Wiblingwerde


Wiblingwerde gilt als das höchstgelegene Kirchdorf im Märkischen Kreis. Und recht alt ist Wiblingwerde ebenfalls - über tausend Jahre zählt die dokumentierte Geschichte des Ortes, der im 8. Jahrhundert zum Reichshof Dortmund gehörte. Bis heute ist Wiblingwerde eher landwirtschaftlich geprägt, während sich in Nachrodt auch viel Industrie angesiedelt hat. Seit 1984 ist Wiblingwerde ein staatlich anerkannter Kurort.

Im ehemaligen Feuerwehrgerätehaus ist seit 1990 die Heimatstube Wiblingwerde untergebracht. 1995 wurde das kleine Museum erweitert, indem man die Remise hinzufügte. Bäuerliche Großgeräte sind hier ebenso zu sehen wie der alltägliche Hausrat vergangener Jahrhunderte. Auch über das Brauchtum rund um Wiblingwerde werden die Besucher informiert. Wer möchte, kann sich in der Heimatstube trauen lassen.

Ebenfalls aus der bäuerlichen Vergangenheit stammen zwei Kornspeicher, die in Wiblingwerde zu sehen sind, im hiesigen Dialekt Kornspieker genannt. Der erste der beiden stammt aus dem Jahr 1597, steht allerdings erst seit 1936 an seinem jetzigen Standort am Schulhof. Zuvor hatte er zum Hof am Kreinberg östlich des Ortes zwischen Wiblingwerde und Einsal gehört.

Der zweite steht auf dem Gut Grennigloh und geht auf das Jahr 1727 zurück. Schon 1911 sah man ihn als Bau- und Kulturdenkmal an. Diese kleinen Kornspeicher sind typisch für Ebbegebirge und Lennebergland und dienten dazu, Getreide und Saatgut vor Feuchtigkeit und Mäusen sicher aufzubewahren.

Um 1250 entstand die heute evangelische Pfarrkirche im romanischen Architekturstil. Eher untypisch für Kirchen dieser Zeit im Sauerland sind jedoch die schweren Rundpfeiler, die das Gewölbe tragen. Sehenswert sind im Inneren der zweijochigen, dreischiffigen Hallenkirche die Fresken in der halbrunden Chorapsis, die vermutlich aus dem 14. Jahrhundert stammen. 1914 waren die Seitenschiffe nach Westen hin verlängert worden, doch der Umbau geschah behutsam, so dass die Proportionen des Gebäudes nach wie vor ausgewogen wirken.

Der romanische Taufstein ist noch einmal ein gutes Stück älter als die Kirche selbst, er wird auf das 10. Jahrhundert datiert. Es ist denkbar, dass er zur Ausstattung einer Vorgängerkirche an diesem Standort gehörte, was allerdings nicht ganz gesichert ist. Das Kirchspiel Wiblingwerde jedenfalls wurde um 1000 gegründet, was auf die frühe Existenz einer Kirche hindeutet. Ein weitere Hinweis ist das ursprüngliche Patrozinium der Kirche, die Johannes dem Täufer geweiht war. Vermutlich befand sich hier also ein Taufort von einiger Bedeutung.

Wer Wiblingwerde im Sommer besucht, um dort zu wandern, kann übrigens mit ein wenig Glück miterleben, wie aktiv die Menschen dort sind. In den Sommermonaten finden nämlich regelmäßig die Wiblingwerder Dorfplatzkonzerte statt, bei denen Musikgruppen der Region auftreten.


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