Drolshagen


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Westlich von Olpe liegt die Stadt Drolshagen in einem Talkessel zwischen Rummelsberg (437m), Papenberg (417m), Herrnscheid (461m) und Wormberg (364m). Sie besteht aus der Kernstadt und 57 weiteren Orten der verschiedensten Größenordnungen. Die meisten der Orte im Dräulzer Land sind kleine Dörfer mit weniger als 250 Einwohnern. Erstmals erwähnt wird die Stadt Drolshagen im Jahr 1470. Doch schon deutlich früher, ab 1235, bestand das hier ansässige Zisterzienserinnenkloster.

Das rechtwinklige Straßenmuster in der Innenstadt geht zurück auf einen verheerenden Brand 1838. Damals wurden große Teile der Stadt vollständig zerstört. Der Wiederaufbau konnte entsprechend systematisch geplant werden. Das Zentrum bildet der Marktplatz - passend zum Straßensystem ebenfalls rechtwinklig. Ihn umstehen die restaurierten Fronten der Fachwerkhäuser, die nach dem Brand gebaut worden waren. Eine feste Institution auf dem Marktplatz ist der Mövchenmarkt im Frühjahr, der einmal im Jahr stattfindet. Es handelt sich dabei um einen großen Flohmarkt, auf dem Bürger und Einzelhändler alte und neue Schätzchen kaufen und verkaufen.

Ein paar Schritte vom Marktplatz entfernt befindet sich die Pfarrkirche St. Clemens, deren Ursprünge im 11. Jahrhundert liegen. Die mächtige dreischiffige Kirche wurde als romanische Basilika im Zuge der Gründung des Klosters Drolshagen ausgebaut und ist bis heute in ihrer Form nahezu unverändert geblieben. Der mächtige Wehrturm entstand 1491 als Abschluss der Stadtbefestigung von Drolshagen. Anfang der 1960er Jahre wurde die St. Clemens Kirche um einen Anbau erweitert, der sich harmonisch in das Gesamtbild einfügt und architektonische Elemente des historischen Baus aufgreift.

Auch das Innere der Basilika ist einen Besuch wert. Der Taufstein aus dem 13. Jahrhundert, die Pieta aus dem 15. Jahrhundert oder der Sebastianus-Altar aus dem 18. Jahrhundert sind nur wenige Beispiele für die sehenswerte Innenausstattung. Einmalig ist das Geläut. Ein Gesamtgewicht von rund 18 Tonnen verteilt sich auf zehn Glocken, davon sieben im Hauptturm. Darunter befindet sich auch die riesige Christ-König-Glocke - die größte Gussstahlglocke, die sich im gesamten Erzbistum Paderborn findet.

Der Kirche benachbart befindet sich das ehemalige Kloster Drolshagen der Zisterzienserinnen, die zu ihrer Zeit auch die St. Clemens Kirche nutzten. Von 1235 bis 1803 lebten die Ordensschwestern hier. Dann wurde das Kloster aufgelöst. Von den ursprünglichen Gebäuden ist nur noch der Hauptflügel vorhanden, der heute für öffentliche Zwecke genutzt wird.

Das Kloster verfügte über eine Bannmühle, die so genannte Eichener Mühle im Kreuzohl. Das bedeutet, dass die Bauern des Umlandes ihr Korn ausschließlich in dieser Mühle mahlen lassen durften. Das Wasser aus dem Mühlteich, der von Rose und Brachtpe gespeist wird, trieb das Wasserrad an. Zur Kornmühle kam bald noch ein Sägewerk hinzu, das ebenfalls durch die Wasserkraft angetrieben wurde. Heute ist die 1512 erstmals erwähnte Eichener Mühle liebevoll restauriert und wird als privates Wohnhaus genutzt.

Seit 2007 wächst westlich der Stadt und mit Blick auf die Pfarrkirche die jüngste Attraktion der Stadt Drolshagen heran: das Drolshagener Labyrinth aus Rotbuchenhecken. Noch sind die Pflanzen nicht so hoch und dicht, dass man das Labyrinth seiner Bestimmung gemäß nutzen kann, doch das ist ja nur eine Frage der Zeit. Nicht nur für Drolshagen oder das Ebbegebirge ist diese Anlage einzigartig, sie ist sogar die einzige ihrer Art in ganz Nordrhein-Westfalen.

Verlässt man Drolshagen in Richtung Dirkingen stößt man auf die Waldkapelle Hünkesohl. Die Kapelle Hünkesohl verdankt ihre Entstehung Theresia Berg (1861-1929), der der Legende nach beim Holzholen hier ein zerknittertes Marienbildchen zugeflogen sein soll. Sie pinnte es an einen Baum und betete hier fortan. Schon bald wanderten andere Drolshagener in den Wald von Hünkesohl, um ihre Sorgen loszuwerden. Bereits 1919 errichteten eine Gruppe junger Männer aus Birkenstämmen ein strohgedecktes Kapellchen und 1954 wurde dann eine massive Kapelle aus Baumstämmen gebaut.

Die Waldkapelle Hünkesohl ist gut von Drolshagen zu Fuß erreichbar. Man geht durch den Stadtpark Lohmühle mit kleinem Teich und Kinderspielplatz und erreicht am Ende die Bogenbrücke über die Wormicke. Jetzt überquert man die Straße In der Trift und kommt auf dem ausgeschilderten Weg zur Waldkapelle, die einen mit folgenden Worten begrüßt: „In stiller Waldeseinsamkeit sei gegrüßt Maria“.


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