Merten (Eitorf)


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Ein ungewöhnlicher Anblick erwartet Wanderer, die an der Siegaue entlang von Eitorf nach Hennef wandern: Auf 80ha Weideland grasen ganze Herden von Vollblutpferden. Die Anlage gehört dem Union-Gestüt in Merten. Das Union-Gestüt wurde 1960 ins Leben gerufen und geht zurück auf den Union-Klub, der 1867 in Berlin gegründet wurde, um in Deutschland eine Vollblut-Pferdezucht, und somit eine moderne Reitpferdezucht aufzubauen. Prominentestes Mitglied war Graf Otto von Bismarck. Heute befindet sich das Gestüt in privater Hand.

Der frühere Rittersitz Merten wurde 1217 zum ersten Mal erwähnt: Das heutige Schloss Merten war damals ein Eremitenkloster der Augustinerinnen. Gestiftet wurde es vermutlich von der Gräfin Mathilde von Sayn. Erbaut wurde Kloster Merten wohl um 1160. Anno 1582 legte man Kloster Herchen mit dem Kloster Merten zusammen. 1803 wurde das Kloster im Zuge der Säkularisierung aufgelöst.

Anno 1909 erwarb Graf Felix Droste zu Vischering von Nesselrode-Reichenstein die Gebäude des alten Klosters und erweiterte die Gesamtanlage durch einen kleinen Schlossbau im neobarocken Stil, die sogenannte Orangerie. Seitdem heißt das frühere Kloster Schloss Merten. Heute ist hier ein Alten- und Pflegeheim untergebracht.

Die ehemalige Klosterkirche ist heute die Pfarrkirche St. Agnes und liegt auf dem Gelände von Schloss Merten. Die flachgedeckte Basilika im romanischen Stil mit dem Doppelturm stammt aus dem späten 12. Jahrhundert. Nach einem Brand im benachbarten Kloster wurde der Innenraum der Klosterkirche im Stil des Barock neu ausgestattet. Zum Kirchenschatz zählen holzgeschnitzte farbige Heiligenfiguren aus dem frühen 18. Jahrhundert, eine Statue der Mutter Gottes von ca. 1700 sowie eine teilvergoldete Sonnenmonstranz und ein Kelch von ca. 1730.

Gegenüber von Schloss Merten liegt Burg Merten, ein ehemaliger Rittersitz, der 1247 erstmals in den Geschichtsbüchern auftaucht. Die Burg gehörte ursprünglich den Herren von Wildenburg. Nach Aussterben dieser Linie residierten hier verschiedene Adelsfamilien, bis 1909 Graf Felix Droste zu Vischering von Nesselrode-Reichenstein Burg Merten zusammen mit dem aufgegebenen Kloster kaufte. Seine Nachkommen sind heute noch im Besitz des alten Ritterguts.

Bei Merten liegt eines der beiden Naturschutzgebiete Silikatfelsen an der Sieg, die 2005 auf insgesamt ca. 13ha in der Gemarkung von Eitorf und Windeck ausgewiesen wurden. Eines davon befindet sich am linken Siegufer bei Geilhausen. Das zweite zählt zur Ortsgemarkung von Merten. Die Naturschutzgebiete Silikatfelsen an der Sieg bestehen aus bewaldeten, in die Sieg abfallenden Steilhängen mit frei herausragenden, teils moosbewachsenen Silikatfelsen. Ziel der Naturschutzgebiete ist es, die noch intakte Unterwasservegetation in diesem Bereich zu erhalten sowie den Lebensraum Laubwald weiter zu renaturieren, beispielsweise mit einem höheren Anteil an Totholz.


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