Königswinter


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Am Fuße des Petersbergs, vor dem imposanten Relief des Drachenfels, direkt am Rhein liegt Königswinter, das Zentrum des Siebengebirgs-Tourismus. Eingefasst von Bonn-Beuel im Norden und Bad Honnef im Süden hat sich Königswinter zu einer Stadt mit mehr als 40.000 Einwohnern entwickelt.

Geht man vom Drachenfels-Tourismus Bahnhof durch die Drachenfelsstraße in Richtung Rhein, kommt man an der Pfarrkirche St. Remigius vorbei. Sie wurde 1779-80 von einem Schüler des Barockbaumeister Balthasar Neumann gebaut. In den dreischiffigen Hallenbau wurden Teile der ansonsten abgerissenen Vorgängerkirche integriert. Teile der Innenausstattung wie die Kanzel und der Orgelprospekt stammen aus dem früheren Kloster Heisterbach.

An der Rheinuferpromenade stößt man auf das 2005 eröffnete Sea Life Center. Auf über 2.000qm Ausstellungsfläche werden 6.000 Tiere aus über hundert Arten in verschiedenen Themenwelten präsentiert. Highlight ist das 600.000 Liter fassende und sieben Meter tiefe Haifischbecken, durch das ein - in Deutschland einzigartiger - 360 Grad Acrylglastunnel führt. Neben Katzenhaien und Glatthaien schwimmen auch Knurrhähne, Wrackbarsche, Seewölfe, Franzosendorsch und Goldbrassen beiderseits um den Besucherstrom herum und unter ihm hinweg.

Die Promenade flussabwärts führt zum Lord-Byron-Platz. Hier erinnert an ein Gedenkstein aus Basaltsäulen an die weltberühmten Zeilen aus dem Versepos Childe Harold’s Pilgrimage: „Weit droht ins offne Rheingefild der turmgekrönte Drachenstein“. Neben dem Denkmal befindet sich der Weinbrunnen, der beim jährlichen Weinfest am ersten Oktoberwochenende in Betrieb genommen wird. Hinter dem Brunnen liegt das Rathaus von Königswinter.

Auf der gegenüberliegenden Straßenseite steht ein barockes, 1732 errichtetes Gasthaus mit fünfachsiger Werksteinfassade. Es ist eines der letzten erhalten Barockhäuser in Königswinter und seit 1934 Standort des Siebengebirgsmuseums. Das Heimatmuseum zeigt umfangreiche Sammlungen zu Geologie, Geschichte und Kultur des Siebengebirges.

Zwei weitere gut erhaltene Gebäude liegen einen Straßenblock weiter flussabwärts. Der Heisterbacher Hof diente früher als Weinhof des Klosters Heisterbach und wurde 1763 errichtet. Direkt dahinter liegt der Tomberger Hof, der erstmals 1407 urkundlich erwähnt wurde. Der Kern des Gebäudes ist noch spätmittelalterlich, der Fachwerkbau aus barocker Zeit. Von 1844-1910 arbeiteten hier die Ärzte des ersten Krankenhauses in Königswinter.

Zwischen Petersberg und Wolkenburg liegt der Hirschberg (256m). Auf ihm befindet sich die Hirschburg, die 1883 erbaut wurde und viele neugotische Stilelemente des Schlosses Drachenburg enthält, in ihrer Dimension jedoch wesentlich kleiner als das Vorbild gehalten ist. Die Hirschburg ist heute ein modernes Seminarzentrum, das zum Vodafone-Konzern gehört.

Oberhalb von Königswinter im Mittelbachtal zwischen Nonnenstromberg (335m) und Wolkenburg (324m) liegen die Ofenkaulen, ein unterirdisches Stollensystem zur Gewinnung von Tuffstein. Sie bildeten den Grundstein für die Herstellung der Königswinterer Öfen, die 1890 von zwanzig Betrieben mit 250 Beschäftigten produziert wurden. Heute sind die Ofenkaulen ein eingetragenes Bodendenkmal und massiv verschlossen. Nur Fledermäuse dürfen durch kleine Luken hinein. So wurden die Ofenkaulen zum größten Winterquartier für Fledermäuse in Nordrhein-Westfalen, da sie zum einen eine gleichmäßige Jahrestemperatur aufweisen und zudem für die Winterschlaf haltenden Fledermäuse im Winter störungsfrei sind.

Neben dem bekannten Eselsweg führt übrigens vom Bahnhof Königswinter aus noch ein weiterer, nur Einheimischen bekannter Weg hinauf auf den Drachenfels. Dieser unbefestige Weg folgt dem kleinen Mennesbach, der das Nachtigallental ausbildet. Wenn man ins Nachtigallental einsteigt, kommt nach ca. 200m eine Gabelung mit einem steinernen Altar. Den linken Weg nennt man das „Höllenloch“, er ist eng und verwinkelt und führt zum Petersberg. Der Weg zum Drachenfels folgt rechts dem Mennesbach. Über eine serpentinenartige Treppe am Hang stößt man auf den Oberweingartenweg, die einzige zweispurige Autostraße mit Bürgersteig zum Drachenfels, die ab dem Parkplatz allerdings nur für Anlieger zugelassen ist.


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