Friesenhagen


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Friesenhagen ist das Herz des Wildenburger Landes, mit einer Fläche von über 51qkm die größte Ortsgemeinde im Landkreis Altenkirchen und zugleich der nördlichste Punkt von Rheinland-Pfalz. Hier lag bis 1418 das Reich der Herren von Wildenburg. Dieses Geschlecht und ihr Wohnsitz, die Wildenburg, gaben der gesamten Region ihren Namen.

Ein schwarzer Fleck in der Geschichte von Friesenhagen ist die Zeit von 1590-1652: In diesen Jahren wurden mehr als 200 Menschen auf dem Blumenberg hingerichtet, wo heute die Sankt-Anna-Kapelle steht. Die St. Anna Kapelle, auch Rote Kapelle genannt, wurde neben einer riesigen, vierhundertjährigen Linde errichtet. Sie wurde um 1690, also erst nach dem Hexenwahn, erbaut und steht unter Denkmalschutz.

Die Hexenprozesse in Friesenhagen begannen im Winter 1650 durch den Amtmann zu Wildenburg, Professor Dr. Hermann Heistermann. Innerhalb weniger Wochen ließ er in einem Schnellprozess dreißig Männer und Frauen hinrichten – über 10% der Dorfbevölkerung. Über die nächsten Jahrzehnte hielt der Hexenwahn Einzug in Friesenhagen - die Dorfbewohner beschuldigten sich gegenseitig, und durch Folter wurden immer weitere Hexen und Zauberer auch aus Nachbarorten benannt. Wer Glück hatte, wurde enthauptet und dann verbrannt; über die Hälfte der Verurteilten erlitt aber bei lebendigem Leibe den Feuertod auf dem Scheiterhaufen.

Sehenswert ist die denkmalgeschützte katholische Pfarrkirche St. Sebastian in Friesenhagen, Mittelpunkt und Wahrzeichen des Ortes. Älteste erhaltene Bauteile der ursprünglich spätromanischen Kirche sind der Taufstein aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts sowie der Triumphbogen und ein Teil des Turmes, der 1751 erhöht wurde, und der zu einem Wappensymbol von Friesenhagen wurde. Der gotische Kirchenchor stammt vermutlich vom Anfang des 16. Jahrhunderts. Zur Innenausstattung der heutigen Barockkirche, die 1131 erstmals urkundlich erwähnt wird, zählen Kunstwerke aus dem 15. und 16. Jahrhundert.

Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten von Friesenhagen gehört neben der Wildenburg und Schloss Crottorf der denkmalgeschützte Ortskern: Südlich und östlich der Pfarrkirche St. Sebastian sind zahlreiche, gut erhaltene Fachwerkhäuser aus dem 18. Jahrhundert zu finden.

Einen Besuch lohnt auch das ehemalige Franziskanerkloster. Der langgezogene Bruchsteinbau in der Klosterstraße wurde von 1741-44 errichtet. Oberhalb von Friesenhagen, ein Stück außerhalb des Ortes, liegt außerdem die Kapelle zur Schmerzhaften Muttergottes, ein denkmalgeschützter Putzbau aus dem 18. Jahrhundert.

Die Landschaft bei Friesenhagen ist abwechslungsreich und vor allem reich an Wasser: Zahlreiche Bäche entspringen hier, bilden Weiher und treiben Mühlräder an. Östlich von Friesenhagen entspringt der Wisser Bach, der nach 26km in Wissen in die Sieg mündet. Die Bigge macht eine kleine Schleife durch die Gemarkung. Im Westen des Bahnhofes Wildenburg finden sich Wildenburger Weiher, Biggeweiher, Oberweiher und Unterweiher. Im Süden, beim Friesenhagener Ortsteil Gösingen, liegt der Gösinger Weiher.

Für den Wanderer bei Friesenhagen lohnt sich besonders ein Abstecher ins Naturschutzgebiet Biggequellgebiet im Norden der Gemarkung. Der ca. 67ha große Bereich liegt im Oberlauf der Bigge, die kurz zuvor im sauerländischen Römershagen entspringt, oberhalb vom Bahnhof Wildenburg. Die stark versumpfte Aue und die Flachwasserbereiche sowie die umliegenden Bruchwälder und Trockenstandorte sind Lebensraum für bedrohte Tier- und Pflanzenarten.

Wer bei Friesenhagen wandert, hat die Möglichkeit, ein Stück auf dem Kölner Elisabethpfad – einem Teil des Jakobswegs – zu marschieren. Der Pilgerweg führt von Marburg über Siegen nach Köln. Eine weitere schöne Möglichkeit, das Wildenburger Land oberhalb von Friesenhagen zu erkunden, ist der Radweg von Oberasdorf bis zum Bahnhof Wildenburg. Die 9km lange Strecke führt über die ehemalige Bahntrasse vom Ende des Asdorftalradweges über Freudenberg an den Bahnhof Wildenburg.


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