Hilchenbach


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In einem Talkessel, in dem sieben Bachtäler zusammenlaufen und ihr Nass in den Ferndorfbach ergießen liegt Hilchenbach, gerne auch als Perle des Siegerlands bezeichnet. Nördlich von Hilchenbach verläuft auf dem Rothaarkamm die alte Stammesgrenze zwischen Sachsen und Franken. Noch heute ist sie die Sprachgrenze zwischen dem Hessisch-Mitteldeutschen und dem Westfälisch-Niederdeutschen.

Die Anfänge Hilchenbachs liegen vermutlich um das Jahr 1000, als die erste Kirche errichtet wurde. Im Jahr 1622 erwarb Graf Wilhelm von Nassau-Siegen den Burgsitz in Hilchenbach. Nach ihm ist die Wilhelmsburg benannt, die er zum dritten nassauischen Landesschloss im Teilfürstentum Siegen ausbaute.

Das ehemalige Wasserschloss liegt am unteren Ende des Marktplatzes in Hilchenbach. Seit 1982 ist in der Wilhelmsburg das Stadtmuseum untergebracht, nachdem sie zuvor mehrere Jahrhunderte lang als Gerichtssitz gedient hatte, zuletzt für das Amtsgericht Hilchenbach. Das Stadtmuseum Hilchenbach zeigt in wechselnden Ausstellungen die Alltags- und Kulturgeschichte der Stadt, erläutert dem Interessierten die Bedeutung Hilchenbachs als nassauische Residenz und stellt die traditionellen Gewerbezweige der Region vor: die Leimindustrie, die Filzherstellung, die Gerberei und natürlich wie überall im Siegerland die Erzgewinnung und -verarbeitung.

Der Marktplatz ist das Zentrum von Hilchenbach. Er zieht sich bis hinauf zum Kirchenhügel und wurde zu Beginn des 18. Jahrhunderts ausgebaut. Zwar fiel 1844 fast die gesamte Nordhälfte dem großen Brand zum Opfer. Die stattlichen, reich verzierten Fachwerkbauten wurden jedoch gründlich restauriert und bewahrten so das historische Stadtbild. Die imposanten Fachwerkbauten, die den Marktplatz heute säumen, sind damit auch zum Wahrzeichen der Stadt geworden.

Spaziert man vom Marktplatz aus wenige hundert Meter einen leichten Anstieg hinauf, steht man vor der imposanten evangelischen Kirche. Sie ist ein im klassizistischen Stil gestalteter Saalbau und wurde 1846 eingeweiht, um die St.-Vitus-Kirche zu ersetzen, die sieben Jahre zuvor wegen Baufälligkeit abgebrochen werden musste. Der Standort der Kirche hat Tradition: Auf dem Kirchenhügel wurden im Sommer 1987 Grabungen unternommen, bei denen die Reste von insgesamt drei verschiedenen Kirchen gefunden wurden, die seit 950 hier gestanden hatten.

Für alle, die sich für moderne Technik und grüne Energiegewinnung interessieren, lohnt ein Besuch des Bürgerwindparks. Er ist eine moderne Interpretation der historischen Haubergswirtschaft, in der sich die Bürger einer Ortsgemeinschaft zusammen tun und gemeinsam ihre Energieversorgung sichern.

An mehreren Stationen des 4,5km langen Hilchenbacher WindWanderWegs kann man sich über traditionelle und moderne Methoden der Energiegewinnung aus der Natur informieren. An jedem Windrad steht eine Informationstafel. Durch den Stadtteil Hadem geht es über Wanderwege in nordöstlicher Richtung hinauf in Richtung Rothaarkamm, wo die fünf Windkraftanlagen stehen. Dass nicht nur der Wind, sondern auch die Luft hier großen Wert besitzt, ist übrigens schon länger bekannt: Seit 1935 ist Hilchenbach als Luftkurort anerkannt.

Auf dem beliebten Spazierweg zwischen Hilchenbach und Helberhausen finden müde Wandererfüße schließlich etwas Entspannung. Der erste Kneipp-Barfußpfad Südwestfalens lädt dazu ein, die Schuhe abzustreifen und den Füßen ein wenig Erholung zu gönnen. Verschiedene Untergründe wie Kiesel, Rindenmulch oder Tannenzapfen lassen sich hier auf 60m Länge mit den Fußsohlen erkunden. Und wer es klassisch mag, kann das traditionelle Kneippbecken nutzen. Vor allem an heißen Sommertagen ist das eine willkommene Erfrischung.


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