Gevelinghausen


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Im Westen des Olsberger Stadtgebiets, an der Grenze zum benachbarten Bestwig, liegt der 1277 erstmals erwähnte Ort Gevelinghausen. Vom Ruhrtal im Norden trennen den Ort Im Hagen (506m) und Losenberg (519m), während sich die Landschaft nach Südwesten hin ins nahe Elpetal öffnet. Unübersehbar ist in Gevelinghausen das gleichnamige Schloss Gevelinghausen. Heute unter anderem als Ausbildungszentrum genutzt, war Schloss Gevelinghausen ursprünglich ein mittelalterliches Rittergut.

1299 taucht Schloss Gevelinghausen zum ersten Mal in alten Schriftstücken auf. Charakteristisch sind die beiden interessant strukturierten Ecktürme des Herrenhauses mit ihren Walmdächern und der Mischung aus Fachwerk und Schieferverkleidung. Es ist unschwer zu erkennen, dass das Haupthaus nicht aus dem Mittelalter stammt. Seit 1796 befand sich das Gut im Besitz des Kurfürstlich Kölnischen Kammerherrn Simon August Freiherr von Wendt-Papenhausen, der die Gebäude 1810 erneuern ließ. Bereits 1633 war eine Schlosskapelle gebaut worden, die allerdings nicht die erste war. Eine Vorgängerin wird bereits 1543 erwähnt. Im Jahr 1900 entstand ein neues Längsschiff im neugotischen Stil.

Folgt man vom Schloss aus der Hauptstraße aus dem Ort hinaus in Richtung Bestwig, dann erreicht man schon nach kurzer Strecke am Ufer der Elpe die Alte Mühle. Eine Mühle wird an dieser Stelle erstmals 1562 erwähnt. Korn wird heute zwar keines mehr gemahlen, dafür gibt es allerlei Interessantes zu entdecken. Aus der Mühle ist nämlich ein kleines Heimatmuseum geworden. Hausrat, landwirtschaftliche Werkzeuge und alte Fotografien berichten in dem hübschen Fachwerkhaus von alten Zeiten. Und draußen, vor der Mühle, kann man das alte Wasserrad bewundern.

Ein Highlight des Heimatmuseums Gevelinghausen ist die Nachbildung einer Amphore aus Bronze. Das Original wurde 1961 bei Bauarbeiten gefunden und auf das 8. Jahrhundert vor Christus datiert. Die Amphore gilt als eines der bedeutendsten Bronzegefäße nördlich der Alpen. Das aufwendig restaurierte Original befindet sich heute im Museum für Archäologie in Herne.

Zurück in Gevelinghausen selbst bietet sich noch ein weiteres Museum an. Hier geht es allerdings nicht um einheimische Geschichte oder Kunst, sondern um ausgesprochen exotische Themen: Kunstgegenstände verschiedener afrikanischer Stämme, Skulpturen, Schmuck, aber auch Alltagsgegenstände von gestern und heute sind im privaten Afrikamuseum der Familie Vogt zu sehen. Zusammengetragen hat die Sammlung Gerhard Vogt. Seine Familie hatte schon 1886 durch Missionstätigkeiten einen engen Bezug zum schwarzen Kontinent.

Wer lieber in heimischen Gefilden bleibt, der kann noch einen kurzen Abstecher nach Helmeringhausen machen, dem nächsten Ort in südöstlicher Richtung. Über Wanderwege ist es ein angenehmer kleiner Spaziergang dort hin. Hier hat der Ortsheimatpfleger im Heimatstübchen liebevoll eine ansehnliche Sammlung zusammengetragen. Gegenstände des täglichen Gebrauchs und alte Dokumente zeichnen ein Bild des Ortes in vergangenen Jahrhunderten.

Es gibt übrigens noch einen zweiten Ort namens Helmeringhausen. Der liegt in Namibia und wurde von einem aus dem oberen Ruhrtal stammenden Mitglied der Schutztruppe gegründet – so nannte Kanzler Bismarck vornehm die Kolonialarmee, die für Deutschland die Kolonien in Afrika absicherte.


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