Heiligenwald (Schiffweiler)


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Der Ort Heiligenwald in der Gemeinde Schiffweiler geht vermutlich auf den Begriff Haldenwald und auf die Kohleförderung zurück. Bereits im 17. Jahrhundert hatten sich erste Siedler südwestlich von Schiffweiler als Köhler oder Steinbrecher oder Vertreter anderer Handwerkszünfte im Wald niedergelassen.

Im 19. Jahrhundert wurde dann auch in Heiligenwald professionell Bergbau betrieben. Die Grube Itzenplitz wurde abgeteuft. Das älteste erhaltene Fördergerüst an der Saar steht hier und stammt aus dem Jahr 1886. Das 13m hohe Gerüst ist aus Stahlfachwerk und gehörte bereits zu Schacht III. Zur denkmalgeschützten Zone des Ensembles der Schachtanlage Itzenplitz zählen u.a. ein Schalthaus, ein Fördermaschinenhaus und ein Grubenbahnhof. Zu Spitzenzeiten fuhren mehr als 1.200 Bergleute in Itzenplitz ein. Die Grube wurde bis 1960 als Standort betrieben.

Ein weiteres Denkmal steht im Grubenweiher selbst. Das Pumpenhaus am Itzenplitzer Weiher, der 1878/79 aufgestaut wurde, ist ein verputzter Rundbau auf einem Sandsteinsockel. Man brauchte den Weiher, dessen Wasser die Dampfmaschinen unter Druck setzte, damit die Kohle gefördert werden konnte. Der Bach Kallenbrunnerfloß und der Klinkenbach wurden zum Weiher angestaut, weiteres Wasser kam aus den Gruben hinzu, aus denen es abgepumpt wurde. Durch das Anstauen der Bäche wurde sichergestellt, dass die Bahnlinie zwischen den Gruben Reden und Itzenplitz vor Hochwasser geschützt wurde. Das Pumpenhaus wurde übrigens 1908 gebaut und ist mit einem schmalen Steg mit dem Ufer verbunden, in dessen Nähe es steht.

Der Itzenplitzer Weiher ist das Zentrum im Naherholungsraum Itzenplitz, wo mehrere Weiheranlagen zu finden sind, verbunden durch ein circa 50km langes Wegenetz. Den spritzigen Namen hat die Grube übrigens von einem preußischen Minister – Heinrich Friedrich von Itzenplitz. Seinerzeit war es nicht unüblich Gruben nach solchen Berühmtheiten zu benennen.

1868 erhielten die protestantischen Bergleute und Familien der Grube ihren Betsaal. Die evangelische Kirche im neoromanischen Stil fällt durch den rundbogigen Eingang auf, der in einem Mittelrisalit an dem siebenachsigen Langhaus ist. 1906 kam der Turm hinzu.

In Heiligenwald steht die katholische Pfarrkirche St. Laurentius aus dem Jahr 1928 mit einem auffallenden Westwerk. Der Haupteingang ist unter einer offenen Vorhalle mit Spitzbögen und darauf ist eine Kreuzigungsgruppe zu sehen. Die Fassade erhebt sich mit zwei achteckigen Aufbauten, den Glockentürmen. Das Langhaus hat ein hohes Mittelschiff und zwei niedrigere Seitenschiffe. Auf dem Rechteckchor sitzt ein Dachreiter.


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