Nuhnetal


Die Nuhne ist ein 36km langer Zufluss der Eder. Sie entsteht im Winterberger Ortsteil Züschen nach dem Zusammentreffen der beiden Quellflüsse Sonneborn und Ahre. Von Nordwesten her kommend durchfließt sie das Hallenberger Stadtgebiet vorbei an Sellerberg (671m), Steinschab (646m), Siegelsberg (470m) und Wache (432m), bevor sie die Richtung ändert und in überwiegend nordöstlicher Richtung hinüber nach Hessen fließt. Bei Frankenberg mündet sie schließlich in die Eder.

Dass Hallenberg im Nuhnetal liegt, ist nicht nur eine geografische Gegebenheit, sondern auch ein Glück für Besucher. Denn südlich der Stadt ist ein rund 70ha großes Areal als Naturschutzgebiet Nuhnewiesen geschützt. Hier gibt es noch seltene Vögel wie den Wiesenschmätzer, auch Braunkehlchen genannt. Wiesenpieper, Sumpfrohrsänger, Feldschwirle oder Schwarzstörche kann man dort ebenso zu Gesicht bekommen. Dass dieses Naturschutzprojekt trotz teilweise landwirtschaftlicher Nutzung der Flächen sehr erfolgreich funktioniert, ist der engen Zusammenarbeit von Milchbauern, Schäfern und Naturschützern zu verdanken.

Mitten in den Nuhnewiesen ist auch ein besonderer Aussichtsturm zu finden. Anders als andere Türme, die auf die höchsten Gipfel gesetzt werden, steht er im Tal und erlaubt einen herrlichen Blick über das Naturschutzgebiet: der Struth-Turm. Noch recht jung ist die Rotbuche, um die herum der Aussichtsturm gebaut wurde. Damit wirkt der Struth-Turm wie ein überdimensioniertes Baumhaus. Vor allem den Nachwuchs-Wanderern macht es einen Riesenspaß, dort hinaufzuklettern.

Am Ortsausgang, wo heute parallel zur Nuhne die Straße nach Marburg aus Hallenberg herausführt, gab es einst den Merklinghauser Hof. Aus ihm hatte sich das inzwischen nicht mehr existente Dorf Merklinghausen entwickelt. Wenn es auch das Dorf nicht mehr gibt, die Kirche ist doch geblieben: Die Wallfahrtskriche Mariä Himmelfahrt, auch Merklinghauser Kapelle oder Unterkirche genannt. Aus dem 13. Jahrhundert stammt das Gnadenbild Unsere liebe Frau von Merklinghausen. Seinetwegen wurde die kleine im 12. Jahrhundert erbaute Kirche zur Wallfahrtskirche.

Jedes Jahr im August, am Sonntag nach Mariä Himmelfahrt, trägt die Gemeinde das Gnadenbild unterer lieben Frau in einer Prozession in die Hallenberger Heribertkirche, wo es aufgestellt wird. Abends geht es dann wieder zurück. Bei Restaurierungsarbeiten 1981 entdeckte man Reste der Fresken aus der Entstehungszeit der Kirche, das Gabelkreuz stammt aus dem 14. Jahrhundert und der Flügelaltar von 1582.

Mehr als hundert Jahre alt ist das Handwerk des Wollspinnens in Hallenberg. Und unter den Maschinen der Wollspinnerei Hallenberg ist auch noch so manches alte Schätzchen zu finden. Was früher ein bedeutender Wirtschaftszweig war, ist heute nur noch selten zu finden, und die Hallenberger Wollspinnerei ist eine der letzten ihrer Art in ganz Deutschland. Hier werden Alpaka-, Angora- und Schafwolle mit traditionellen Methoden verarbeitet, von der Rohwolle bis hin zum fertigen Produkt. Auf Anfrage sind Führungen durch die Spinnerei möglich.

Weit über die Region hinaus bekannt ist die Freilichtbühne Hallenberg, die seit 1946 von einem Laienensemble bespielt wird. Sie liegt in einem ehemaligen Steinbruch nördlich der Kernstadt Hallenberg im Tal der Nuhne. Rund 1.400 Zuschauer finden auf den überdachten Rängen einen wettersicheren Platz. In der Regel bringen die über 140 Aktiven zwei Eigenproduktionen pro Jahr auf die 90x15m große Naturbühne, ein Kinderstück und eines für Erwachsene. Hinzu kommen Gastspiele anderer Ensembles. Die technische Ausstattung der Freilichtbühne Hallenberg kann es mit professionellen Schauplätzen aufnehmen, und auch die Qualität der Aufführungen lässt nicht vermuten, dass die Beteiligten keine Profi-Theaterleute sind. Dank der 12m Höhenunterschied auf der Bühne können beeindruckende Bühnenbilder bespielt werden.

Nur ein paar Schritte von der Freilichtbühne entfernt liegt das Naturbad Hallenberg. Die Nuhne speist das Freibad, nur selten muss bei sehr niedrigem Wasserstand mit Trinkwasser nachgeholfen werden. Das Wasser in den Becken wird über ein mechanisch-biologisches System aufbereitet, ganz ohne Zusatz von Chlor oder anderer Chemikalien. Vor allem Allergiker wissen das zu schätzen. Das Naturbad ist hervorragend ausgestattet mit Schwimmer- und Nichtschwimmerbecken, einem Sprungturm und sogar einem kleinen Strand.


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