Hirzenhain


Was ist das mal für ein herzerfrischendes Wappen, das die Hirzenhainer mit sich führen! Gelber Hirsch auf grünem Grund und, nein, er streckt nicht die rote Zunge raus oder doch? Hirzenhain, da steckt der Hirschwald drin. Zwei Geschichten gibt es dazu, entweder der historische Hinweis auf ein keltisches Hirschheiligtum (Keltenwelt am Glauberg) oder es stimmt die Geschichte vom Mönch, der von Maria träumte, die ihm sagte, es soll dort ein Kloster gründen, wo er einen Hirsch äsen sieht.

Diese Legende vom Mönch findet sich beispielsweise im Lettner der evangelischen Kirche, die früher die Kirche eines Augustinerklosters war. Der Lettner – der Bereich zwischen Chor und Laienraum – ist als begehbare Empore für Lesungen ausgestaltet und gilt als wertvolles Beispiel gotischer Steinmetzkunst.

Die ehemalige Augustinerkirche geht auf eine Marienkapelle aus dem 14. Jahrhundert zurück. Die heutige evangelische Kirche entstand 1448 und stand damals im Mittelpunkt eines ummauerten Klosterkomplexes mit den zugehörigen Wirtschaftsgebäuden.

Der Wohlstand, den die Augustiner in Hirzenhain genossen, hatte viel mit der Waldschmiede zu tun. Diese wurde später von der Familie Buderus gepachtet, die in Hirzenhain die ersten Hochöfen baute und damit den Grundstein zu einem deutschen Großkonzern schufen. Einst schafften bis zu 2.000 Arbeiter in Hirzenhain, heute sind es noch gute hundert, und die sind im Wesentlichen im Bereich Kunstguss tätig.

Daher wundert es auch nicht, dass auf dem Werksgelände ein Eisenkunstguss-Museum eingerichtet wurde. Dass Eisen als Material für Kunstwerke entdeckt wurde, ist 200 Jahre her. Die verbesserte Technik, Verhüttung und auch das wirtschaftliche Wachstum ließen den Bedarf an künstlerischen Objekten aus Eisen steigen. Sogar Schmuckstücke und feingliedrige Reliefs oder Plaketten konnten gefertigt werden. Eisenschmuck wurde modern zu Beginn des 19. Jahrhunderts.

Weniger schmückend ist die Geschichte, die sich zur NS-Zeit in Hirzenhain abgespielt hat. Für eine Tochterfirma der Buderus-Werke mussten Zwangsarbeiter im Arbeitserziehungslager Hirzenhain schuften. Kurz vor Kriegsende sollten die Lager geräumt werden. 81 Frauen und 6 Männer wurde nahe Hirzenhain in Richtung Glashütten in den Wald geschleppt und dort durch ein SS-Kommando erschossen. Ein Gedenkstein mit Kreuz am Tatort erinnert an das grausame Morden.

Verlässt man Hirzenhain in Richtung Gedern, kommt man in den Ortsteil Merkenfritz. Hier findet man das Märchenland Merkenfritz, ein kleiner, gemütlicher Freizeitpark. Westerneisenbahn, Tal der Saurier, Spielplatz und natürlich das eigentliche Märchenland sowie sonntags ein Puppentheater machen das Märchenland Merkenfritz zu einem beliebten Ausflugsziel am Übergang von Wetterau in den Vogelsberg.

Am südlichen Ortsrand von Hirzenhain liegt der Nidder-Stausee, ein rund 4ha großer Stauweiher, der als Oberbecken für das Nidderkraftwerk in Lißberg dient.


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