Miesenheim (Andernach)


Miesenheim liegt im Nettetal, rund 4km entfernt von der Andernacher Altstadt. Archäologen kennen Miesenheim als eine bedeutende Fundstätte aus dem Altpaläolithikum, einer Zeit vor rund 500.000 Jahren. Weltweit gibt es nicht sehr viele Fundorte aus dieser Erdepoche. Auch fand man Reste einer römischen Villa und von römischen Wasserleitungen.

Im Ortsinneren von Miesenheim finden sich einige hübsch restaurierte Fachwerkhäuser und Häuser, die aus schwarzem Lava-Krotzenstein und hellem Tuff erbaut wurden. Ein Denkmal aus dem 13. Jahrhundert ist der romanische Glockenturm der Alten Kirche in der Mittelstraße. Im Innenraum ist vor allem ein basaltenes Kreuzigungsrelief aus dem 16. Jahrhundert sehenswert.

In der Jahnstraße steht die 1891 neu erbaute katholische Pfarrkirche St. Kastor. Der barocke Taufstein aus dem 18. Jahrhundert wurde aus der alten Kirche übernommen. Die Marienkapelle in der Turmnische wurde im Jahre 1989 eingeweiht. Die Gesamtanlage aus Pfarrkirche mit Kriegerdenkmal, Grabkreuzen und dem Pfarrhaus ist denkmalgeschützt.

Ebenfalls in der Jahnstraße steht die Votivkapelle auf vier Säulen aus dem Jahr 1710. Eine weitere Denkmalzone bildet der Jüdische Friedhof in Südwestlage des Ortes, an der Straße nach Saffig. Die 68 Grabstelen stammen aus dem 19. bis 20. Jahrhundert. In Miesenheim und in der Gemarkung sind weitere Kapellen zu sehen, wie die Kreuzwegkapelle aus dem Jahr 1848.

Etwas außerhalb von Miesenheim Richtung Weißenthurm liegt das in Privatbesitz befindliche Gut Nettehammer. Gut Nettehammer gehörte einst dem Andernacher Kloster St. Thomas und wurde im 18. Jahrhundert von einer Mehlmühle zu einem Eisenhammer umgerüstet. Von 1742-1841 war die Familie Remy – die Eisenbarone aus Bendorf – Pächter des Nettehammers und beschäftigten hier über hundert Arbeiter. Die Blütezeit des Nettehammers war aber im frühen 20. Jahrhundert, als hier insgesamt an 17 Hämmern Metallprodukte hergestellt wurden.

1905 entstand am Nettehammer durch den belgischen Architekten Henry van der Velde (einem der Protagonisten des Jugendstils) ein schmuckes Herrenhaus, das allerdings im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Da die Mittel für den Wiederaufbau fehlten, machte sich langsam die Natur breit und heute ist das Herrenhaus das Haus, in dem die Bäume wachsen.

Nachdem der Nettehammer 1930 Konkurs anmelden musste, konzentrierte man sich auf Gut Nettehammer auf die Landwirtschaft. Zentrum von Gut Nettehammer ist heute das Wohnhaus aus der Biedermeierzeit, das wie ein Sommerschlösschen wirkt. In den einstigen Nutzgebäuden wurden Wohnungen eingerichtet und die Stallungen beherbergen Pensionspferde. Gut Nettehammer wird heute als Event Location vermietet.


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