Bad Tönisstein


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Der zum Andernacher Stadtteil Kell zählende Wohnplatz Bad Tönisstein liegt im Brohltal an der Einmündung des Tönissteiner Bachs in die Brohl. Der Tönissteiner Bach entspringt bei Wassenach am sogenannten Römerbrunnen. Zunächst fließt der Tönissteiner Bach ruhig und sittsam Richtung Nordost, bis es auf einmal unruhig wird.

Als Wasserfall stürzt sich der Tönissteiner Bach über mehrere Meter in ein tief eingeschnittenes Tal und mäandert in urwaldähnlicher Atmosphäre zur Brohl. Den unteren Talabschnitt des Tönissteiner Bachs kennt man auch als Wolfsschlucht. Die Wolfsschlucht im Tönissteiner Bachtal wird sehr schön durch den Traumpfad Höhlen- und Schluchtensteig (12km) erschlossen, der von Kell über Wassenach durch die Wolfsschlucht führt.

Am Ende der 800m langen Wolfsschlucht liegen die Ruinen des Klosters St. Antoniusstein, auch Klosterruine Tönisstein genannt. Die Klosterruine Tönisstein ist der Rest des ehemaligen Karmeliterklosters, das 1465-95 erbaut wurde. Zuvor gab es schon eine Wallfahrtskapelle. Während der Säkularisation Anfang des 19. Jahrhunderts wurde das Kloster aufgelöst und verfiel danach zur Ruine. Seinen Namen verdankt Bad Tönisstein übrigens dem Kloster St. Antoniusstein, denn volkstümlich nennt man den heiligen Antonius auch Tönnes. So wurde aus Antoniusstein Tönisstein.

Nicht wegen des Klosters, sondern wegen der schönen Landschaft und der gesunden Mineralquellen erwählten sich die Kölner Kurfürsten im 17. und 18. Jahrhundert das Tönissteiner Bachtal zur bevorzugten Sommerfrische und es entstand ein feudales Heilbad. Das damalige Kurhotel hieß passenderweise Kurfürstenhof. Über dem Tor ist das Bad Tönissteiner Wappen eingelassen. In den 1970er Jahren baute man an das ehemalige Hotel eine Klinik an, in der Suchtkranke therapiert wurden. Nach einer Zeit des Leerstands können sich heute Senioren dort zur Ruhe setzen.

Oberhalb des Kurfürstenhotels mündet der Tönissteiner Bach in den Brohlbach. Hier finden sich einige Trasshöhlen. Eine ganze Handvoll Abbaubetriebe gab es einst im Brohltal. Die Holländer hatten damals entdeckt, dass sich Trass (holländisch Tyras = Kitt) prima für hydraulischen Zement, der unter Wasser abbindet, für ihren Deichbau eignet. Der Trass entstand durch einen Ausbruch des Laacher See Vulkans vor 13.000 Jahren. Gewitterregen und heiße Asche vermischten sich zu einem Schlamm- und Schuttstrom, der das Brohltal 60m unter sich begrub.

Der abgebaute Trass wurde in Mühlen verarbeitet. Eine dieser Trassmühlen war das heutige Jägerheim, ein beliebtes Ausflugslokal für Wanderer, die die Wolfsschlucht oder die Trasshöhlen entdecken wollen. Letzteres kann man z.B. sehr gut auf dem Geopfad Trasshöhlenweg (15km).

Der Einstieg in den Geopfad Trasshöhlenweg ist der Bahnhaltepunkt Bad Tönisstein, gerne als kleinster Bahnhof Deutschlands bezeichnet. Der Bahnhof liegt an der ehemaligen Brohltalbahn, die heute vom Vulkan-Express, einer Museumsschmalspurbahn, angefahren wird.

Eine Fahrt mit dem Vulkan-Express und der Ausstieg in Bad Tönisstein lohnen allemal, kann man doch von hier das imposante Brohltal-Viadukt komplett in Augenschein nehmen. Sieben Bögen spannen sich über den Brohlbach. 1901 wurde das Brohltal-Viadukt gemauert. Die Bögen haben eine Höhe von bis zu 12m und alle zusammen kommen auf eine Länge von120m. Nötig wurde der Bau nicht zuletzt durch den Trassabbau und den Transport.

Fährt man mit dem Vulkan-Express von Bad Tönisstein Richtung Rhein, ist der nächste Haltepunkt Schweppenburg-Heilbrunnen. Hier befindet sich der Sitz des Tönissteiner Privatbrunnens, einer der bekanntesten Mineralwässer der Republik.


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