Trier


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Trier wurde im Jahr 17 vor Christus von den Römern unter dem Namen Augusta Treverorum gegründet und gilt vielen als älteste Stadt Deutschlands. Trier hat einige Zerstörungswellen hinter sich, aber nach wie vor finden sich fantastisch viele Baudenkmäler im Bestand, die als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt sind. Allen voran natürlich die Porta Nigra und die Hohe Domkirche St. Peter, die Kaiserthermen und das Amphitheater.

Die Altstadt von Trier liegt im Alleenring, dem Verlauf der mittelalterlichen Stadtmauer, und wird westlich von der Mosel umflossen. Ein stadtbildprägender Bau ist die Konstantinbasilika mit dem großen Kaisersaal. Der große Bau entstand unter Kaiser Konstantin im Jahr 310. Die Raumwirkung unter der Holzdecke, die den Kaisersaal überspannt, ist phänomenal. Der einstige Thronsaal des Kaisers ist eine römische Palastaula und die Bezeichnung Basilika ist im Grunde genommen irreführend, denn der Kaisersaal war weder ein katholisches Gotteshaus noch hat es die typischen Merkmale einer Basilika. Im 19. Jahrhundert wurde der Bau der evangelischen Kirchengemeinde übergeben. Spektakulär sind die Orgelkonzerte in der Konstantinbasilika. Der Nachhall des Instruments dauert sieben Sekunden.

In die Geschichte von Augusta Treverorum, der Stadt des Augustus im Land der Treverer, eintauchen kann man im Rheinischen Landesmuseum Trier. Das Museum beherbergt die in Deutschland umfangreichste Sammlung zum Leben der Ahnen in den ersten vier Jahrhunderten. Von der Gründung der Stadt, die von den Römern wie ein Schachbrett gegliedert war, über Grabdenkmäler mit bildhaften Darstellungen, wundervolle Mosaike aus der Kaiserresidenz und den größten Goldschatz der Römerzeit. Das sind nur einige Highlights des Museums!

Kirchenschätze finden sich im Museum am Dom und Spielsachen bietet das Spielzeugmuseum am Hauptmarkt. 5.000 Ausstellungstücke aus rund 100 Jahren. Das Stadtmuseum liegt neben der Porta Nigra im romanischen Simeonstift.

Ein weiteres Museum ist das Karl-Marx-Haus in der Brückenstraße. Es ist das Geburtshaus von Karl Marx (1818 – 1883). Mit dem bekannten Gesellschaftstheoretiker verbindet man Schlagworte wie Vordenker, Protagonist der Arbeiterbewegung, Theoretiker des Sozialismus und Kommunismus. Der bedeutende und noch immer diskutierte Karl Marx verbrachte sein erstes Lebensjahr in dem barocken Haus, das 1727 gebaut wurde. Danach zog die Familie in eine Wohnung in der Simeonstraße, die von der Porta Nigra zum Hauptmarkt führt. Am Karl-Marx-Wohnhaus ist eine Gedenktafel angebracht.

Zeitweilig geriet das Geburtshaus in Vergessenheit, bis es 1928 von der SPD erworben und die hinzugefügten Umbauten wieder zurückgenommen wurden. Seit 1947 beherbergt es Ausstellungen. Das Museum Karl-Marx-Haus gehört zur Friedrich-Ebert-Stiftung und zeigt innerhalb der drei Geschosse wichtige Stationen aus dem Leben und Schaffen von Karl Marx und Friedrich Engels. Man begegnet der Geschichte der internationalen Arbeiterbewegung und den Hauptwerken „Manifest der Kommunistischen Partei“ und „Das Kapital“.

In der Häuserzeile der Simeonstraße fällt ein Haus ganz besonders auf: wie aus 1.000 und einer Nacht. Das Dreikönigenhaus im Gewand der Frühgotik entstand aus einem romanischen Wohnturm. Da drin hing mal ein Gemälde mit der Erscheinung Gottes (Heilige drei Könige), nachdem das Haus benannt wurde. Der Wohnturm wurde ursprünglich 1230 gebaut und erhielt später das frühgotische Antlitz. Auf die Bauzeit geht der Eingang im ersten Obergeschoss zurück. Um sich vor Gefahr und Gesindel von der Straße zu schützen, wurde die Zugtreppe einfach eingezogen und man war zumindest von unten abgesichert.

