Fachingen (Birlenbach)


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Fachingen ist ein Ortsteil von Birlenbach, einer Gemeinde in der Diezer Pforte im Hintertaunus. Birlenbach und Fachingen sind gute Ausgangspunkte für Wanderungen ins Umland. Am Ortsausgang von Birlenbach Richtung Katzenelnbogen und an der Eisenbahnunterführung von Fachingen befinden sich Wanderparkplätze mit Informationstafeln zu regionalen Rundwanderwegen. Auch der Lahnhöhenweg führt durch die beiden Orte.

Bekannt ist Birlenbach vor allem wegen der 1740 entdeckten Heilwasserquelle Fachingen, das – abgefüllt in Tonkrügen aus dem Kannenbäckerland – ein weltweiter Verkaufsschlager wurde. Ein Kölner Schiffer soll hier anno 1740 einen Schluck genommen haben und prompt seiner Verdauungsleiden verlustig geworden sein. Zwei Jahre später wird in Dillenburg ein Gutachten vorgelegt – und die Erfolgsgeschichte beginnt.

1746 wird die Fachinger Quelle eingefasst, 1747 erscheinen erste Anzeigen in der Kayserlichen Reichs-Post Zeitung aus Frankfurt. Ein Krug kostet damals so viel, wie ein Arbeit am Tag verdient – heute wären das so rund 140 Euro für ein Fläschen. 1817 adelt dann Dichterfürst Goethe das Wasser von der Lahn: „... wünsche aber mit Fachinger Wasser und weisem Wein begünstigt zu werden, das eine zur Befreyung des Geistes, das andere zu dessen Anregung“. Jetzt geht’s steil voran: Am Ende des 19. Jahrhunderts werden erstmals über eine Million Liter abgefüllt. Noch heute ist Staatlich Fachingen mit gut einem Viertel Marktanteil der Marktführer bei Heilwässern in Deutschland.

Bereits 1425 wurde in Fachingen die katholische St. Georg Kapelle gebaut. Ihr angeschlossen war eine Klostergemeinschaft von neun Nonnen und einer Priorin. Im Zuge der Reformation wechselten sowohl Bevölkerung als auch Nonnen 1564 zu den Protestanten. Die katholische Kapelle wurde geschlossen und verfiel mit der Zeit zu einer Ruine. Erst 1957 wurde sie im Rahmen einer Bürgerinitiative wieder aufgebaut und neu eingeweiht.

Erst ab Mitte des 19. Jahrhunderts begann die eigentliche Entwicklung von Birlenbach. Um 1856 wurde der Eisenerzstollen in Fachingen erschlossen, dessen Hauptstollen fast anderthalb Kilometer ins Erdinnere reicht Mit der Schiffbarmachung der Lahn bis Gießen und der Inbetriebnahme der Lahntalbahn anno 1863 erhielt die Ortsgemeinde einen Verkehrsanschluss. 1973 wurden die Kalksteinbrüche geschlossen und einige Jahre später unter Naturschutz gestellt.

Das Naturschutzgebiet Steinbruch Fachingen liegt auf einer Fläche von fast 12ha innerhalb der Lahnschleife östlich von Fachingen. Es wurde im Juni 1984 ausgewiesen, um den Steinbruch mit seinen Wasserflächen und Flachwasserzonen zu erhalten - als Lebensraum für bedrohte Tierarten wie Amphibien, Reptilien und vor allem für seltene Vogelarten, die hier leben und brüten. So wurden bei Fachingen noch vor einiger Zeit Uhus gesichtet, aber auch Sperber, Steinkauze und Schleiereulen sollen hier leben.

Birlenbach und Fachingen verfügen über eine Reihe von Kulturdenkmälern. So finden sich in der Hauptstraße von Birlenbach ein gusseiserner Laufbrunnen von 1874 sowie ein Dreiseithof, ein teilweise massives Fachwerkhaus aus dem späten 16. Jahrhundert. Ab dem 17. Jahrhundert wurde dieser Hof durch ein Zwerchhaus und eine Fachwerkscheune erweitert; um 1900 entstand zusätzlich eine Stallung.


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