Wanderung von Berlin-Wannsee nach Beelitz


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Länge: 29.74km
Gehzeit: 06:49h
Anspruch: leicht
Wegzustand: gut
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Höhenprofil und Infos

Berliner kennen den Wannsee als städtische Badewanne im Südwesten der Stadt, doch die Wenigsten dürften hier den Startpunkt für eine Wanderung vermuten. Die Strecke führt vom S-Bahnhof Wannsee über die Parforceheide, an Saarmund und dem Seddiner See vorbei in die Spargelstadt Beelitz. Für mich eine ideale Trainingsstrecke für all diejenigen, die einmal eine Fernwanderung möchten und ein Gefühl für lange Strecken bekommen möchten. Da die Tour im ehemaligen Grenzgebiet verläuft, gibt es auch noch etwas zu sehen. Passenderweise wäre Beelitz der Einstieg in meine letztes Jahr unternommene Wanderung nach München.

Los geht es vom Bahnhof Wannsee in den Düppeler Forst Richtung Försterei und auf der ehemaligen Trasse der „Friedhofsbahn“ zur ehemaligen Autobahntrasse. In einer großen Kurve vorbei an Dreilinden, dem namensgebenden Dorf für den ehemaligen Westberliner Grenzkontrollpunkt (Checkpoint „Bravo“) erreicht man die ehemalige Autobahn-Brücke über den Teltowkanal. Die breite Brücke ist eigentlich das einzige noch verbliebene, sichtbare Zeichen des ehemaligen Autobahnverlaufes. Aber auch hier nagt der Zahn der Natur deutlich.

Auf der anderen Seite angekommen in Albrechts Teerofen muss die Autobahn und ein wenig später die Landstraße gequert werden, die rechterhand zum überdimensionalen Autobahnkreuz „Potsdam-Babelsberg“ führt. Wer möchte kann hier nach Potsdam abbiegen und aussteigen. Der Rest läuft weiter in die Parforceheide. Dort ist es am Besten, wenn man sich etwas parallel zum Rohrlakengestell hält, um nicht so nah an der lärmenden Autobahn laufen zu müssen.

Weiter geht es aus dem Wald heraus – mittlerweile ist der Weg auch Teil der ehemaligen Reichsstraße (Via Imperii) und des Jakobsweges (Jakobsmuschel) bis zum Dorf Philippsthal. Nun kommt der weniger schöne Teil der Route: Hinter Philippsthal heißt es der Landstraße für 4 km bis über die Bahntrasse nach Saarmund zu folgen. In Saarmund befindet sich ebenfalls ein Regionalbahnhalt, so dass man nach knapp 15 km Fußmarsch ziemlich genau auf halber Strecke aussteigen kann.

Durch Saarmund hindurch geht es unter der Autobahn A 10 hindurch und kurz danach rechter Hand auf einen Feldweg in den Wald. Nach etwas mehr als 4 km erreicht man den kleinen Ort Wildenbruch mit dem Dorfteich „Wilder Bruch“, ein guter Punkt für eine Pause mit Blick auf den Teich. Alternativ bietet sich auch das Ufer des Großen Seddiner Sees für eine entspannte Pause mit kleiner Abkühlung im Wasser an. Gerade im Sommer hat man hier ein schönes Ambiente.

Die letzten 10 km bis Beelitz verlaufen zunächst schön entlang des Seeufers und auf einer Landzunge in den Ort Kahnsdorf hinein. Wer seine Brotzeit vergessen hat, findet hier beim Gasthof „zur Reuse“ eine kleine Stärkung. Hinter Kahnsdorf geht es weg vom See, in die Seddiner Straße und nach ca. 700 m linker Hand in den Kahnsdorfer Weg auf einen sandigen Feldweg. Auf einer schnurgeraden Piste durch Waldstücke hindurch, südlich an Seddin vorbei, über die Schlunkendorfer Straße und unter der Hochspannungstrasse hindurch gelangt man in eine kleine Siedlung. Kurz darauf biegt man linker Hand wieder in den Wald, damit man nicht schon wieder an der Bundesstraße wandern muss. In einem kleinen Zickzackkurs durch den Wald geht es bis zu einem Hühnerhof und von dort über die Bundesstraße B2 bis zur Kreuzung mit der Beelitzer Straße, auf die man links einbiegt. Nach wenigen Minuten erreicht man das Ziel Beelitz, das unverkennbar als Spargel-Stadt auffällt. Überall stehen etwas merkwürdig aussehende Spargel-„Skulpturen“, ein Spargel-Museum gibt es ebenfalls und natürlich haben alle Restaurants zahlreiche Spargelgerichte im Angebot.

Die Station Beelitz-Stadt befindet sich am westlichen Ortsende, von wo einmal stündlich eine Regionalbahn zurück nach Berlin fährt. Wer ganz viel Zeit und Muße hat, dem sei die alte, ca. 5 km entfernte Lungen-Heilanstalt „Beelitz – Heilstätten“ ans Herz gelegt. Hier kann man die teilweise verfallenen und von der Natur eroberten Gebäude, inklusive der OP-Säle mit Führungen besuchen.

Weitere Informationen zu meiner Fernwanderung und dem Buch dazu finden sich auf meinem Blog.

Autor: Waldbader
Der Inhalt dieser Seite unterliegt der Creative Commons Attribution/Share Alike-Lizenz. © Waldbader via ich-geh-wandern.de

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