Keltischer Ringwall Otzenhausen


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Östlich der Primstalsperre auf dem Weg zum Dollberg (695m) liegt ein ganz besonderes Zeugnis der menschlichen Erdengeschichte mit der keltischen Ringwallanlage von Otzenhausen.

Die imposante Anlage ist auch als Hunnenring bekannt, obwohl er nichts mit Hunnen zu tun hat und man vermutet, dass die Bezeichnung von Hunnich für König abgeleitet wurde. Der Keltenring von Otzenhausen gilt als das besterhaltene Monument dieser Epoche Deutschlands. Die Befestigungsanlage liegt am Hang des Dollbergs und wird auf die La-Tène-Zeit datiert. Die war vom 5. bis 1. Jahrhundert vor Christus.

Die Befestigungsanlage gehörte zu einer Ortschaft, was auf Latein Oppidum heißt. Hier wohnten einst die Treverer auf einer Siedlungsfläche von knapp 20ha. Vermutlich lag um die Ortschaft in der Befestigung noch eine unbefestigte Siedlung.

Eine weitere Siedlung wurde auf dem Spätzrech lokalisiert mit einem gallo-römischen Umgangstempel. Die Flur auf dem Spätzrech liegt bei Schwarzenbach, einem Nonnweiler Ortsteil, rund 2km entfernt vom Ringwall Otzenhausen. Es wird nach wie vor eifrig geforscht und was man nicht mit Pinselchen freilegt, legt sich dem Besucher am Keltenring vor die Füße, nämlich in Form gigantischer Steinansammlungen.

Ein westliches Tor gab den Zutritt zum Ringwall Otzenhausen frei ins Innere, wo die Bewohner aus einer Quelle Wasser schöpfen konnten. Der Wall hat eine beeindruckende Größe von 10m in der Höhe und eine Breite von mehr als 40m. Damals waren die Mauern wohl an die 25m hoch. Man baute sie als Fachwerkgerüst, das mit Steinen gefüllt wurde. Die Ringwallanlage ist keilförmig und passt sich der Topografie des Dollbergs an. Das ist schon fantastisch zu sehen, wenn man bedenkt, dass das alles von Menschenhand dahin geschleppt wurde.

Südlich des eigentlichen Keltenrings wurde eine Keltensiedlung rekonstruiert. Im Keltenpark am Fuße des Ringwalls entstand ein keltisches Dorf im Nachbau, so wie es vor gut 2.000 Jahren hat sein können. Man baute ein Örtchen innerhalb einer Wallanlage mit zehn Wohn-, Handwerks- und Speichergebäuden.

Der Wanderweg Cerda & Celtoi (7km) stellt Keltenkunst in einer besonderen Form vor. Entlang des Themenwanderwegs stehen 18 Skulpturen, die von internationalen Künstlern aus keltischen Siedlungsgebieten wie Irland, Spanien und der Türkei von 2005-07 geschaffen wurden. Es wurden dabei Materialien aus der Region verwendet wie Sandstein, Holz und Eisen. Man geht zum Beispiel davon aus, dass der Reichtum der Kelten in der Siedlung Otzenhausen auch aus der Erzgewinnung und Eisenschmelze stammte.

Einer der Einstiegspunkte in den Themenwanderweg ist die Europäische Akademie Otzenhausen, die 1954 als Begegnungsstätte für die europäische Jugend gegründet wurde. Die Europäische Akademie Otzenhausen hat sich im Laufe ihres Bestehens zu einem modernen Kompetenz- und Kongresszentrum entwickelt, das jährlich über 150, oft internationale Veranstaltungen anbietet.

Eine schöne Rundwanderung zur Erkundung der Gegend am Dollberg, dem höchsten Berg des Saarlands, ist die Traumschleife Dollbergschleife (11km). Die Dollbergschleife führt ein Stück entlang der Primstalsperre und verbindet den Keltenring von Otzenhausen mit der Köhlerhütte in Neuhütten und führt am Züscher Hammer vorbei. Kelten, Köhler und Hütten verbinden sich hier mit der schönen Landschaft des Hochwalds.

Die Kirche im rund 200-Seelen-Ort Otzenhausen wurde im 18. Jahrhundert errichtet, 1850 erweitert und ist St. Valentin geweiht. Etwas südöstlich im bereits erwähnten Schwarzenbach steht die St. Katharina Kirche unter Denkmalschutz. Sie wurde 1876 als schlichter Saal erbaut. Direkt südlich an Otzenhausen schließt das Autobahndreieck Nonnweiler an, wo die A 62 in die A 1 mündet.


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