Diese Streckenwanderung führt durch den Reinhardswald und verbindet Bad Karlshafen über Gieselwerder und Veckerhagen mit Hann. Münden. In drei Etappen lässt sich die Strecke gut bewältigen, mit Übernachtungen in Gieselwerder (nach ca. 11km) und Veckerhagen (nach etwa 20km Tagestour). Am dritten Tag wären es nochmal rund 17km bis Hann. Münden. Alle Orte liegen auch an der B80. Der Weg verbindet die Stämme der Niedersachsen und Franken und soll Sinnbild sein für Hessens Aufgabe als Brückenland.
Das bezaubernde Bad Karlshafen, wo die Diemel in die Weser mündet, ist unser Startort. Die Kurstadt im Landkreis Kassel liegt zwischen dem Solling nördlich und dem Reinhardswald südlich, am Dreiländereck von NRW, Niedersachsen und Hessen. Wir schlendern durch das Städtchen mit einigen sehenswerten Gebäuden im Stil des Weserbarocks und der Symmetrie. Das Rathaus am historischen Hafenbecken war einst das Pack- und Lagerhaus und stammt aus dem Jahr 1718. Auf der anderen Seite des Barockhafens ist das Deutsche Hugenottenmuseum. Wir queren einen Kanal und sehen die Stephanuskirche von 1962. Wir folgen der Schützenallee und kommen in den Wald.
Mit Auf und Ab durch den insgesamt über 200km² großen Reinhardswald, den Trumbach und das „Wasser bergauf“ an der L763 wird Gieselwerder im südlichen Weserbergland erreicht. Dort ist ein schmucker Ortskern mit Fachwerkromantik zu sehen, mit Rathaus und Christuskirche. Am nächsten Tag geht’s weiter durch den Reinhardswald, der zum Weser-Leine-Bergland zählt. Er ist sanftwellig, märchenhaft mit der Sababurg und letztlich vermutlich auch so sagenhaft, weil er von Bebauungsbestrebungen in Ruhe gelassen wurde. Buchen und Eichen konnten hier alt werden. Früher wurden einige Flächen als Hutewald genutzt. Wir genießen das Waldbad und gelangen ins Wesertal nach Veckerhagen.
Veckerhagen am westlichen Ufer der Weser ist Teil der Gemeinde Reinhardshagen und Sitz der Verwaltung. Durch die Weser verläuft die Landesgrenze Hessen/Niedersachsen. Wir schauen uns den Ort genauer an und treffen auf einige Fachwerkhäuser unterschiedlicher Bauzeiten. Viele davon entstammen dem 17. Jahrhundert. Die Kirche auf Kreuzgrundriss zeigt Spuren von Spätbarock und Klassizismus und wurde 1780 fertig.
Nah am Weserufer steht das barocke Veckerhäger Schloss (Habichs Schloss), erbaut als Jagdschloss im 17. Jh. am Standort der Alten Burg, von der nur wenige Mauerreste erhalten sind. An das Gebäude grenzt die Habich-Farbenherstellung an. Nächste Sehenswürdigkeit ist am Ostrand der Ortschaft die „Historische Eisenhütte Veckerhagen“. Das Industriedenkmal zeigt die 1903 stillgelegte Eisenhütte, die hier im 17. Jahrhundert begann. Zum Ensemble gehören auch noch eine Parkanlage, das Rosenhaus und das Herrenhaus sowie eine Gießerei. In dieser Eisenhütte ließ im Jahr 1699 der Erfinder, Mathematiker und Physiker Denis Papin (1647-1712) den ersten Dampfkessel der Welt gießen. Wir können nur von außen gucken.
Tag 3 der Wanderung durch den Reinhardswald bringt uns bis auf rund 420m in Richtung dem Gahrenberg (472m). Der ist nach dem Staufenberg die zweithöchste Erhebung im Reinhardswald. Bis nach Hann. Münden erwarten uns nun noch rund 10km abwärts. Dort erfreuen wir uns des Parks, wo die in die Nordsee fließende Weser aus Fulda und Werra entsteht. Das historische Hann. Münden mit Fachwerkflair und schmucker Weserrenaissance genießen wir anschließend. Wer mag, nimmt dazu ein Dr. Eisenbart-Bier aus dem Ratsbrauhaus.
Bildnachweis: Von Baummapper [CC BY-SA 3.0 DE] via Wikimedia Commons
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