Weinähr
Die ersten Setzreben stammten aus dem Burgund. Es ist davon auszugehen, dass es sich um den Pinot Noir oder die Gamay-Rebe handelte. Im Weinährer Kelterhaus (Arnsteiner Hof), wurden die Trauben gekeltert und ausgebaut. Bis ins 19. Jahrhundert lag der Schwerpunkt auf dem Anbau des schwarzen Burgunders, erst seit dem Zuzug etlicher Moselwinzer ab 1880 wird in Weinähr zunehmend Riesling kultiviert. Die ursprünglich 48 verschiedenen Parzellen wurden 1971 unter dem ältesten bekannten Namen Giebelhöll zu einer Lage zusammengefasst.
Der Weinbau wurde seit 1920 ergänzt mit Anbauflächen für Erdbeeren. Seitdem gilt Weinähr als das Wein- und Erdbeerdorf an der Lahn, das am südlichen Ende des Gelbachtals für viele Wanderer ein willkommener Zwischenstopp ist.
Weinähr selbst verfügt über einen schönen Ortskern mit einer malerischen Fachwerkgruppe rund um das zweistöckige, spätgotische Fachwerk-Rathaus von 1571. Es zählt zu den wertvollsten Baudenkmälern im Nassauer Land. Noch etwas älter ist die kleine St. Trinitatis Kirche, die 1428 von den Bürgern in Eigenleistung errichtet worden ist. 1738 wurde das Kirchenschiff erneuert und 1935 ein Anbau hinzugefügt.
Verschiedene kleine Rundwanderwege sind ab der Dorflinde im Ortskern von Weinähr ausgeschildert. Z.B. führt der Weinbergweg in das noch ca. 1ha große Weinanbaugebiet. Ca. eine gute Stunde braucht man, um von Weinähr zur Aussichtsplattform am Goethepunkt und zurück zu kommen.