Homert (Ebbegebirge)


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Die Homert (538m) ist die höchste Erhebung in der Lüdenscheider Mulde. Ganz im Süden von Lüdenscheid liegt sie, im Übergang zum Oberen Volmetal und dem Stadtgebiet von Meinerzhagen. Und oben auf dem Gipfel der Homert findet man den gleichnamigen Homert-Aussichtturm. Er ist allen ein Begriff, die rund um Lüdenscheid schon einmal einen Ausflug oder eine Wanderung geplant haben, denn er ist eines der wichtigsten und bekanntesten Ausflugsziele im nördlichen Ebbegebirge.

Und das nicht erst heute. Der Homertturm entstand Ende des 19. Jahrhunderts, 22m hoch und aus Stein gemauert. Im Sommer 1894 wurde er eingeweiht und war damals ein echtes Novum. Zuvor hatten Türme immer einem Zweck gedient, zum Beispiel der Nachrichtenübermittlung wie im Falle des Robert-Kolb-Turms auf der Nordhelle (663m), dem höchsten Punkt des Ebbekamms. Die Nutzung als Aussichtsturm kam häufig erst später hinzu.

Anders beim Homertturm: Er wurde vom Lüdenscheider Stadtbaumeister Falkenroth ausschließlich als Aussichtsturm errichtet. Der Grund dafür waren romantische Strömungen in der Gesellschaft. Kurz vor der Jahrhundertwende entdeckten die Menschen, dass die Natur nicht nur wild, ungezügelt und gefährlich, mithin zu bändigen ist. Sondern sie entdeckten die Schönheit der Landschaft. Man kann sagen, die Menschen hatten plötzlich Lust auf Landschaft. Und so schuf man sich mit den Aussichtstürmen, die in dieser Zeit entstanden, die Möglichkeit, weit über diese Landschaft zu blicken.

Den Keller des Homertturms sprengte man aus dem Felsen heraus, was dazu führte, dass der Turm im Zweiten Weltkrieg als Bomberunterstand diente. Ein Luftgaukommando war hier stationiert. Das hatte seine Folgen, denn nach dem Krieg stand der Turm reichlich schief, und 1960 wurde das obere Drittel abgebrochen. In der Folge wurde er umfassend renoviert, sein heutiges Aussehen entstand bei Arbeiten im Jahr 1968.

Schaut man vom Homertturm aus in Richtung Lüdenscheid, dann liegt einem das Naturschutzgebiet Stilleking zu Füßen. Noch bis in die 1990er Jahre war es ein Truppenübungsplatz - rund sechzig Jahre lang. Doch die Natur hat sich das Areal inzwischen zurückerobert. Und sie hat ganz besondere Lebensbedingungen vorgefunden, einfach dadurch, dass die Fläche zuvor jahrzehntelang nicht landwirtschaftlich genutzt und damit nicht gedüngt worden war. Auf 153ha Fläche leben heute im Naturschutzgebiet Stilleking zahlreiche gefährdete Tier- und Pflanzenarten, zum Beispiel die Feldlerche, die man über modernen Feldern nur noch selten singen hört.

Die Könige des Stilleking sind aber ohne Zweifel die Heck-Rinder. Sie haben allerdings mit Hecken nichts zu tun, sie tragen vielmehr den Namen ihrer Züchter, der Gebrüder Heck. Und die haben für das urige Aussehen der Rasse gesorgt. „Urig“ ist hier wörtlich zu nehmen, denn die Heck-Rinder ähneln sehr dem ausgestorbenen Auerochsen - auch Ur genannt. Die Heck-Rinder tragen mit ihrem großen Appetit auf Grünzeug zur Pflege der Zwergstrauchheiden und Magerweiden bei und sind auch bei Wanderern beliebt. Eine Rundwanderung mit dem passenden Namen Ochsentour führt unter anderem durch ihr Gebiet, Start und Ziel befinden sich am Homertturm.


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