Luisenhütte Wocklum


Wocklum ist eigentlich ein recht kleiner Ort, der zum Balver Stadtteil Beckum gehört. Wocklum liegt nordöstlich von Balve, und man möchte beinahe sagen, dass der Ort praktisch nur aus Sehenswürdigkeiten besteht. Zum einen ist da Schloss Wocklum zu nennen. Zum anderen die Luisenhütte, auch Wocklumer Hammer genannt.

Als Stätte von nationaler Bedeutung gilt die Luisenhütte, als technisches Kulturdenkmal. Aber worum genau handelt es sich eigentlich dabei? Kern des heutigen Erlebnismuseums ist die älteste vollständig erhaltene Hochofenanlage Deutschlands. Die komplette technische Einrichtung ist noch verfügbar, und man kann bis heute gut nachvollziehen, wie der mit Holzkohle befeuerte Hochofen funktionierte. Errichtet wurde die Luisenhütte 1748, während der Hochofen in seiner endgültigen Höhe von über 10m erst rund hundert Jahre später, nämlich 1853-54 vollendet war.

Zunächst über Wasserräder wurden die gewaltigen Blasebälge angetrieben, die das Feuer immer wieder anfachten. Später ersetzte man die Wasserräder durch die damals modernen Dampfmaschinen. Der Hochofen selbst ist so groß wie ein mehrstöckiges Haus und produzierte rund zwei Tonnen Roheisen pro Tag. Gewaltige Waldflächen mussten im Laufe der Jahrzehnte zu Holzkohle verarbeitet werden, um den Hochofen in Betrieb zu halten, bis 1865 der Betrieb schließlich eingestellt wurde. Die neuartigen, mit Koks angefeuerten Hochöfen des Ruhrgebiets produzierten rund die zehnfache Menge an Roheisen und liefen der Luisenhütte damit den Rang ab.

Beim Spaziergang durch Wocklum fällt ein altes, zweigeschossiges Fachwerkgebäude an einem großen Teich ins Auge. Es handelt sich dabei um die alte Wocklumer Mühle, eine ehemalige Kornmühle aus dem späten 19. Jahrhundert. Sie ist schon lange außer Dienst gestellt, doch die technische Ausstattung, darunter gleich zwei Mahlgänge, ist noch weitgehend erhalten. Bei dem Teich handelt es sich um den ehemaligen Stauteich, der das nötige Wasser für den Antrieb der Mühle bereit hielt.

Die Wocklumer Mühle liegt an der Borke, einem 12km langen Zufluss der Hönne. Die Borke entspringt bei Neuenrade und mündet kurz hinter der Wocklumer Mühle in die Hönne. Zuvor wird die Borke noch durch den Zufluss des kleinen Orlebachs verstärkt, der von Schloss Wocklum aus zufließt.

Eine Region, in der man fast an jeder Ecke eine an archäologischen Funden reiche Höhle entdecken kann, verfügt natürlich auch über ein entsprechendes Museum. Diese Aufgabe übernimmt in Balve das Städtische Museum für Vor- und Frühgeschichte, angesiedelt nahe der Luisenhütte im Ortsteil Wocklum. Es wurde erst 2006 neu eröffnet und präsentiert sich dadurch frisch und modern.

Die Dauerausstellung trägt das Motto "Erdschätze - Menschenspuren: 400 Millionen Jahre Balver Geschichte". Wie der Mensch die erdgeschichtlichen Rohstoffe zu nutzen lernte, wie die einzigartige Geologie des Hönnetals entstand, wie das Leben in den verschiedenen Erdzeitaltern hier aussah und wie sich die menschliche Kultur bis ins Mittelalter entwickelte, sind nur einige der Themen. Beeindruckend auch das Skelett eines Höhlenbären, das in den hellen, freundlichen Museumsräumen zum Glück nicht mehr gar so bedrohlich wirkt.


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