Burgruine Frauenberg


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Im Übergang der Marburger Lahnberge in das sich östlich anschließende Amöneburger Becken erhebt sich der Frauenberg (379m). Hier an strategisch günstiger Lage, um den Zugang zu den kurmainzischen Besitzung bei Amöneburg zu kontrollieren, ließ Sophie von Brabant, Tochter der heiligen Elisabeth, 1252 eine Burg errichten.

Burg Frauenberg lag oberhalb der langen Hessen, der mittelalterlichen Handelsstraße von Frankfurt nach Leipzig, die aus dem Gießener Becken kommend in das Amöneburger Becken führte. Bis zum endgültigen Sieg der Landgrafen von Hessen über die Erzbischöfe aus Mainz 1427 war Burg Frauenberg ein wichtiger Stützpunkt, danach aber verfiel die Burg relativ schnell. Bis 1528 soll sie noch bewohnt gewesen sein, danach nutzten die Bewohner der umliegenden Dörfer die Bauten als günstigen Steinbruch.

Bereits seit der Romantik – 18. Jahrhundert – ist die Burgruine auf dem Frauenberg ein beliebtes Ziel für Reisende. So berichtete auch Caroline Schelling, eine der vielen Musen des Dichterfürsten Goethe, von mehreren Besuchen auf dem Frauenberg.

Seit 1906 gehört die Ruine der Burg Frauenberg der Stadt Marburg und ist jetzt über hundert Jahre ein beliebtes Ausflugsziel, weil man vom Burgberg einen hervorragenden 360-Grad-Blick über die Marburger Lahnberge und das Amöneburger Becken genießen kann. Rund vierzig Dörfer und Städte kann man vom Frauenberg aus einsehen. Und bei gutem Wetter reicht die Sicht sogar noch weiter. Selbst der Große Feldberg (881m) im Hochtaunus und der Hohe Meißner (754m) in Kurhessen sind zu sehen.

Die Anlagen der Burgruine Frauenberg sind frei zugänglich und bestehen heute noch aus einem teilweise verfallenen dreieckigen Turm, einer sieben Meter hohen inneren und einer äußeren Ringmauer sowie einigen Wallgräben.

Nördlich der Burgruine Frauenberg in Richtung Moischt liegt Hof Capelle, eine Siedlung, die ebenfalls zum Ortsteil Belterhausen-Frauenberg der Gemeinde Ebsdorfergrund zählt. Hier wurde 1233 der strenge Beichtvater der heiligen Elisabeth – Konrad von Marburg – ermordet. Er hatte in seinem Inquisitionswahn auch den mächtigen Grafen von Sayn der Häresie bezichtigt, kam damit aber nicht durch. Der mächtige Graf aus dem Westerwald ließ daraufhin Konrad von Marburg durch die ihm ergebenen Ritter von Dernbach meucheln.

Der heutige Hof Capelle geht denn auch auf eine Gründung des Deutschherrenordens zurück, der hier 1255 in Erinnerung an die Bluttat eine Gedächtniskapelle und später auch ein Hofgut baute. Das Hofgut wurde im Zuge der Reformation privatisiert und geteilt, die Kapelle 1872 abgerissen. Heute erinnert noch ein Gedenkstein – der Konrad-von-Marburg-Stein – an den historischen Vorfall.


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