Das historische Zentrum von Saarlouis schmiegt sich an den Altarm der Saar mit der Vauban-Insel und dem Stadtgarten. Mitten in der alten Festungsstadt liegt der Große Markt als ein zentraler Platz, wo früher exerziert wurde.
Der Große Markt ist ein fast quadratischer Platz, wo geparkt wird oder Veranstaltungen stattfinden. Der Große Markt wird von einer doppelten Platanenallee umgeben. Zur französischen Zeit hieß er Place d’Armes und war ein Parade- und Exerzierplatz. Als er entstand war er gemessen an der Umgebung recht groß dimensioniert. An jeder Marktecke, in jeder Himmelsrichtung, steht ein Brunnen. Jeder von ihnen führt Trinkwasser und bis 1832 waren sie aus Holz. Der große Marienbrunnen wurde 1956 gebaut.
Zwei Gebäude dominieren die Umgebung des Großen Markts. Die Ludwigskirche und das Rathaus. Die katholische Pfarrkirche St. Ludwig steht mit ihrer Turmseite zum Markt hin. Dahinter schließt sich der Neubau aus der Planung von Gottfried Böhm an. Große Aludächer sind da zu sehen. Die Gründung der barocken Kirche war 1685, doch davon zeugt lediglich noch die Seite, die dem Markt zugewandt ist. Das asymmetrische Betonschiff birgt im Inneren das in einer Bleikapsel befindliche Herz von Thomas de Choisy (1632-1710). Er war ein Offizier und Ingenieur von Ludwig XIV. Zudem hatte er die Festungsstadt Saarlouis geplant, deren Gouverneur er war.
Genau gegenüber der Ludwigskirche ist die Kommandatur, die nach Plänen des französischen Festungsbaumeisters Vauban entstand und Regentschaftsort von Choisy war. Das Gebäude im Stil des Barock wurde ursprünglich 1683 fertig. 1927 zog hier die Post ein. In den 1960er Jahren stellte sich heraus, dass das Gebäude nicht mehr zu sanieren ist. Die Post ließ es abreißen und wie es war wieder aufbauen.
Eckig und damit schlüssig zum Platz zeigt sich das Rathaus Saarlouis, das 1951-54 entstand. Sein 27m hoher Turm mit Uhr und Glockenspiel wurde schon zu einem Wahrzeichen. Jahreszeitlich unterschiedliche Melodien erklingen vier Mal täglich aus dem Turm. Im Rathaus ist der Gobelinsaal integriert mit wertvollen Wandteppichen, die der Sonnenkönig 1687 zur Schmückung des Präsidialgerichts geordert hatte. Im Gobelinsaal ebenfalls zu sehen sind zwölf Barockstühle aus der Königszeit sowie Portraitkopien von Vauban und Choisy.
Einen Großteil der alten Bebauung mit Wohn- und Geschäftshäusern findet sich im Kreis zwischen dem Großen Markt und dem Straßenring. Am Anton-Merziger-Ring, der zum Saaraltarm und der Vauban-Insel hin liegt, sind die Kasematten. Die Kasematten aus dem ersten Viertel des 19. Jahrhunderts dienten im Verteidigungsfall den Soldaten und ihren Pferden als Unterkunft und Gefechtsstand. In Friedenszeiten lagerten in den Gewölben Proviant und Waffen.
Gegenüber den Kasematten erstreckt sich das Gebäude der Kaserne I in der Pavillonstraße. Sie ist die einzige noch erhaltene Kaserne aus der Gründungszeit und wurde 1683 gebaut. Unten drin sind heute Geschäfte und oben Stadtwohnungen. Dort, wo die Kanone steht, ist das Deutsche Tor.
Im Uhrzeigersinn schließt sich an den Anton-Merziger-Ring der Choisyring an, mit dem Laboratorium, dem Institut für aktuelle Kunst im Saarland. Das Laboratorium, als das erste von den Preußen in Saarlouis errichtete Gebäude, war ein Lager für Schießpulver und in dem eingeschossigen Natursteinbau wurden Granaten befüllt. Im heutigen Institut werden Infos über aktuelle Kunst im Saarland gesammelt.
Der Choisyring geht über in den Prälat-Subtil-Ring mit dem Amtsgericht, das gestaffelte Giebel zeigt und aus dem Jahr 1907 stammt. Gegenüber dem Amtsgericht geht es in die Stiftsstraße und zum Canisianum. Das war eine Niederlassung der Jesuiten und gehört heute der Priesterbruderschaft St. Petrus. Die Geschichte des Gebäudes geht auf das 17. Jahrhundert zurück. Das Canisianum hatte als Baumeister Johann Claudius von Lassaulx, der es 1841 als Krankenhaus baute. Der heute fast von außen unscheinbare Bau der Kapelle aus dem Jahr 1901 zeigt sich im Inneren mit Wandmalereien.
Gen Süden gelangt man auf den Hohenzollernring. Der entstand auf den Mauern der äußeren Grabeneinfassung. Man sieht viele denkmalgeschützte Häuser, die gegen Ende des 19. Jahrhunderts entstanden sind, deren Fassaden reichhaltig Bauschmuck tragen und Stilelemente der Neorenaissance.
Vom Hohenzollernring aus erstreckt sich an der Straße Kleiner Markt die Kaserne IV. Sie wurde in das Einkaufszentrum Galerie Kleiner Markt integriert. Als weiterer Ring schließt sich der Kaiser-Friedrich-Ring an. Von dem aus führt die Kaiser-Wilhelm-Straße in Richtung Großer Markt und Altstadt.
In der Straße steht die evangelische Pfarrkirche an der Stelle der einstigen Bastion V (Bastion Louis). Der Bau im Stil des Historismus mit Renaissanceformen wurde 1906 eingeweiht und steht auf dem Grundriss eines griechischen Kreuzes. Auffallend sind die Blütenfenster.
In der Alte-Brauerei-Straße fällt die Kaserne VI ins Auge. Der zweigeschossige Sandsteinbau im Stil des Klassizismus kommt auf eine Länge von 185m und entstand in den Jahren 1866 bis 1869 anstelle einer französischen Kaserne. Im Inneren sind 35 Gewölbeachsen und darin sind untergebracht die Polizeiinspektion, das Stadtmuseum Saarlouis, das Stadtarchiv und die Stadtbibliothek. Im Museum erfährt der Besucher anhand etlicher kulturhistorischer und geschichtlicher Ausstellungstücke näheres über die Festung und Stadt Saarlouis.
Ein weiteres Museum in Saarlouis ist gleich in der Nähe. An der Kaiser-Wilhelm-Straße ist das Museum Haus Ludwig. Hier vereint sich die internationale Kunst mit Werken aus der Hoch- und Populärkunst, auch Karikatur findet sich in der Ausstellung, die die Kunstszene des 20. Jahrhunderts integriert. Den Kreis um das historische Zentrum schließt der Luxemburger Ring.
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