen Asten.

Das LWL-Museum für Naturkunde betreibt am Astenturm unter dem Namen „Kahler Asten – das Dach Westfalens“ eine Außenstelle, in der man sich unter anderem über die Geschichte der Wetterwarte, aktuelle Messwerte und historische Wetterrekorde informieren kann. Weitere Schwerpunkte der Ausstellung sind die Heidelandschaft auf der Kuppe sowie die Entstehung des Gebiets mit seiner Pflanzen- und Tierwelt. Mittelpunkt der Ausstellung ist ein interaktiver Tisch, der den Kahlen Asten und seine Umgebung darstellt. Interaktiv und multimedial kann man sich daran über allerlei Wissenswertes informieren lassen.

Der Kahle Asten ist Teil der Rhein-Weser-Wasserscheide, was man gut an den Quellen ablesen kann, die an seinen Hängen austreten. Eine dieser Quellen ist besonders erwähnenswert: die der Lenne. Die Lenne-Quelle ist ungewöhnlich hoch gelegen, auf 823m ü. NN und damit gerade einmal rund zwanzig Höhenmeter unterhalb des Gipfels. Dass so weit oben überhaupt eine Quelle entstehen kann, liegt zum einen an Besonderheiten im Gestein im Untergrund und zum anderen an den ergiebigen Niederschlägen. Allerdings sprudelt die Lenne-Quelle nicht immer. Je nach Jahreszeit und Wetterlage kann die Quelle auch schon mal trocken liegen. Wenn sie aber fließt, dann in Richtung Südwesten nach Schmallenberg und Lennestadt. Dort ändert sie ihre Hauptrichtung und biegt nach Nordwesten ab. Nach insgesamt rund 129km mündet sie am Hengsteysee in Hagen in die Ruhr.


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