Zwei weitere Wohntürme haben die Zeit überdauert. Der Turm Jerusalem am nahe gelegenen Domfreihof. Der Turm geht auf das 11. Jahrhundert zurück und von den vier bis fünf vermuteten Etagen sind noch drei zu sehen. Der Frankenturm steht in der Dietrichstraße in der Nähe vom Hauptmarkt. Er sieht ein bisschen aus wie ein Hochbunker aus der Zeit des Kalten Kriegs, blendet man aus, dass die bereits meist aus Stahlbeton und nicht aus Mauerwerk des 11. Jahrhunderts waren. Eckig und kantig mit kleinen Schießscharten und Zinnen obenauf zeigt sich der auf 2,5 Stockwerke geschmolzene Turm.

Trier hat auch sehenswerte Plätze. Ein besonders abwechslungsreicher ist der Hauptmarkt mit dem Marktkreuz (Kopie), das der Platz 958 erhielt. Das Kreuz steht auf einer 5m hohen Stele. Die römische Säule war einst Pranger. Am Hauptmarkt laufen zahlreiche Geschäftsstraßen zusammen und stehen einige historische Gebäude aus unterschiedlichen Epochen, der Renaissance, des Barock und Klassizismus sowie des Späthistorismus. Der Petrusbrunnen auf dem Platz stammt aus dem Jahr 1595 und seine allegorischen Figuren erinnern an die Kardinaltugenden: Weisheit, Stärke, Mäßigkeit und Gerechtigkeit.

Ein weiterer sehenswerter Brunnen steht am Kornmarkt. Der St. Georgsbrunnen gilt als einer der schönsten Brunnen im Rokoko-Stil und wurde nach Plänen von Johannes Seiz 1750-51 gebaut. Hier sind die Jahreszeiten dargestellt und der heilige Georg passt auf. Beide Brunnen wurden durch das Herrenbrünnchen gespeist. Das weitläufige Gebäude hinter dem Georgsbrunnen ist das Post- und Telegraphengebäude der Kaiserlichen Oberpostdirektion, gebaut 1879-82.

Zurück zum Hauptmarkt: Besonders eindrücklich ist die Steipe. Das 1430 errichtete Haus im Stil der Gotik war das Fest- und Empfangsgebäude der Bürgerschaft und zeitweilig auch Rathaus. Steipe ist der von den Trierern gegebene Name, basierend aus dem Wort Stützen. Im Untergeschoss war die Arkadenhalle einst offen. Vier Geschosse, ein Zinnenkranz und ein steiles Walmdach sind weitere Merkmale des Hauses sowie die Stadtpatrone, die es flankieren. Die Steipe wurde im Zweiten Weltkrieg nahezu komplett zerstört und dann nach altem Gusto wieder aufgebaut. Hier befindet sich heute das Spielzeugmuseum.

Benachbart steht das barocke Rote Haus, das ebenfalls im alten Stil wieder errichtet wurde. Zum Glück haben sich die Menschen bei der Entscheidung durchgesetzt, die am Gesamtgefüge „historische Stadt“ und Neubauten zweifelten. Das Rote Haus, ursprünglich 1684 für einen Domsekretär erbaut, ist aus rotem Sandstein und trägt eine Antonius-Statue und eine Lateinische Inschrift, die übersetzt heißt: Eher als Rom stand Trier eintausend und dreihundert Jahre. Möge es weiter bestehen und sich ewigen Friedens erfreuen.

Auch sieht man ein Fachwerkensemble am Hauptmarkt, doch das bildet eher die Ausnahme, denn der beliebtere Baustoff war Stein. Auch die älteste Apotheke Deutschlands findet sich am Hauptmarkt. Die Löwen-Apotheke wurde 1241 gegründet und ist in einem Haus der Spätrenaissance und des Frühbarock zuhause.

Die Marktkirche St. Gangolf ist rundum verbaut. Eine erste Marktkirche hat es 958 gegeben. Zwischen 1284 und 1344 entstand ein Neubau und das heute zu sehende spätgotische Bauwerk ist das Ergebnis einer Erneuerung um 1500. Der Turm ist ja gut zu sehen, der barocke Haupteingang ist etwas schwieriger zu finden, da die Kirche von Geschäften und Häusern eingefasst ist.


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