Jügesheim (Rodgau)


Jügesheim liegt an der Rodau zwischen Dudenhofen und Hainhausen. Der Ort wurde einst als fränkisches Haufendorf gegründet und wurde mit der Hessischen Gebietsreform 1977 mit den Orten Nieder-Roden, Dudenhofen, Hainhausen und Weiskirchen zur Stadt Rodgau zusammengefasst. Jügesheim ist Verwaltungssitz von Rodgau.

Sehr sehenswert ist der Guggi-Brunnen auf dem Rathausplatz. Der detailreich gestaltete Brunnen erzählt die Jügesheimer Geschichte und das Wasser um den Brunnen stellt die Rodau dar. Der Guggi war ein Wildhüter und neben ihm sind auf dem Brunnen aus Bronze viele weitere Figuren, die Arbeiten oder auch mal ein Schwätzchen halten, Häuser sogar Pilze im Wald erkennt man und den Wasserturm, um nur einige Details zu nennen.

Der alte Ortskern mit den Häusern aus dem 18. Jahrhundert findet sich in und um die Vorder- und Hintergasse. Eines davon ist das Alte Lehrerhaus, das aus Fachwerk mit Ausmauerungen besteht und aus dem Jahr 1875 stammt. Das Lehrerhaus im Stil des Spätklassizismus hat 10 Achsen, zwei Eingänge, zwei Eckrisalite und zwei Geschosse.

Das Lehrerhaus diente den vier Lehrern und ihren Familien zum Wohnen. Die Alte Schule steht in der Ludwigstraße 37 und entstand zwischen 1870 und 1880, ebenfalls im spätklassizistischen Stil. Heute ist dort unter anderem die Stadtbücherei.

Gegenüber dem Lehrerhaus steht die katholische Pfarrkirche St. Nikolaus. Sie ist ein neugotischer Bau aus dem Jahr 1870 und steht anstelle einer Vorgängerkirche. Der seitlich angebaute Turm misst 45,5m. Im Inneren zeigt sich die Kirche im Stil einer Basilika einfach und klar gegliedert mit einem schmucken Hauptaltar.

Ein sehr schön wieder hergerichtetes Haus ist die Jügesheimer Ölmühle in der Hintergasse 34. Sie wurde erstmals 1738 erwähnt. Untersuchungen bei Sanierungsarbeiten ergaben, dass einige Holzbalken aus dem ausgehenden 16. Jahrhundert stammen. Früher wurden hier Raps, Mohn, Nüsse und auch Bucheckern zu Öl gepresst.

Des Weiteren fällt im Ortskern die Rodgau-Apotheke ins Auge. Das Gebäude in der Schwesternstraße wurde 1913 erbaut und zwar vom Jügesheimer Baumeister und Architekt Hermann Kämmerer, der auch der Erbauer weiterer Häuser in der gleichen Straße war, der sogenannten Kämmerer-Häuser aus dem Jahr 1912, die mit den Giebeln zur Straße stehen. Von 1920 bis 1989 war in dem zweigeschossigen repräsentativen Haus unter einem Mansarddach eine Apotheke.

In der Nachbarschaft steht das Alte Schwesternhaus (Ostring 27) der Schwestern von der Göttlichen Vorsehung. Die Schwestern waren wie auch in den Nachbarorten für die Krankenpflege, die Kinderbetreuung und die hauswirtschaftliche Ausbildung der jungen Frauen zuständig. In dem Haus hat der Heimatverein eine kleine Ausstellung eingerichtet mit einer geologischen Sammlung sowie der Ortsgeschichte von Jügesheim.

Im Rodaupark in Jügesheim findet man ein merkwürdiges Tier. Die Rodgauer Wasserschlange ist eine Skulptur des Künstlers Christian Rösner und wird seit 2011 durch den Park getragen. Und zwar von fünf Menschen, die sie über ihren Köpfen halten. Menschen und Schlange sind aus Holz gesägt, wobei eine Kettensäge zum Einsatz kam.

In Jügesheim gibt es übrigens auch eine Moschee der Ahmadiyya Muslim Jamaat Gemeinde. Die Gemeinde gilt als die weltweit größte Gemeinschaft unter den organisierten Muslimen, und sie haben ein Motto: „Liebe für alle - Hass für keinen.“ Die Moschee des gesammelten Lichts in Jügesheim wurde 2008 fertig, in schlanker und schnörkelloser Architektur mit einem 14m hohen Minarett.

Folgt man dem Rodautal nordwärts, kommt man in den Rodgauer Stadtteil Hainhausen. Am Weg steht ein Rodgauer Wahrzeichen mit dem Wasserturm Rodgau-Jügesheim. Der 43,5m hohe Wasserturm wurde 1936-38 gebaut. Der Wasserturm, aus roten Klinkern gemauert und im Stil des Expressionismus, ist ein Unikat und entstand im Zuge des Ausbaus mit Wasserleitungen. Jeden dritten Sonntag im September ist das Turmfest und dabei kann man dann den Wasserturm erklimmen und die herrliche Aussicht genießen.

Ob mit dem Auto oder vorzugsweise zu Fuß ist man ruckzuck in Hainhausen. Zwischen der Rodau und der Bundesstraße, etwas nördlich vom Wasserturm, liegt der kleine Wallersee. In Hainhausen gab es mal eine Wasserburg, die bereits im 15. Jahrhundert schon nicht mehr existiert haben soll. Es war die Wiege der späteren Herren von Eppstein. Heute ist da Natur. In Hainhausen ist die Pfarrkirche St. Rochus zu sehen, die 1893 fertig wurde. Sie besitzt ein Vesperbild aus dem 14. Jahrhundert.


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