Wadgassen


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Wadgassen liegt am südlichen Saarufer. Flussaufwärts schließt sich Völklingen an, saarabwärts liegt Saarlouis. Durch die Gemeinde fließt die Bist, die bei Wadgassen in die Saar mündet. Die Bist ist ein 26km lange Fluss mit Quelle in der französischen Gemeinde Bisten-en-Lorraine.

Blickfang in Wadgassen ist der Abteihof Wadgassen, ein Überbleibsel der ehemaligen Abtei Wadgassen, die 1135 begründet wurde. Der Abteihof Wadgassen zeigt sich heute mit dem erhaltenen ehemaligen Verwaltungsbau des Klosters aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Er ist ein Barockbau mit Walmdächern mit zwei und im Mittelbau drei Geschossen. Erhalten haben sich Sockelreste der einstigen Klosterkirche. Auf einigen Fundamenten wurden neue Gebäude errichtet, Werkstätten zum Beispiel.

Um 1800 wurde die Abtei säkularisiert und auf Abriss verkauft. Steine des Klosters wurden dann u.a. zum Aufbau der Cristallerie Wadgassen 1843 verwendet. Die Glashütte wurde von Nicolas Villeroy, Jean-Francois Boch und Eduard Karcher gegründet. Böhmisches und französisches Kristallglas von der Saar verließ bis 1986 hier die Produktion. Auf dem Areal sieht man noch Reste der Glashütte mit Rundbogenfenstern, den Umbau eines Torhauses, Umbauten von Wirtschaftsgebäuden sowie Reste der Klostermauern. Die Abtei Wadgassen wurde als Glasmodell nachgebaut.

Das Deutsche Zeitungsmuseum in Wadgassen wurde 2004 eröffnet. In den Räumen des Abteihof Wadgassen bietet es auf rund 500qm Ausstellungsfläche um die 4.000 Exponate zur Historie, der Technik und der Verteilung von Zeitungen mit einer Fachbibliothek und einem Archiv. Die Ausstellung gliedert sich in die Themenbereiche: Geschichte der Zeitung von den Anfängen bis zur Spiegel-Affäre 1962 (Stichworte: angeblicher Landesverrat versus Pressefreiheit), zur Historie der Technik der Zeitungsherstellung und es wird ein Bogen zur Zeitung heute gespannt.

Ein anderes Denkmal in Wadgassen ist die katholische Pfarrkirche Mariä Heimsuchung aus den Jahren 1880-82. Die Hallenkirche aus Sandsteinen entstand im Stil der Neugotik. Sie trägt über dem Portal eine Statue mit Maria und dem Kind.

Das renovierte Spurker Haus ist ein schon im 13. Jahrhundert erwähnter, langgestreckter zweigeschossiger Bau. Man kann die unterschiedlichen Bauphasen noch immer gut erkennen. So die aus dem 16. Jahrhundert stammende Galerie als Zugang zum Obergeschoss und die barocken Fenster aus dem 18. Jahrhundert. Der Spurker Hof war früher u.a. Gasthof, Ziegelei und Richtstätte des Hochgerichtes Wadgassen.

Das größte Naturwasserbecken im Saarland ist das Natur- und Parkbad Wadgassen. Es kommt auf rund 4.500qm Becken, das mit frischem Naturwasser aus Quellen sowie dem Zulauf des Rothsoligbrunnens gespeist wird. Das Wasser ist ungechlort und bietet auch bei hochsommerlichen Temperaturen eine kühle Erfrischung. Rundherum ist ein parkähnliches Gelände mit Platz für Sport und Toben. Es gibt auch einen Biergarten und Minigolf.

Benachbart zu Wadgassen liegt Hostenbach. Die Abtei Wadgassen hatte dort eine Kohlegrube, die später (19. Jahrhundert) in Privatbesitz ging. Heute erinnern nur noch Abraumhalden an die Grube. Die Spitzkegelhalden werden hier Hermann und Dorothea genannt, zu Ehren von Hermann Röchling und Gattin. Je nach Sichtachse schafft es der nebenstehende Kirchturm der Herz-Jesu-Kirche in die Mitte der beiden Spitzkegel. Die Kirche im Stil einer Basilika wurde 1923 errichtet und der 45m hohe Turm kam 1955 hinzu.

Südlich von Hostenbach liegt Schaffhausen und auch hier findet sich ein Relikt des Bergbaus mit der Bergbausiedlung Im Bungert. Sie wurde 1912 von der Firma Röchling für die Grubenarbeiter von Hostenbach erbaut. Die Werkssiedlung mit Mehrfamilienhäusern steht als Ensemble in der Denkmalschutzliste. Die ehemalige Kaffeeküche der Grube Hostenbach ist heute das Forsthaus der Familie Boch und nennt sich Villeroysches Forsthaus.

Ähnlich der Kirche Herz-Jesu kam es auch in Schaffhausen zu zwei Bauetappen des Gotteshauses, weil zunächst das Geld für einen Turm nicht da war. Die katholische Kirche Heilige Schutzengel in Schaffhausen entstand 1934 im Stilmix von Bauhaus und historisierender Gotik. Der Turm kam 1954 dazu.


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