Historischer Hugenotten-Wanderweg bei Ehringshausen-Greifenthal


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Wegweiser
Länge: 18.37km
Gehzeit: 04:52h
Anspruch: mittel
Wegzustand: gut
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Auch wenn man sich heute in Greifenthal und Daubhausen nicht mehr mit Bonjour begrüßt: Bis etwa 1825 wurde am Südrand des Lahn-Dill-Berglands nur Französisch gesprochen. Das galt selbst für die Schulen und in der Kirche. Denn Graf Wilhelm-Moritz zu Solms-Greifenstein nahm 1686 aus Frankreich vertriebenen Hugenotten auf, ließ dafür das Dorf Daubhausen räumen und das Dorf Greifenthal neu anlegen.

Der Historische Hugenotten-Wanderweg im Raum Ehringshausen verbindet auf einem Rundkurs die geschichtlichen Stätten. Startpunkt ist der Hugenottenbrunnen am Ortseingang von Greifenthal. Auf ihm ist der Spruch angebracht „J’étais étranger, et vous m’avez accueilli“: Ich war ein Fremder und ihr habt mich aufgenommen.

Die Gründungsfamilien von Greifenthal kamen aus der französischen Region Dauphiné. Die Dauphiné ist eine Landschaft in Südostfrankreich zwischen Rhône und italienischer Grenze, südlich von Savoyen und nördlich der Provence. Größter Ort ist Grenoble. Symbol der Dauphiné ist der Delfin, weshalb die Wasserspeier am Greifenthaler Hugenottenbrunnen in Form der schlauen Meeressäuger gearbeitet sind.

Zum Start des 18km langen Rundkurses empfehlen wir einen Schluck aus dem Hugenottenbrunnen, der von einer Waldquelle gespeist wird und gutes Trinkwasser vorhält. Über den asphaltierten Gemeindeweg verlässt man dann Greifenthal und wandert zunächst in Richtung Daubhausen. Schon von Weitem sieht man die Hugenottenkirche, die im 18. Jahrhundert gebaut worden ist, um den Hugenotten den mühsamen Weg zum Gottesdienst auf die Burg Greifenstein zu ersparen.

An der Hugenottenkirche knickt der Wanderweg jetzt rechts über die Ulmer Straße in Richtung Welscher Born ab. Der Weg führt sanft bergauf zum Welschen Born, wo einst der Solmser Graf die auf der Flucht befindlichen Hugenotten vorfand und ihnen Asyl gewährte. In der Nähe des Welschen Born liegt das frühere Jagdschloss Dianaburg. Ein Abstecher dorthin ist aber nicht in den Hugenotten-Wanderweg eingearbeitet, da dieses Schlösschen erst sehr viel später errichtet worden ist.

Vom Welschen Born geht es jetzt zur Burg Greifenstein mit ihren markanten Doppeltürmen, die den Blick in die Weite des Greifensteiner Landes ermöglichen. Ein Rundgang durch die Burganlage mit der Schlosskirche sollte auf jeden Fall mit eingeplant werden. Die letzte Etappe führt dann vom Burgberg des Greifenstein wieder hinab nach Greifenthal.

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