Biedenkopf


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Eingerahmt vom Wittgensteiner Bergland im Westen und der Sackpfeife (674m) mit ihren Vorhöhen im Norden liegt die Kleinstadt Biedenkopf im oberen Abschnitt des Lahntals. Damit markiert Biedenkopf mit seinen acht Stadtteilen den nordwestlichen Zipfel des Lahn-Dill-Berglands.

Biedenkopf ist der Hauptort des Hessischen Hinterlandes. Der Name Hinterland stammt aus der Zeit, als die Gegend zwischen Gladenbach und Hatzfeld an der Eder noch zur Landgrafschaft Hessen-Darmstadt zählte. Von Darmstadt aus gesehen lag das ganze Land weit hinten – und im Handumdrehen hatten die nördlichen Provinzen ihren Namen weg: das Hinterland. Beamte, die sich zur damaligen Zeit in Darmstadt unbeliebt gemacht hatten, wurden gerne ins Hinterland versetzt. Ein Schriftsteller schrieb 1850 dazu: „Ein ordnungswidriger Diener wird aus der Residenz am Darm verbannt in das Hinterland, wo Fuchs und Eule einander gute Nacht sagen“.

Biedenkopf lag mittendrin in diesen nördlichen Provinzen von Hessen-Darmstadt und trägt deshalb bis heute noch – und mit Stolz! – den inoffiziellen Titel als Hauptstadt des Hinterlands. Zu einem eigenen Land gehört auch eine eigene Sprache. Deshalb sprechen die Menschen rund um Biedenkopf Hinterländer Platt, was sie sehr stark von den benachbarten Gemeinden in Siegerland-Wittgenstein und dem nassauischen Dilltal unterscheiden.

So sagt man im südlichen Hinterland: Es girre vo alle Sodde, nur kee däij naud esse en dronge (Menschen sind unterschiedlich, aber alle wollen essen und trinken). Deshalb ist das Kartoffelbraten in Biedenkopf eine geschätzte Tradition. Zwischen Ende August und Mitte September treffen sich rund um Biedenkopf Kartoffelbrater, die frische Kartoffeln in der Glut von frisch geschlagenem und verbranntem Buchenholz garen. Traditionell wurden die Kartoffeln in der Glut von verbranntem Kartoffelkraut im Anschluss an die Ernte gebraten.

Das Hessische Hinterland um Biedenkopf war lange Zeit auch eine Trachtenregion. Trachten wie wir sie heute kennen gibt es erst seit dem frühen 19. Jahrhundert. Sie entstanden mit der Befreiung der Landbevölkerung und das Hinterland war hier ganz vorne mit dabei. Die traditionelle Hinterländer Frauentracht wurde aber nur bis in die 1990er Jahre, zuletzt noch von älteren Frauen, getragen. Es gab sie in verschiedensten Ausprägungen, zum Teil hatten einzelne Dörfer innerhalb dieser Ausprägungen ihre ganz eigene Tracht. Heute findet man nur noch die jüngere Form der evangelischen Marburger Tracht. Im Schloss Biedenkopf zeigt das Hinterlandmuseum eine Ausstellung verschiedenster Trachten.

In der Region Biedenkopf sind Volksfeste und Märkte sehr beliebt. Es gibt Wochenmärkte, Krammärkte, Stadtfeste und Kirmesfeste. Die Kirmesfeste werden nach alter Tradition gefeiert, ein bunt behängter Kirmesbaum schmückt den Festplatz, es wird musiziert und getanzt. Alle sieben Jahre wird das Grenzgangfest Biedenkopf, das größte Volksfest der Region, mit mehreren tausend Besuchern gefeiert.


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